Dampf und Pagoden

Dampf in Burma

Dampf in Myanmar (Birma) 7.1. – 18.1.2017

Das Goldene Land 15.1. – 28.1.2017

For fast zehn Jahren hat die Staatsbahn Myanma Railways nicht ganz unerwartet den Dampfbetrieb beendet. Seither habe ich fast nichts unversucht gelassen, um zwei Dampflokomotiven für Charterzüge wieder herrichten zu lassen, aber die Aussichten auf Erfolg waren von vornherein nur mäßig. Man stellte Preisforderungen von 25.000 US-Dollar für einen einzigen Charterzug in den Raum und bewegte sich bei Verhandlungen keinen Millimeter. Seither habe ich die Hauptuntersuchung an Nr. 13 der Namtu-Minenbahn durchführen lassen und finanziert und etliche Fahrten auf dieser fantastischen 600 mm-Gebirgsbahn durchgeführt; aber die schönen Meterspurlokomotiven rosteten in Pyuntaza vor sich hin.

Wenn ich Fotogenehmigungen für die Staatsbahn oder auch Zutrittsgenehmigungen für die Region um Namtu beantragt habe, dann habe ich auch immer wieder erwähnt, wie schön doch die Reaktivierung zweier Staatsbahndampflokomotiven wäre. Über die Jahre wurde klar, dass man wohl auf mich gehört hätte, wenn ich denn bereit gewesen wäre, mit einigen Koffern voller Geld im Ministerium aufzutauchen, genauso, wie es wahrscheinlich viele Geschäftsleute in jenen Jahren getan haben.

Dampf in Burma

Unter den letzten Zuckungen der Militärregierung kam dann doch jemand auf die Idee, dass man mit Dampflokomotiven ein profitables Geschäftsfeld erschließen könnte. Also wies man die Eisenbahn an, vier Meterspurlokomotiven wieder fahrfähig herzurichten. Aber man wollte dennoch keine Fotocharterzüge für Eisenbahnfreunde zulassen. Die Idee war, die Lokomotiven an große Reisebüros zu verleasen und dafür eine Miete zu kassieren. Also wenig Arbeit, einträgliches Geschäft. Viele große Reisebüros wie auch viele größere Firmen im Lande befinden sich im Besitz von Familienmitgliedern der einflussreichen Militärs. Also überholte man eine YD, sandte sie nach Bagan und bot eine Dampfzugfahrt für rund 100 Euro pro Ticket an. Es hat nur knapp ein Jahr gedauert bis man herausfand, dass sich für diesen Preis nicht genügend Tickets verkaufen lassen, um überhaupt eine einzige Fahrt durchführen zu können.

Die politischen Änderungen brachten Anfangs keine Bewegung in den Beamtenapparat der Staatsbahn, so überholte man Lok für Lok und baute dabei eine YC auf Kohlefeuerung um, obwohl Birma weder brauchbare Kohlevorkommen besitzt noch ausgebildete Heizer für Kohlefeuerung zur Verfügung stehen. Der einzige Leasingvertrag mit einem Reisebüro wurde von diesem Ende 2015 aufgelöst und die Lok an die Staatsbahn zurück gegeben.

Dampf in Burma

Penetrante „Belästigungen“ der Beamten in der neuen Hauptstadt in Naypyitaw führten schließlich zum prinzipiellen Einverständnis, über Charterdampfzüge für Eisenbahnfotografen nachzudenken. Als im April 2016 endlich die neue, gewählte Regierung ins Amt kam, bestätigte man nicht nur die prinzipielle Machbarkeit einer solchen Fotoveranstaltung, man ließ sich auch auf einen gerade noch erträglichen Preis ein. Große Teile des Landes haben sich kaum merklich geändert, seitdem die letzte Dampflokomotive aus dem Regelbetrieb ausgeschieden ist. Und obwohl das Land gerade mit Touristen geflutet wird, findet man immer noch so viele überwältigend gastfreundliche Menschen, dass ich sicher bin, wir können die „guten“ alten Zeiten wieder aufleben lassen.

Wir müssen uns dennoch mit einigen Kompromissen anfreunden. Die Lokomotiven wurden nicht komplett überholt, sondern mit einem verminderten Kesseldruck wieder betriebsfähig gemacht. Daher können wir keine 25-Wagen-Züge befördern oder beladene Züge. Aber in den letzten Einsatzjahren gab es eine ganze Reihe sehr schöner Züge, die kaum mehr als fünf Wagen hatten. Die zweiachsigen, vakuumgebremsten Wagen sind auch nahezu von den Gleisen verschwunden. Aber wir haben Lösungen für authentische Güter- und gemischte Züge und auch Zeitlücken auf den eingleisigen Strecken gefunden. Obwohl wir in der Vergangenheit schon Züge auf der Staatsbahn gechartert haben, wird es für die meisten vor Ort eine Premiere. Denn die wenigsten von denen, die vor zehn Jahren dabei waren, sind heute noch an ihrem alten Arbeitsplatz. Also fehlt es in Myanmar an Erfahrung, die wir durch Improvisation kompensieren müssen – wie üblich also. Wir versprechen also hier wieder einmal gar nichts außer, dass wir alles daran setzen werden, auch diese Reise zu einem Erfolg werden zu lassen. Ich bin mir sicher, dass es funktionieren wird. Sonst hätte ich diese Reise nicht ausgeschrieben.

Dampf in Burma

Für unsere Reise werde ich zwei Personenwagen umlackieren lassen, ein Gleisdreieck wieder durcharbeiten und zwei Drehscheiben aufarbeiten lassen. Das hört sich alles nicht billig an und ist es auch nicht, aber nur so können wir auf den alten Stammstrecken der Dampftraktion die Herrlichkeit wieder aufleben lassen. Dazu werden wir die einzige, derzeit betriebsfähige YC, eine wunderschöne 2‘C1‘ Pazifik, wieder auf Ölfeuerung umbauen lassen. Nur so ist sie für uns nutzbar.

Wir haben im Anschluss an die Reise ein größeres Kulturprogramm geplant, nach dem man weiß, warum Burma das Goldene Land genannt wird. Wir werden sowohl UNESCO Weltkulturerbestätten als auch wenig oder gar nicht bekannte aber nicht minder interessante Orte besuchen.

Dampf in Burma

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Reisepläne

Reiseplan Dampf und Pagoden

Datum

Reiseplan

07.01.

Flug nach Myanmar

08.01.

Ankunft in Yangon (Rangun) und Transfer zu unserem Hotel in Bago

09.01.

Charterzug mit Dampfbespannung von Bago nach Pyuntaza und am Nachmittag zurück. Wir planen, gegen 7 Uhr loszufahren und gegen 18 Uhr wieder in Bago einzutreffen, allerdings kann auf der Myanma Railways zu teils heftigen Verspätungen kommen. Damit wir Schornstein voran zurück fahren können, lassen wir das Gleisdreieck von Pyuntaza wieder herrichten. Hotel in Bago.

10.01.

Erinnern Sie sich noch an den guten, alten Personenzug nach Nyaungkhashe? Einer der letzten, echten GmPs der Welt, der ein kleinen Dorf kurz vor dem Brückekopf der zerstörten Brücke über den Sittaung-Fluss bediente ... Der Streckenabschnitt Abya – Nyangkhashe kann keine Lokomotive mehr tragen, aber das ist egal, weil ausnahmslos alle Fotostellen davor liegen. Dampfgeführter Güterzug mit Personenbeförderung und zurück auf der Strecke Bago – Abya, Hotel in Bago

11.01.

Eine der fast schon berühmten letzte Dampfstrecke der Myanma Railoway war die Bahn von Bago nach Mottama. Wir werden diese Strecke in Teilabschnitten zurücklegen, weil wir nur so zu vielen schönen Aufnahmen kommen werden. Am Morgen werden wir in Bago losfahren und gegen Abend in Mokpalin eintreffen. Hotel in der Nähe von Kyaikhto

12.01.

Wir setzen unsere Fahrt von Mokpalin nach Thaton fort. Die Fahrt beginnt bei Sonnenaufgang und endet bei Sonnenuntergang. Übernachtung in einem Gästehaus in Thaton.

13.01.

Am Nachmittag setzt unserer Zug seien Fahrt nach Zingyaik fort, Ankunft dort ca. 17.30 Uhr. Die Lok wird dann Lz nach Mottama weiter fahren, wo sie nach ihrer längsten Fahrt seit zehn Jahren gewartet wird. Dort kann sie auch gedreht werden. Wir geben der Lokmannschaft einen Tag Zeit, um die Maschine für die Rückfahrt zu rüsten. Heute trennt sich die Gruppe in Variante A: Golden Rock = Gästehaus in Thaton und Variante B – Dampf bis zum Abwinken – Hotel in Moulmine.

14.01.

Nach den stressigen Tagen geben wir dem Personal einen Tag Zeit, sich zu erholen. Für die Kulturinteressierten (Option A) geht es heute hinauf zum Goldenen Felsen, ein knapp auf einer Bergkante ruhendem Felsen, der angeblich nur durch ein Haar Buddhas in Balance gehalten wird. Hotel in den Bergen beim Goldenen Felsen. Für diejenigen, die Variante B gewählt haben, geht es heute zum Depot, wo unsere Lok gedreht, betankt und gewartet wird. Hotel in Moulmine

15.01.

Am Morgen fahren wir vom Goldenen Felsen hinunter ins Flachland (Option A) und treffen uns in Zingyaik mit dem Teil der Gruppe, die aus Moulmine kommt (Option B).In Zingyaik werden Steine in traditioneller Art und Weise auf die Steinzüge geladen. Da die Lichtverhältnisse für den heutigen Abschnitt am Besten am Nachmittag sind, wird unser Charterzug erst gegen 14 Uhr von Zingyaik nach Thaton fahren. Ankunft in Thaton gegen Sonnenuntergang. Gästehaus in Thaton.

16.01.

Am frühen Morgen fahren wir von Thaton los und verfolgen den Charterzug über den gesamten Tag bis nach Bogo, das wir bei Einbruch der Dunkelheit erreichen wollen. Hotel in Bago

17.01.

Am Morgen haben wir einen Transfer von Bago zum Flughafen in Yangon arrangiert. Rückflug nach Hause.

18.01.

Ankunft in Europa.

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Reiseplan Das Goldene Land

Dampf in Burma

Datum

Reiseplan

15.01.

Flug nach Myanmar

16.01.

Ankunft in Yangon (Rangun) und Transfer zu unserem Hotel in Bago

17.01.

Heute bleiben wir in und um Bago, wo es die höchste Pagode Birmas und den berühmten liegenden Buddha zu sehen gibt. Am Nachmittag besuchen wir eine traditionelle Tabakfabrik und eine Reismühle in der Nähe von Bago. Die Reismühle besitzt eine stationäre Dampfmaschine für den Fall, dass bei einem Stromausfall der Elektromotor seinen Dienst einstellt. Es ist nicht die Hochsaison für die Reisernte, somit wird die Mühle wahrscheinlich nicht arbeiten, aber die Maschinerie ist trotzdem höchst interessant. Hotel in Bago

18.01.

Am Vormittag fahren wie nach Yangon und werden und dort den Hafen, einen Markt und natürlich das Weltkulturerbe, die Shwedagon Pagode anschauen. Dort bleiben wir bis zur blauen Stunde. Hotel in Yangon

19.01.

Flug nach Heho, wo wir am Nachmittag ankommen werden. Mit einem Charterbus fahren wir zum berühmten Inle See, der malerisch zwischen Hügeln und Bergen eingebettet in einem Hochtal liegt. Mit einem der lauten und schnellen Motorboote fahren wir dann zu unserem Hotel, das auf Stelzen im Wasser gebaut wurde.

20.01.

Am Morgen werden wir Fischer mit ihren traditionellen Fangnetzen und ihrer einmaligen Rudertechnik beobachten. Wir werden dabei zwei Fischer organisieren, die ihre Künste so vorführen, dass wir auch zu einem perfekten Bild kommen werden.

Der Inle See ist schon seit vielen Jahren ein Touristenmagnet, aber immer noch sehr sehenswert. Wenn die Verlandung des Sees so wie in den letzten Jahrzehnten weiter geht, wird er nicht mehr lange ein See bleiben. Die schwimmenden Gärten sind mitverantwortlich, genauso wie die Dörfer, die auf Stelzen direkt im See gebaut werden. Einige Dörfer sind jetzt schon zu Inseln geworden. Hotel auf dem Inle See.

21.01.

Wir werden weitere Highlights auf und am See besuchen: die schwimmenden Gärten, “Giraffenhals-Frauen” des Padaung Stammes, traditionelle Dörfer, einen Silberschmied und einen normalen Schmied, eine mechanische Bambus-Spinnerei und Weberei. Später fahren wir mit einem Charterbus zurück nach Heho und fliegen nach Bagan. Hotel in Bagan

22.01.

Die Sonnenauf- und Untergänge in den Pagodenfeldern von Bagan sind ein Höhepunkt der meisten Reisen nach Birma. Es gibt hunderte Pagoden in und um Bagan, manche sind klein und einfach, manche groß und andere riesig und fantastisch. Man könnte tagelang verschiedene Pagoden besuchen. Hotel in Bagan.

23.01.

Der frühe Vogel ... und so weiter. Wir tun es den Vögeln gleich und erheben uns in die Lüfte: bei Sonnenaufgang mit einem Ballon über die Pagodenfelder zu fahren, ist ein unvergessliches Erlebnis. Die Ballonfahrt kostet rund 350 Euro zusätzlich, ist aber jeden einzelnen Cent wert. Bitte bei der Buchung mit angeben, ob die Ballonfahrt dazu gebucht werden soll, die Ballonfahrten sind häufig ausgebucht, wenn man sich zu spät anmeldet. Nach diesem Event fahren wir zum Mt. Popa, einem erloschenen Vulkan, auf dessen Spitze man das heilige Popa Taungkalat Kloster errichtet hat, welches dramatisch auf einer Spitze über die Landschaft ragt. Hotel in Mt. Popa oder Bagan.

24.01.

Rückfahrt nach Mandalay

25.01.

Der Irrawaddy (neu: Ayeyarwady, Ayeyarwaddy oder Irawadi) ist der wichtigste Fluss Birmas und eine der Lebensadern des Landes. Am frühen Morgen besteigen wir eines der kleinen Flussschiffe und fahren nach Myinmu auf dem Weg nach Bagan. Im Sonnenaufgang werden wir an Hügeln, Dörfern und Pagoden vorbei gleiten, bevor die Landschaft offener wird. Man kann auf dem Boot sitzen und dem eintönigen Knattern des Dieselmotors lauschen, die teils hoffnungslos überladenen Lastenkähne, die uns passieren, beobachten und die Landschaft genießen. In Myinmu steigen wir aus, und ein Charterbus bringt uns in ca. 90 Minuten nach Monywa. Besuch der eindrucksvollen Thanboddhay Pagode, einem Buddhistischen Tempel mit einer riesigen Stupa, die 1303 errichtet und 1939 rekonstruiert wurde. Es wird behauptet, dass diese Stupa über 500.000 Bildnisse Buddhas zeigt. 1960 wurde in der Nähe die riesenhafte Buddhastatue, genannt Maha Bodhi Tahtaung Laykyun Setkya Standing Buddha Statue, gebaut, dazu ein liegender Buddha. Mit unserem Charterbus oder mit dem Zug kehren wir nach Mandalay zurück, Hotel in Mandalay.

26.01.

Am Morgen fahren wir mit einem Charterbus nach Ava (Inwa), um uns das Maha Aungmye Bonzan Bagaya Kloster anzuschauen. Wer möchte, kann auch den Sagaing Hügel auf der anderen Flussseite ersteigen und den Blick auf die vielen Pagoden und die Brücke zu seinen Füßen genießen. Danach werden wir eine der Webereien besuchen, die noch mit Maschinen aus der Zeit der ersten Industrialisierung Tücher weben. Sie sind ein wunderbarer Abglanz der Ingenieurskunst vor 80 Jahren, eindrucksvoll und laut, Wunderwerke der Mechanik. Sie werden noch so lange weiter funktionieren, bis die chinesische Billigkonkurrenz den birmesischen Markt vollends überrollt haben wird. Am späten Nachmittag besuchen wir die U-Bain Brücke, die 1784 aus Teakholz errichtet wurde. Seither wurde nur der mittlere Teil ersetzt. Aber wenn der erste Vollkasko-Tourist von der Brücke gefallen ist, wird man wohl mit einem hässlichen Geländer das ganze Bauwerk optisch ruinieren. Wir werden den Sonnenuntergang an der eindrucksvollen, 1.200 Meter langen Brücke erleben. Hotel in Mandalay

27.01.

Transfer zum Flughafen von Mandalay. Von hier gibt es einen Mittags- und einen Nachmittags-Flug nach Bangkok, von wo aus viele Flüge nach Europa gehen.

28.01.

Ankunft in Europa

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Dampf in Burma

Bago (früher Pegu) war eines der letzten Dampfdepots Birmas. Man bediente zwei Strecken, eine davon nach Mottama, südwestlich von Bago. Anfangs verläuft sie durch das Flachland wo sich bereits zahlreiche gute Fotomöglichkeiten bieten. Nach der großen Flussbrücke über den Sittaung (Fotografieren verboten) tauchen entlang der Strecke Berge auf, die sich als Fotohintergrund anbieten. In Mokpalin gibt es ein verschlafenes, kaum genutztes Depot mit einer nicht funktionsfähigen Drehscheibe. Man kann aber Lokomotiven hier versorgen und kleinere Reparaturen ausführen. Weiter südlich kommt die Strecke immer dichter an die Berge heran, und zwischen Thaton und Zingyaik ist die Strecke sehr fotogen. Es gibt keine heftigen Steigungen, aber besonders am Nachmittag, wenn das Licht „von der richtigen Seite“ kommt, lassen sich viele schöne Aufnahmen machen. Mottama hatte ein kleines Depot, was aber im Zuge des Brückenbaus überflüssig geworden ist. Moulmine auf der anderen Seite des Flusses war der Ausgangspunkt der Bahn nach Süden, dazwischen bestand nur eine Fährverbindung. Das Depot in Moulmine ist noch in Betrieb, und hier werden wir unsere Lokomotive drehen lassen.

Steam in Burma

Wir haben nach einem Wagenpark für einen Steinzug gefragt, jedoch saugluftgebremste Wagen sind mittlerweile Mangelware. Aber es gibt noch sehr viele andere, gut aussehende Güterwagen. Bis zum Ende des Dampfbetriebes hat die Dampftraktion auch immer gemischte Güterzüge oder Ganzzüge befördert, eben nicht nur die berühmten Steinzüge. Es gab Salzzüge, Holzzüge, Ölzüge, gemischte Züge usw., alles hinter Dampf. Egal, welche Wagen wir also nehmen, unser Zug wird authentisch aussehen.

Man mag sich fragen, warum wir einen ganzen Nachmittag nur für den Abschnitt Zingyaik – Thaton vorgesehen haben, aber hier befinden sich einige der besten Motive der ganzen Strecke, die wir nicht verpassen wollen.

Dampf in Burma

Die zweite Strecke, die bis zum Schluss auch Dampfzüge sah, war die Hauptstrecke Yangon – Bago – Pyuntaza und weiter nach Norden. Mit einigen Zügen liefen die Maschinen aus Bago sogar bis Taungoo durch. Der südliche Abschnitt der Hauptstrecke bietet wenig fotografisches Potential, aber es gibt ein absolutes Highlight: die Pagode von Payagyi in der Sichtachse der Bahn. Dazu kommen die fantastischen Signalbrücken, deren Tage bereits gezählt sind. Die Versuche mit einem neuen elektrischen Signalsystem sind beim letzten Monsun abgesoffen, aber das ist nur ein temporärer Rückschlag, der uns die Gelegenheit gibt, das traditionelle britische Signalsystem noch zu erleben. Es soll bis mindestens Mitte 2017 dauern, bevor Bago neue Lichtsignale erhält. Also werden die herrlichen Signalbrücken noch einen schönen Hintergrund für unsere Züge auf der Hauptstrecke bilden.

Die betriebsfähigen Lokomotiven haben einen reduzierten Kesseldruck, daher können sie nicht mehr die Zuglasten früherer Jahre bewältigen. Die letzten Untersuchungen waren Billig-HUs; auch mit dem mechanische Teil der Lokomotiven steht es nicht zum Besten. Die Intention für die Untersuchung war, dass man drei bis fünf Personenwagen über flache und relativ kurze Strecken befördern wollte. Es steht daher zu befürchten, dass die Lokomotiven bei den langen Strecken technische Probleme haben könnten. Die Lokmannschaften kennen sich nicht mehr so, wie früher mit diesem Lokomotiven aus. Daher sollte man Verspätungen (völlig normal auf birmesischen Gleisen) und Probleme erwarten. Es kann nicht garantiert werden, dass irgendetwas so wie geplant und bezahlt läuft. Um das Risiko eines Zugausfalls zu minimieren, haben wir eine Reservemaschine nach Bago beordert, falls die erste mit unlösbaren Problemen ausfällt. Man muss aber immer im Hinterkopf behalten, dass wir die erste substanzielle Dampfzugfahrt fast zehn Jahre, nachdem die letzten Feuer in den Lokomotiven erloschen sind, durchführen.

Dampf in Burma

Leider hat man die aufgearbeitete 2’C1’-Maschine der Klasse YC in eine Rostmaschine umgebaut. Damit ist sie für unsere Zwecke fast unbrauchbar. Wir führen derzeit Gespräche, diese Maschine wieder in eine ölgefeuerte Lokomotive umzubauen, und man hat auch schon Einverständnis signalisiert. Wir planen nämlich, beide Bauarten, also die 1’D1’ Maschinen der Klasse YD und die 2’C1’ Pazifiks der Reihe YC einzusetzen. Garantiert werden kann das nicht, aber wir arbeiten daran. Und ja, wir reden auch über die Aufarbeitung einer YB, jener formschönen, schlanken Pazifik, von der Burma einst 50 Maschinen besaß. Die beste dieser Reihe fuhr unter eigenem Dampf zu ihrem Denkmalsockel in Naypyitaw, es ist also nicht völlig ausgeschlossen, dass auch diese Maschine wieder dampfen wird. Aber wir sollten für unsere Fahrt vorerst nur mit der Reihe YD rechnen, von der wir zwei verschiedene Lokomotive einsetzen werden, falls die YC nicht zur Verfügung steht. „Nur“ ist aber nicht das richtige Wort. Neun Jahre nach dem Dampfende überhaupt noch einmal Dampf in Birma erleben zu können, ist nach den zähen und langwierigen Verhandlungen schon ein kleines Wunder. Wo sonst in der Welt kann man noch so schöne Mikados vor authentischen Zügen in einer authentischen Umgebung mit britischen Signalbrücken erleben?

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Das Goldene Land

Der kulturelle Teil der Reise ist selbsterklärend. Mehr Fakten, als man sich merken kann, finden sich in allen Reiseführern und im Internet. Wir werden immer eine Lösung anstreben, für diejenigen, die sich den Sonnenauf- oder –untergang an bestimmten Stellen ansehen wollen, und jene, die ein entspanntes Frühstück auf der Dachterrasse des Hotels bevorzugen. Die Hotels auf diesem Teil der Reise sind meist modern, sauber und ruhig. Nur Bago ist etwas einfacher gestrickt, weil viele der Besucher das Bago-Programm in einen Tag quetschen und dann wieder nach Yangon zurück eilen, um dort zu übernachten. Wir haben aber etwas mehr Zeit geplant als japanische sechs-Länder in-fünf-Tagen-Reisen. Wir werden auch Orte besuchen, an die sonst kein Tourist kommt.

Dampf in Burma

Dampf in Burma

Es kann fast schon garantiert werden, dass man Birma nach dieser Reise mit anderen Augen sehen wird als zuvor. Die allermeisten Besucher sind fasziniert von diesem Land und seinen Menschen und kehren früher oder später wieder einmal zurück. Wenn das nicht Ihre erste Reise ins Land ist, werden sie wieder viele neue Facetten kennenlernen, Birma wird kaum jemals langweilig. Neben den bekannten Sehenswürdigkeiten werden wir auch Orte ansteuern, die auf keiner anderen Besuchsliste stehen, die aber nicht minder interessant sind. Besonders diese Besuchsorte werden einen tieferen Einblick in das Leben der Menschen ermöglichen, als es die all-inclusive Vollkaskoreisen von der Stange können. Der kulturelle Teil der Reise ist ausbalanciert zwischen den Höhepunkten des Landes und der eher weniger bekannten Seite. Während der Eisenbahnteil ein Grund sein könnte, dass man nach der Reise einen Scheidungsrichter zu Rate ziehen mag, ist der zweite Teil der Reise sehr wohl für Partner geeignet.

Dampf in Burma

Dampf in Burma

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Anmerkungen

Ein gecharterter Reisebus wird unseren Sonderzügen folgen. Manchmal werden wir an Bord unseres Zuges gehen, um zu den besten Fotopunkten zu gelangen. In den Verhandlungen mit der Staatsbahn hat es sich herausgestellt, dass die Staatsbahn mittlerweile ein Problem damit hat, dass wir in den Güterzügen mitfahren, obwohl das bis 2007 nie eines war. Um die Genehmigung zur Durchführung dieser Reise zu erhalten, habe ich erst einmal nicht gegen diese bedenken argumentiert. Vor Ort sieht das alles sowieso wieder ganz anders aus. Auch wenn wir nicht an Bord des Zuges gehen können: die Charterzüge halten für uns auf den Bahnhöfen jeweils, so dass wir sie bequem mit dem Charterbus verfolgen können.

Die veröffentlichten Fahrzeiten der Myanma Railways gehen nicht sehr weit über den Status einer Absichtserklärung hinaus. Stundenlange Verspätungen sind eher die Regel denn die Ausnahme. Dennoch haben unsere Charterzüge in der Vergangenheit fast immer eine Abfahrt auf die Minute genau hingelegt.

Dampf in Burma

Bis zum Januar 2017 sind zumindest drei Dampflokomotiven betriebsfähig, zwei YD und eine YC. Die Probleme mit der Kohlefeuerung der YC sind „in Arbeit“. Versprochen ist allerdings nichts.

Nicht nur die Lokomotiven, auch das Streckennetz und die Signaleinrichtungen sind vielfach in einem Zustand der es nicht erlaubt, auch nur irgendetwas zu versprechen. Es kann daher nicht nur aus lokomotivtechnischer Sicht möglich sein, dass bestimmte Teile des Reiseplanes nicht oder nicht wie geplant und gewünscht durchgeführt werden und kompensationslos, also ohne die Möglichkeit, Geld zurückzuzahlen oder eine adäquate Ausgleichsmöglichkeit anzubieten, ausfallen können. Gezahltes Geld zurückzuerhalten, ist bei den Myanma Railways nicht vorgesehen. Allerdings erwarten wir nach der Erfahrung auf den zurückliegenden Reisen nicht, dass es zu größeren Schwierigkeiten kommen wird. Alle Vertragsparteien haben jeweils alles ihnen Mögliche versucht, um das geplante Programm durchzuführen. Es gab daher noch keine Ausfälle. Zusätzlich haben wir auch eine YD als Reservelok in Bago, die im Notfall einspringen kann. Wir haben eine dritte Lokomotive nicht ins Programm aufgenommen, weil das den Kostenrahmen gesprengt hätte, aber für den Fall eines Lokschadens werden wir die dritte Lokomotive im Einsatz haben. Es werden für unsere Fahrt also drei Lokomotiven nach Bago gefahren werden.

Dampf in Burma

Der Reiseverlauf kann immer aus verschiedenen Gründen geändert werden. Wir versuchen immer, das beste aus der uns zur Verfügung stehenden Zeit herauszuholen, deswegen kann es kurzfristige Änderungen geben.

Charterbusse (meist mit Klimaanlage), Flugzeuge, Züge, Unterkünfte etc. entsprechen dem Standard unseres Gastlandes und können von mitteleuropäischen Vorstellungen deutlich abweichen. Wir versuchen, lange Wege zu Fuß zu vermeiden, manchmal aber sind diese die einzige Möglichkeit, zu einem Aussichtspunkt oder einem Fotomotiv zu gelangen. Der erste Teil der Reise ist besonders für Fotografen und Videofilmer zugeschnitten. Auf dem kulturellen Teil der Reise werden wir auch auf ein gewisses Maß an Komfort und Entspannung bieten.

Auf dem Eisenbahnteil der Reise können die Hotels durchaus den Standard einer polnischen Jugendherberge unterbieten. Nachdem Sie die Qualität der Straßen erlebt haben werden Sie verstehen, warum wir weite Strecken zum Erreichen des nächsten Luxushotels vermeiden.

Dampf in Burma

Auf dem Eisenbahnteil hat die Erzielung guter fotografischer Ergebnisse Vorrang vor einem ausgiebigen Frühstück im Hotel. Das Frühstück kann abgepackt sein, das Mittag wenn nötig entfallen oder durch einige Papayas, Bananen oder Orangen ersetzt werden. Die Essenszeiten richten sich auf diesem Teil der Reise nach unseren Zügen. Ausgezeichnete Mahlzeiten mit lokalem Gemüse, Reis und Curry sind in der Regel in den kleinen Stationen entlang der Bahn zu finden. Getränke sind nicht im Reisepreis enthalten.

Bitte beachten Sie, dass die Hotels, Busse, Züge, eigentlich alles, was uns begegnen wird, keinesfalls EU-konform sind. Deshalb reisen wir ja gerade dorthin. Wir werden in ein Land reisen, in dem Umwelt- und Unfallschutz nahezu unbekannt sind. Es sei ausdrücklich auf die Gefahren hingewiesen, die durch die Benutzung und den Aufenthalt in der Nähe der Eisenbahnen oder im Straßenverkehr entstehen können. Benutzen Sie immer Ihren gesunden Menschenverstand, wenn Sie Straßen und Bahngleise überqueren. Wenn Sie sich nicht auf dunklen Straßen in der Nacht orientieren können, nehmen Sie eine ausreichend starke Taschenlampe mit. Der Abschluss einer Auslands-Unfallversicherung und der ohnehin wichtigen Auslandskrankenversicherung wird empfohlen. Weder die Myanma Railways noch FarRail Tours haften in irgendeinem Fall für Unfälle jeglicher Art, Schäden, Verluste oder Unannehmlichkeiten, Mehrkosten etc., die z. B. aus notwendigen Umbuchungen oder Verspätungen einzelner Verkehrsträger entstehen können.

Es wird empfohlen, einige US-Dollar mitzunehmen. Mit 250 $ ist man meist ausreichend gut aufgestellt, alle eventuellen Kosten für Getränke und Souvenirs abdecken zu können.

Dampf in Burma

Akkus aufladen in den Hotels stellt kein Problem dar. Manchmal gibt es Stromausfälle. Die Generatoren der Hotels sind dann oft nicht in der Lage, die gleiche Spannung wie das Landesnetz zu liefern. Daher kann das Aufladen der Batterien eine längere Zeit als üblich in Anspruch nehmen. Auf den früheren Reisen musste aber noch niemand auf ein Bild wegen eines Batterieproblems verzichten.

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Preis

Birma (Myanmar)
Dampf und Pagoden 21 bis 37 Teilnehmer 3.420 Euro
07.01.2017 – 18.01.2017 Einzelzimmerzuschlag 360 Euro
Anmeldeschluss: 04.10.2016
Das Goldene Land 12 bis 35 Teilnehmer 1.990 Euro
15.01.2017 – 28.01.2017 Einzelzimmerzuschlag 585 Euro
Anmeldeschluss: 04.10.2016

Wer beide Teile der Reise zusammen bucht, kann 150 Euro vom Reisepreis abziehen.

Im Preis enthalten

Nicht eingeschlossen sind

Dampf in Burma

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