Afrikas Art Déco Perle: Eritrea

Italienisches Flair in Afrika

Eritrea

Viele wollen nur weg von dort, von einem der angenehmsten Reiseländer Afrikas. Mit einem Rückflugticket sind Eritrea und insbesondere die Hauptstadt Asmara wunderbare Orte mit angenehmen Klima, freundlichen Menschen, italienischem Baustil und ebensolchem Essen. Wir besuchen antizyklisch – also weit ab vom Mainstream-Tourismus. Es werden uns kaum andere Touristen im Land begegnen; zu Unrecht, wie wir meinen.

Unsere Reise ermöglicht Ihnen Einblicke in ein selten besuchtes Land. Die Reise beginnt und endet in der charmanten Hauptstadt Eritreas, Asmara. Die liegt rund 2.300 Metern über dem Meeresspiegel und hat daher ein ausgeglichenes und angenehmes Klima. Besonders, wenn es in Europa sehr ungemütlich ist, werden Sie die milde Wärme Asmaras schätzen.

Sie werden Zeit haben, einige der italienischen Cafés oder Bars zu testen, bevor wir nach Keren weiter fahren, wo sich dem Besucher ein mittelalterliches Schauspiel darbietet: der Kamelmarkt. Massawa steht ebenso auf dem Programm. Die Fahrt hinunter zum Roten Meer über eine Nebenstrecke führt durch atemberaubende Landschaft. Massawa ist eine sehr geschichtsträchtige Stadt. Unser Ausflug in die interessante Stadt Decamhere und die historische Stätte von Qohaito runden das Programm ab.

Eritrea

Die Hauptstadt Asmara, die kürzlich wegen ihrer herausragenden Bedeutung für die Art Déco Architektur in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde, hat ein unwiderstehlich italienisches Flair. Ob Pizzeria oder ein Cappuccino am Nachmittag im Gartenrestaurant – die Dolce Vita feiert Konjunktur in dieser von Art Déco-Gebäuden so reichen Stadt. Man kann gerne auch vor oder nach der Reise ein paar entspannte Urlaubstage in dieser tollen Stadt verbringen.

Auch in den Medien kommen immer wieder Artikel, die davon berichten, dass Eritrea mehr als nur Flüchtlinge zu bieten hat: https://www.welt.de/reise/Fern/article181351742/Eritrea-ist-ein-Traumland-fuer-Eisenbahn-Nostalgiker.html

Eritrea

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Reiseplan

Tag

Reiseplan

Hotel in

17.01.
Do

Abflug von Europa z. B. mit Turkish Airlines via Istanbul nach Asmara. Die Flüge können von FarRail Tours gebucht werden.

Asmara

18.01.

Ankunft in Asmara in der Nacht, Transfer zum Hotel und Zeit zum Ausspannen. Am Nachmittag werden Sie mit einem einheimischen Führer die Stadt zu Fuß erkunden und in einem der zahlreichen Cafés einen echten Cappuccino genießen.

Asmara

19.01.

Stadtrundfahrt durch Asmara zu den Highlights des Art Déco aus der italienischen Zeit.

Am Nachmittag schauen wir am Bahnhof vorbei, der samt seinen Dampflokomotiven, den formschönen Fiat-Triebwagen aus den 1930er Jahren und den Krupp-Dieselloks aus den 1950ern im Dornröschenschlaf vor sich hindämmert. Heute jedoch ist noch die Eisenbahngruppe aktiv, und es werden zwei Lokomotiven unter Dampf stehen. Wer will, kann ein paar Fotos von dem Zug, der zum Sonnenuntergang über den Scheitelpunkt fährt, machen.

Asmara

20.01.

Mit einem Charterbus fahren wir nach Nordwesten durch das zerklüftete Hochland nach Keren, wo wir am frühen Nachmittag eintreffen werden. Keren liegt umgeben von ockerfarbigen Bergen auf einem Plateau in rund 1390 Metern über dem Meer. Keren ist eine der attraktivsten Städte Eritreas und ein Zentrum der Bevölkerung, die mit Landwirtschaft ihr Auskommen findet. Daher werden hier wichtige Märke wie der Viehmarkt abgehalten, so wie seit Jahrhunderten. Die Händler kommen weither, um hier ihre Kamele, Rinder, Ziegen oder Esel feilzubieten.

Keren

21.01.

Heute werden wir den berühmten Viehmarkt besuchen, der nur Montags abgehalten wird. Danach liegt unser Fokus auf der Geschichte und der Architektur der Stadt. Wir besuchen Mariam Da'arit, eine Maria Statue in einem riesigen Baobab-Baum, den britischen und italienischen-eritreischen Soldatenfriedhof sowie etliche der sehenswerten Gebäude der Stadt, insbesondere aus der italienischen Ära.

Keren

22.01.

Von Keren fahren wir heute über Filfil, Asus und Gahtielay ans Rote Meer nach Massawa. Bei Filfil werden wir durch die mittlerweile geschützten Reste des letzten tropischen Waldes Eritreas fahren. Er ist Teil des Semenawai Bahri oder des „Grünen Gürtels“, erfrischend, kühl, üppig und lebendig. Dieser Wald ist einer der besten Orte des Landes, um Vögel und Säugetiere zu sehen. Die Chancen, eine Meerkatze oder Paviane zu entdecken, sind hier am größten.

Massawa

23.01.

Am Morgen unternehmen wir einen Ausflug nach Adulis und den Golf von Zula. Am Nachmittag erkunden wir die engen Gassen Massawas.

Massawa

24.01.

Über die serpentinenreiche Straße von der Küste zur Hauptstadt passieren wir abwechslungsreiche Landschaften. Wir werden an rostenden Panzerresten aus dem Befreiungskrieg vorbei kommen, genauso wie an der phänomenalen Eisenbahnstrecke, die auf rund 120 km Länge 2.300 Meter Höhenunterschied überwindet. Kurz vor Asmara kommen wir am Devil’s Gate mit einem fantastischen Ausblick vorbei.

Asmara

25.01.

Heute fahren wir über Decamhare und das Tal der riesigen Bäume nach Adi Keyih. Einer der gigantischen Bäume schmückt die Rückseite des 5 Nakfa-Geldscheines. Hier gibt es oft Nebel, der die Landschaft verzaubert.

Adi Keyih

26.01.

Von Adi Keyih fahren wir weiter nach Qohaito, wo wir die Ausgrabungsstätten, die Höhlenmalereien und die atemberaubende Aussicht von der Abbruchkante des Gebirges sehen werden. Am Nachmittag fahren wir zurück nach Asmara. Wir haben das Hotel bis zum nächsten Morgen gebucht, so dass man vor dem Rückflug sich noch einmal ausruhen kann.

Asmara

27.01.

Am frühen Morgen geht es zum Flughafen, um wieder nach Europa zurückzufliegen. Ankunft am selben Nachmittag.

Asmara

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Asmara

Eritrea

Asmara ist die Hauptstadt Eritreas. Asmara ist eine (wenn nicht gar DIE) Perle des Art Déco Stiles und wurde um die vorvorige Jahrhundertwende von namhaften italienischen Architekten entworfen. Die rege Bautätigkeit bis 1940 wurde jäh durch die Besatzung durch Britische Truppen und später durch Äthiopien beendet – und nach der Unabhängigkeit kaum wieder aufgenommen. Nur extrem wenige Neubauten aus den Jahren 1941 bis heute verstellen den Blick auf ein fast homogenes Stadtbild aus Art Déco-Gebäuden. Asmara hat mehr Kinos als manch dreifach so große Stadt Afrikas – und alle diese Lichtspieltheater sind Ikonen des damaligen Baustils. Die meisten Häuser werden auch heute noch genutzt. Kaffeehäuser und Pizzerien, kleine Geschäfte, Wohnhäuser und Bauten der Behörden, Kirchen und Moscheen, Villen, ärmere Viertel, Obst- und Fischmarkt prägen das Bild dieser faszinierenden Stadt, in der sogar die Brauerei nach Stil des Art Déco erbaut wurde. Das Bier Asmaras wird in deutschen Fässern aus deutschem Malz und Hopfen gebraut und schmeckt dementsprechend gut. Asmara ist eine Stadt, die trotz der Preissteigerungen in den letzten Monaten und Jahren immer noch eine italienische Oase in Afrika ist, in der man Dolce Vita wirklich leben und erleben kann. Natürlich gibt es auch Armmut in der Stadt wie auch auf dem Land, aber Betteln kommt selten vor, und oft nur dort, wo Touristen anzutreffen sind. Meist werden es nur die Kinder sein, die nach einem Kugelschreiber fragen. Diese dann zu verteilen führt dazu, dass man sich einen guten Überblick über den Kinderreichtum eines Ortes verschaffen kann. Man macht es also besser nicht. Wir werden eine Sammlung zentral organisieren und dann an die richtigen Stellen verteilen, so dass auch die wirklich Bedürftigen in den Genuss einer Spende kommen. Mehr dazu dann in den Schreiben an die Teilnehmer vor der Reise.

Eritrea

Asmara ist bekannt als eine der angenehmsten Städte Afrikas, am Rande des Rift Valley im eritreischen Hochland. Gegründet im 12. Jahrhundert, bestand sie ursprünglich aus vier Dörfern und wurde im 16. Jahrhundert zu einer Stadt. Der Name leitet sich aus diesen ursprünglichen Dörfern ab und bedeutet so viel wie „Vier vereinigte Dörfer“. Asmara gewannen im 19. Jahrhundert an Bedeutung als einer der von einem lokalen äthiopischen Herrscher ernannte Gouverneur sein Kapital dort anlegte und einen wichtigen Markt etablierte. Im Zuge der Kolonialisierung wurde Asmara 1889 von italienischen Truppen besetzt und zur Hauptstadt entwickelt. Deswegen finden sich hier so viele Gebäude der Moderne, des Art Déco. Asmara ist quasi die Hauptstadt des Art Déco!

Asmara hatte in den 1930er Jahren hatte einen hohen italienische Bevölkerungsanteil, und auch viele Juden lebten hier. Davon ist heute allerdings fast nichts mehr übrig, aber der gepflegte Friedhof, die Gebäude, die Lebensart, die Küche, die Kirchen und die Kathedrale wie die Synagoge, gepflegt vom letzten Juden, der in der Stadt lebt, künden noch von dieser Zeit.

Eritrea

Während des Zweiten Weltkrieges wurden die italienischen Truppen von den britischen geschlagen, anschließend wurde Eritrea Äthiopien zugeschlagen, von deren Annexion sich Eritrea in einem Dreißigjährigen Unabhängigkeitkrieg befreite. In den Kriegen ist die Stadt nahezu unversehrt geblieben. Seither hat sich nicht viel geändert, kaum ein Neubau der Neuzeit verschandelt das Antlitz der Stadt, und somit ist die italienische Struktur der neuen Moderne in der Substanz hervorragend erhalten geblieben. Das futuristische Fiat Tagliero Gebäude ist nur eines der bekanntesten davon. Saniert, aber leider ungenutzt, scheint das Gebäude mit seiner großen Dachspannweite förmlich abheben zu wollen.

Wenn Sie mehr Zeit in Asmara haben wollen, dann können Sie gerne länger bleiben. Mit Hotel, englischsprachigem Reiseleiter, Halbpension ohne alkoholische Getränke und Transport kostet das 260 Euro pro Tag. Falls das unten beschriebene vier Sterne Hotel in Asmara gewünscht wird, macht sich ein Aufschlag erforderlich.

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Keren

Der Name Keren bedeutet "Hochland". Keren war einst eine kleine Siedlung, die aber mit dem Bahnbau durch die Italiener rasch an Bedeutung gewann. Keren ist eine sehr sehenswerte Stadt, die sich auf dem Plateau aber auch über kleine Hügel erstreckt. Vor den Toren Kerens wurde im Zweiten Weltkrieg eine entscheidende Schlacht geschlagen, hier verloren die Italiener das Land an Großbritannien. Es gibt hier deswegen mehrere Friedhöfe, wobei die Gräber der Italiener zusammen mit denen der Eritreer angelegt wurden. Die Eritreer kämpften auf der Seite der Italiener. Heute weht über den eritreischen Gräbern die italienische Flagge, während über den italienischen Gräbern die eritreische Fahne flattert!

Eritrea

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Neben dem italienischen Bahnhof gibt es eine ägyptische Festung aus dem 19. Jahrhundert, die die Stadt überblickt. Es gibt mehrere Bevölkerungsgruppen. Der muslimische Glauben überwiegt in Keren, weshalb die Zahl der Moscheen die Zahl der Kirchen überwiegt. Wenn man das friedliche Nebeneinander der Religionen studieren möchte, dann kann man genau das in Städten wie Asmara, Keren oder Ghinda tun.

Der Viehmarkt findet außerhalb der Stadt statt, aber es gibt in einem trockenen Flussbett zur selben Zeit einen anderen, sehr bunten und turbulenten Markt, mitten in der Stadt. Hier gibt es einen Holzmarkt, auf dem natürlich Kamele als Lasttiere zu finden sind. Beide Märkte bieten so vielfältige Eindrücke, dass man sich kaum satt sehen kann. Gegen Mittag ebbt das Treiben dann wieder ab und die Märkte leeren sich.

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Das Tempo des Lebens ist in Keren viel langsamer, bis auf das Markttreiben geht hier alles viel entspannter zu als in Asmara. Manchmal schient es, als würden Kamele und Esel die Zahl der Autos und Busse überwiegen.

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Massawa

Eritrea

Wegen der engen Handelsbeziehungen zur Arabischen Halbinsel ist die Stadt Massawa am Roten Meer unter anderem arabisch geprägt. Massawa erstreckt sich vom Festland über befahrbare Dämme zu zwei vorgelagerten Inseln. Es ist der größte natürliche Tiefwasserhafen am Roten Meer. Mit seiner strategischen Lage am Roten Meer wurde er oft von fremden Mächten begehrt und war daher in der Geschichte von Portugiesen, Arabern, Ägyptern, Türken, Briten und Italienern besetzt. Ursprünglich war Massawa die Hauptstadt des italienischen Eritrea, bevor des milderen Klimas wegen die Entscheidung getroffen wurde, Asmara zur Hauptstadt zu machen. Unter der Herrschaft der Osmanen im 16. Jahrhundert gewann Massawa als Hafen an Bedeutung. Die Altstadt auf einer der Inseln wurde in traditionell osmanischer Architektur erbaut, wobei oft Korallen anstatt Ziegel verwendet wurden. Viele dieser alten Gebäude sind bis heute erhalten geblieben. Daneben finden sich ägyptische und natürlich aus der Neuzeit auch italienische Gebäude. In den engen, schattigen Gassen der Altstadt finden sich alle Baustile nebeneinander. Man kann durch diese Gassen schlendern und wir nur am Morgen und am Abend auch Leben dort finden, denn tagsüber ist es in der Stadt einfach zu warm. Die Jahresmitteltemperatur beträgt knapp über 30 Grad, Massawa gehört zu den wärmsten Städten der Welt. Beim Wandern durch die Straßen und Gassen wird man jahrhunderte alte Gebäude sehen, aber auch die Hinterlassenschaft des Krieges.

Eritrea

Während des Unabhängigkeitskrieges wurde die Stadt mehrfach in Mitleidenschaft gezogen, u.a. durch Bombenangriffe, die auch den Palast von Haile Selassie in Trümmern legten. Die Unabhängigkeitsbewegung feierte hier den entscheidenden Sieg über die äthiopische Fremdherrschaft.

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Adulis und der Golf von Zula

Der Hafen von Adulis gehörte einst zu den größten Häfen der alten Welt mit regelmäßigen Verbindungen zu römischen, ägyptischen und griechischen Reichen. Eine tiefe Kluft an Eritreas Küste, der Ausgangsort des Great Rift Valley auf dem afrikanischen Kontinent, setzt sich von dort in den Golf von Zula fort. Hier vermutet man den antiken Handelshafen Adulis, weil die Lage einen natürlichen Tiefwasserhafen ermöglicht hätte. Sehen kann man davon allerdings nichts.

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Decamhare

Decamhare wurde einst das zweite Rom genannt. Die Italiener bauten diese Stadt als Zentrum der eritreischen Industrie auf, daneben ist es ein landwirtschaftliches Zentrum. Obwohl die Stadt Schauplatz einer der letzten großen Kriegshandlungen im Befreiungskrieg war, als die eritreischen Truppen 1991 die Hauptstadt Asmara einkesselten, sind in der ca. 30.000 Einwohner Stadt noch einige markante Beispiele der Art Déco Architektur erhalten geblieben. Das Klima lässt hier Ackerbau zu, und die Stadt hat damit eine bedeutende Rolle bei der Versorgung des Landes.

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Eritrea

Adi Keyih und Qohaito

Adi Keyih muss im Altertum eine wichtige Rolle gespielt haben. Es gehörte wohl zu Qohaito, aber Ausgrabungen werden nicht planmäßig betrieben, und so schlummern viele Geheimnisse um diesen Ort noch unter der Erde. Fakt ist, dass das Gebiet bereits vor tausenden Jahren besiedelt gewesen sein muss, wie teils gut erhaltene Höhlenzeichnungen in der Umgebung beweisen. Es lag an einer antiken Handelsstraße.

Eritrea

Qohaito ist eine archäologische Stätte ca. 20 km von Adi Keyih und 121 km südlich von Asmara. Die Ausgrabungsstätten liegen rund 2600 Meter über dem Meeresspiegel. Der Legende nach wurde Qohaito während der Zeit der Königin von Saba, ungefähr 750 vor Christus, erbaut. Zu den historischen Relikten gehören eine gravierte, über vier Meter hohe Stele und Gebäude aus der Zeit des Axumitischen Reiches (ca. 1. Jahrhundert, der Niedergang begann im 7. Jahrhundert und dauerte mehrere Jahrhunderte), viele Höhle Brunnen und Gräber. Die antiken Gebäude liegen an der Abbruchkante des Gebirges. Wer sich dorthin wagt, wird mit einem phänomenalen Ausblick belohnt. Die Höhlenzeichnungen sind teilweise sehr gut erhalten und werden auf mehr als 3.000 Jahre geschätzt.

Das Hotel in Adi Keyih ist sehr einfach und nicht vergleichbar mit dem Standard in Asmara oder Massawa.

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Allgemeine Reiseinformationen

Eritrea

Eritrea macht gerade eine schwere Zeit durch. In unseren Medien kann man viel von den Flüchtlingen aus Eritrea lesen, aber schwer etwas über die Hintergründe in Erfahrung bringen, warum so viele Menschen von dort fliehen. Wenn man durch Eritrea reist, trifft man überall auf freundliche, hilfsbereite, warmherzige Menschen, eine Infrastruktur, die für die Region überdurchschnittlich ist, ein funktionierendes Bildungssystem und leckeres Essen. Aber natürlich gibt es Gründe für junge Menschen, das Land zu verlassen. Zum Militärdienst kann jeder und jede (es sei denn, sie hat Kinder) eingezogen werden, die Altersspanne reicht wohl von 18 bis 80, die Dauer ist nicht vorhersehbar und kann unbegrenzt sein. In der Wirtschaft kontrolliert der Staat fast alles. Lizenzen zum Betreiben eines eigenen Geschäftes wie einer Autowerkstatt oder eines Cafés werden fast nicht mehr erteilt, hingegen werden bei kleinsten Unregelmäßigkeiten bestehende Lizenzen eingezogen. In einem staatlichen Unternehmen beschäftigt zu sein garantiert einem ein Einkommen auf sehr niedrigem Niveau, zu wenig, um sich ein Mal in der Woche ein Bier leisten zu können. Der Verdienst kann so gering sein, dass man unbedingt auf Hilfe aus dem Ausland angewiesen ist, und viele Eritreer im Ausland senden Geld an ihre Familien. Daher sehen viele gebildete, junge Menschen keine wirtschaftliche Zukunft in ihrem eigenen Land.

Eritrea

Eritrea wurde erst 1991/1993 unabhängig von Äthiopien. Davor wütete jahrzehntelang ein Unabhängigkeits- und Bürgerkrieg. Selbst danach gab und gibt es noch einen erbitterten Kampf um den Verlauf der Grenzlinie zu Äthiopien. Von den langen Kriegszeiten hat sich das Land noch nicht erholt, Armut ist noch weit verbreitet. Im Gegensatz zu vielen anderen Regionen der Welt drückt sich das jedoch nicht in erhöhter Kriminalität etc. aus, vielmehr gehört Eritrea zu den sichersten Ländern in ganz Afrika. Die Einheimischen sind ausgesprochen gastfreundlich. Obwohl der Tourismus nach so langer Kriegszeit natürlich noch in den Anfängen steckt, sind unsere Mittelklassehotels von ausreichendem Standard (ein bis drei Sterne nach deutschem Maßstab) und sauber. Eritrea scheint sich als Staat noch nicht richtig gefunden zu haben, und so kann es zu kurzfristigen Änderungen bei der Visaerteilung oder der Ausstellung von Genehmigungen im Lande kommen. Das sollte Sie nicht schrecken. Bislang haben wir immer noch alle Visa erhalten. Wir benötigen für jede Fahrt außerhalb der Hauptstadt eine spezielle Genehmigung. Obwohl die Erteilung Routine ist, kann es hier zu Problemen kommen, die uns dazu zwingen, unserer Reiseplanung ändern zu müssen. Bislang ist es noch nicht dazu gekommen, aber ausschließen kann man Behördenwillkür nirgends auf der Welt.

Eritrea

In Asmara bieten wir die Option, in einem vier Sterne-Hotel im Stadtzentrum unterzukommen (oben abgebildet). Dort gibt es nur Einzelzimmer, oder Zimmer für Paare. Es ist ein klassisches Hotel des späten 19. Jahrhunderts und wurde erst kürzlich renoviert. Kabelloses, langsames Internet ist in der Lobby vorhanden. Neben dem Einzelzimmerzuschlag (siehe unten) kostet das Hotel weitere 65 US-Dollar pro Nacht. Diese ist es durchaus wert. Wer mit seiner Partnerin reist, braucht natürlich keinen Einzelzimmerzuschlag zu zahlen. Gerade für Paare mit nicht allzu knappen Budget ist dieses Hotel sehr zu empfehlen. Es liegt nur wenige Minuten zu Fuß vom Gruppenhotel entfernt, ganz nah am Stadtzentrum von Asmara.

Eritrea

Eritrea

Wir erwarten Temperaturen um 20 bis 26 Grad in Asmara und gut 30 Grad in Massawa. Dort kühlt es auch nachts kaum unter 22 Grad ab, während die Temperaturen in Asmara am Morgen auf 10 Grad Celsius sinken können. Die Regenwahrscheinlichkeit ist gering, allerdings gibt es um Ghinda, Decamhare und Filfil häufig Nebelfelder, die dann für besonders stimmungsvolle Szenen sorgen können. „Sichtweite Null“ ist durchaus eine Option!

Eritrea

Unter 2.000 Metern Höhe gibt es ganzjährig ein Malariarisiko, was aber in unserer Reisezeit eher gering ist. Die beste Malariaprophylaxe ist, sich nicht von Mücken stecken zu lassen. Daher ist lange Kleidung für die Abendstunden angeraten. Lange Kleidung ist auch gesellschaftlich ein Muss. Rund die Hälfte der Bevölkerung ist moslemischen Glaubens (die andere Hälfte christlich). Kurze Hosen sind auch bei 35 Grad absolut ungeeignet, um sich in diesem Kulturkreis in der Öffentlichkeit zu zeigen, wenn man sich nicht als Tagelöhner verdingen oder auf eine Stufe mit Invasionstruppen westlicher Armeen stellen möchte. Wenn es einige Touristen dennoch tun, sollte das kein Ansporn sein, dies nachzuahmen. Es zeugt weder von Respekt noch einer guten Kinderstube.

Die Stromversorgung (220 Volt) ist durch die Notstromaggregate unserer Hotels relativ sicher, man benötigt jedoch manchmal einen Adapter. Ein Mobilfunknetz gibt es zwar, aber westliche Anbieter haben bislang keinen Roamingvertrag mit Eritrea unterzeichnet. Telefonieren ins Ausland funktioniert in den großen Städten über die Vermittlung und in unserem Hotel in Asmara. In Asmara und Massawa gibt es auch sehr, sehr langsamen Zugang zum Internet. Wir können auf Wunsch eine Prepaid-SIM-Karte anmieten, mit der man auch ins Ausland telefonieren oder sich von dort anrufen lassen kann.

Eritrea

Ansonsten sind lediglich alle Verhaltensmaßregeln für einen Aufenthalt in den Tropen zu beachten, wenn man eine unbeschwerte Reise einem Krankenhausaufenthalt vorzieht. Dazu gehört die Grundregel, das Speisen gekocht, geschält oder eben nicht gegessen werden, genauso wie, dass Wasser aus der Leitung nicht trinkbar ist. Auf unserer letzten Reise im Januar 2016 gab es auch Salatfans, die keinen frischen Salat gescheut haben und dennoch keine Probleme mit ihrem Magen hatten. Neben der einheimischen Küche, die man unbedingt probieren sollte, haben sich auch aus der Kolonialzeit viele italienische Einflüsse erhalten. Pizza essen in Asmara ist kein Problem. Wir haben in der Mittagszeit manchmal nur ein kleines Luchpaket geplant, was im Reisepreis mit enthalten ist.

Bitte beachten Sie, dass die Hotels, Busse, Hotels, eigentlich alles, was uns begegnen wird, keinesfalls EU-konform sind. Deshalb reisen wir ja gerade dorthin. Wir werden in ein Land reisen, in dem Umwelt- und Unfallschutz unterentwickelt sind. Es sei ausdrücklich auf die Gefahren hingewiesen, die durch die Benutzung von Fahrzeugen und den Aufenthalt in der Nähe der Eisenbahnen sowie die Teilnahme am Straßenverkehr entstehen können. Der Abschluss einer Auslands-Unfallversicherung und der ohnehin wichtigen Auslandskrankenversicherung (nur neun Euro für ein Jahr Schutz!) wird empfohlen. Weder der örtliche Veranstalter noch FarRail Tours haftet in irgend einem Fall für jegliche Art von Unfällen, Schäden, Verlusten, Nachteilen aus Verspätungen etc. Es handelt sich also nicht um eine Vollkaskoreise, sondern man muss seine Sinnesorgane wie seinen gesunden Menschenverstand selbst benutzen. Wer eine 24-Stunden-Betreuung benötigt, kann aus organisatorischen Gründen also nicht an dieser Reise teilnehmen.

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Für die meisten Besuchsorte benötigen wir eine spezielle Reisegenehmigung, die erst mit abgestempelten Visum im Pass, also wenn wir schon im Land sind, erteilt wird. Obwohl das reine Routine ist, kann es sein, dass behördliche Anordnungen, die kurz vor oder während der Reise erlassen werden, verhindern, dass wir eine Reisegenehmigung zu einem oder mehreren der hier beschriebenen Orte erhalten können. Dann werden diese Besuchsorte durch andere ersetzt werden müssen, für die eine solche Genehmigung zur Reisezeit erhältlich ist. Preisauf- oder -abschläge werden nicht fällig bzw. gewährt.

Kurzfristige Programmänderungen aus administrativen oder organisatorischen Gründen sind vorbehalten.

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Preis

Eritrea
Rundreise durch Eritrea 21 bis 28 Teilnehmer 1.990 Euro
17.01.2019 – 27.01.2019 12 bis 20 Teilnehmer 2.340 Euro
  Einzelzimmerzuschlag 340 Euro
Anmeldeschluss: 11.10.2018

Das Kulturprogramm überlappt das Eisenbahnprogramm an eineinhalb Tagen. Bei Buchung beider Reisen bitte angeben, welches Programm am 18./19.1. gewünscht wird. Beide Teile zusammen kosten 310 Euro weniger als die Summe der beiden Einzelpreise.

Im Reisepreis sind enthalten:

Nicht enthalten sind:

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