Wegen Mangel an Anmeldungen müssen wir diese Reise leider absagen.

Goldener Schmalspurherbst in China

Schmalspurbahn Rongshan: 21.09. – 27.09.2013
Schmalspurdampf in China 26.09. – 06.10.2013

Goldener Schmalspur-Herbst in Huanan

Als Shibanxi im August 2012 den planmäßigen Kohleverkehr mit Dampflokomotiven auf schmaler Spur einstellte, glaubten fast alle, dass Schmalspurdampf in China Geschichte sei. Dann haben wir eine Genehmigung für die Schmalspurbahn in Rongshan erhalten, die letzte nicht-touristische Schmalspurbahn, die noch auf die Dampfkraft setzt. Aber auch im Norden von China haben zwei Waldbahnen bis heute überlebt – und nachdem Xinglongzhen seine C2 repariert hat stehen nun auf beiden C2-Lokomotiven für Charterzugfahrten zur Verfügung. Huanan, wo auch eine ehemalige Waldbahn ihren Ausgangspunkt nahm, ist noch nicht komplett von der Landkarte verschwunden. Man hat zwar die Gleise zwischen Lixin und Hongguang demontiert, aber der Rest der Strecke ist noch vorhanden und befahrbar. Auf allen drei Strecken ist es möglich, authentische Sonderzüge verkehren zu lassen – und das ist es, was wir für den goldenen Herbst in China vorhaben.

Erfreuen Sie sich an den herbstlaubfarbenen Wäldern Heilongjiangs, wenn es früh bereits recht kühl wird – mit entsprechender Dampfentwicklung, der Nachmittag aber noch angenehm warm sein kann. Die Holztransportsaison startet erst im November, daher werden wir auf den beiden noch aktiven Waldbahnen von Xinglongzhen und Suileng gemischte Güterzüge und in Huanan einen der in den letzten Jahren typischen Kohlezüge fahren. Huanan kann im Winter keine Sonderzüge anbieten, daher fahren wir schon im Herbst, der in Nordchina schon Ende September beginnt.

Für den geplanten touristischen Ausflugsverkehr in Huanan werden keine Kohlewagen benötigt. Authentische Charterzüge haben damit schon jetzt voraussehbar ein begrenztes Haltbarkeitsdatum. Für alle, die Huanan „verpasst“ haben: hier ist Ihre Chance!

Chillies in Xiahua

Bevor es aber in den herbstlichen Norden Chinas geht fliegen wir zur Kohlebahn von Rongshan, wo wir zwei bis drei Zugpaare in herrlicher Berglandschaft täglich erwarten. Die Reisernte sollte bei unserem Besuch gerade in vollem Gange sein, was wegen der dann gelben Felder schöne Farbakzente setzen dürfte.

Schmalspurbahn Rongshan

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Reiseplan

Datum

Rong-shan

Reiseplan

 

21.09.

Flug nach Beijing, Ankunft am nächsten Morgen

 

22.09.

Morgens Ankunft in Beijing, Mittags Weiterflug nach Guangyuan CA 1457 Beijing 12.05 – Guangyuan 14.45 Uhr, Charterbus nach Rongshan, am späten Nachmittag Aufnahmen von der Kohlebahn Rongshan, Hotel in Rongshan

 

23.09.

Streckenaufnahmen von der Kohlebahn Rongshan, Hotel in Rongshan

 

24.09.

Streckenaufnahmen von der Kohlebahn Rongshan, Hotel in Rongshan

 

25.09.

Streckenaufnahmen von der Kohlebahn Rongshan, Hotel in Rongshan

 

26.09.

Morgens Streckenaufnahmen von Rongshan, Mittags Rückfahrt nach Guangyuan und Flug CA 1458 15.55 – 18.05 Uhr nach Beijing. Hotel in Beijing

 

27.09.

Flug nach Hause, Ankunft in Europa am selben Abend oder Sie kommen mit in die herbstlich bunten Wälder Nordchinas.

26.09.

 

Flug nach Beijing

27.09.

 

Ankunft in Beijing, Besuch des Eisenbahnmuseums in Beijing, Besuch der Verbotenen Stadt und des Platzes des himmlischen Friedens, Hotel in Beijing

28.09.

 

Morgens Anschlussflug nach Jixi JD 5315 06.50 – 09.10 Uhr an Jixi. Weiterfahrt mit einem Charterbus nach Huanan und (bislang unbestätigt) Besuch des Depot sowie der Denkmallok in einem Park (Klasse C2). Hotel in Huanan

29.09.

 

Ganztägiger Charterzug von Huanan nach Lixin und zurück. Hotel in Huanan

30.09.

 

Charterbus nach Suileng, Besuch des Depots (Diesellokomotiven und eine C2). Hotel in Suileng.

01.10.

 

Ganztägiger Charterzug mit Fotohalten von Suileng bis voraussichtlich Jianxing (Klasse C2). Unterbringung in einer typischen Waldarbeiterunterkunft, sehr spartanisch und mit einem „Schwarzen Loch“ bewertet. Kaltes Wasser zum Waschen ist vorhanden.

02.10.

 

Ganztägiger Charterzug wahrscheinlich von Jianxing zurück nach Suileng. Hotel in Suileng.

03.10.

 

Charterbus nach Xinglongzhen, Nachmittags Charterzug Xinglong – Daling mit C2, unsere Lok wird über Nacht mit einer Diesellok nach Xinming oder Liuhe gebracht, Hotel in Dongxing, Kategorie „ein Schwarzes Loch“

04.10.

 

Charterzug auf der Waldbahn von Xinglongzhen mit Dampf (C2). Charterbus zum Ort, von dem unser Charterzug abfährt. Geplant ist der Abschnitt Liuhe – Dongxing mit Dampf. Hotel in Dongxing.

05.10.

 

Morgens Charterzug Dongxing – Zhouxiang mit Dampf, am Abend fahren wir weiter nach Haerbin, Nachtzug nach Beijing

06.10.

 

Morgens Ankunft in Beijing, kurzer Stopp an einem Hotel in Flughafennähe für eine Dusche, Transfer zum Flughafen und Rückflug, Ankunft in Europa am selben Abend

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Streckenbeschreibungen

Ehemalige Waldbahn Huanan

Landkarte Huanan

Vom früheren Waldbahnsystem ist nur die Strecke Huanan – Lixin erhalten geblieben. Die meisten Strecken wurden schon in den 1990ern stillgelegt. 2003 verkehrte der letzte Holzzug. Seither gab es nur noch Kohlezüge von Hongguang nach Huanan – und es war schon sehr verwunderlich, dass sich dieser Verkehr bis 2011 halten konnte. 2011 hat man die Wegesituation nach Hongguang so weit verbessert, das Lkw die kleinen Kohleminen auch bei schlechtem Wetter erreichen können. Im April 2011 sahen wir auf einer unserer China-Reisen einen der allerletzten planmäßigen Kohlezüge, bevor wenig später die Rückbauzüge die letzten Aktivitäten auf der Waldbahn waren. Wir hatten schon abgeschlossen mit der schönen und von teils starken Steigungen gekennzeichneten Bahn von Huanan, als es auf unsere Anfrage hin hieß: ja, wir können noch Sonderzüge fahren! Der Streckenabbau betraf nur den Abschnitt Lixin – Hongguang, der Rest soll für einen späteren Touristenverkehr erhalten werden.

Man hat derzeit noch sieben betriebsfähige Kohlewagen, die unseren Sonderzug bilden sollen. Man muss leider davon ausgehen, dass einer oder zwei davon durch die lange Standzeit nicht mehr rollfähig sein könnten, wenn wir dort eintreffen.

Kürbisse in Huanan

Kürbisernte in Huanan

Waldbahn Huanan

Sonderzüge im Winter kann man nicht mehr fahren, weil bei entsprechenden Wetterverhältnissen die gesamte Strecke freigeschaufelt werden müsste. Das wäre einerseits sehr kostenintensiv, andererseits weiß aber auch jeder, der die Strecke zur Winterszeit besucht hat, dass dies zum hoffnungslosen Unterfangen mutieren könnte. Denn hatte in einigen Wintern die Schaufelmannschaft an einer Stelle angefangen und sich drei, vier Kilometer vorgearbeitet, konnte an der Stelle, wo man angefangen hatte, schon wieder alles vom Schnee zugeweht sein. Das haben wir nicht nur ein Mal erlebt.

Bis Tuoyaozi werden wir den Zug mit dem Charterbus verfolgen, ab dort nehmen wir den Zug selbst. Aber das wird keine Kaffeefahrt. Wir reisen in Kohlewagen und nicht im Touristenwagen mit geschlossenem Toilettensystem und Klimaanlage ... Welchen Komfort kann man da erwarten? Gar keinen! Wir wollen gute Foto- und Filmaufnahmen mit nach Hause nehmen, und daher müssen wir uns mit dem Schmuddel monatelang abgestellter Kohlewagen arrangieren.

Nahe des Scheitelpunktes führt die Strecke durch dichten Wald, der zu dieser Jahreszeit richtig bunt sein sollte. Auf dem Weg dorthin fahren wir über Felder und durch kleine Dörfer. Die Kürbisernte sollte gerade im Gange sein und uns zahlreiche Möglichkeiten bieten, lokale Bauern mit aufs Bild zu bekommen. Einige Bauern nutzen noch immer Pferdegespanne – und wenn wir ein solches erspähen, versuchen wir natürlich auch, es mit ins Bild einzubeziehen.

Eine Gesamtübersicht über das frühere Streckennetz gibt diese Tabelle:

Huanan

km 0

Depot

 

 

 

 

 

 

Dongxing

km 3,5

Abzweig nach Qixing   –>

Sifangtai

 

 

 

 

 

Dajiugang

km 12,5

außer Betrieb

Xianfeng (Pionier)

 

 

 

 

 

 

 

 

Qixing (Siebenstern)

km 46

 

 

 

 

Xiahua

km 20

Wasserstation, Abzw. nach Shengli   –>

–>

–>

Toudaogou

km 26

 

 

Tuoyaozi

km 25

außer Betrieb

 

 

Sandaogou

km 35

 

 

Lixin

km 36

Kohle und Wasserstation

 

 

Changqing (Immergrün)

km 44

 

 

Hongguang

km 46

 

 

 

Meiling

km 52

 

 

Hongguang

km 47

Abzw. nach Xiabeigou   –>

Xiabeigou

km 55

Linhai

km 61

 

 

Shuguang

 

 

 

 

Sanguliu

km 71

Abzweig nach Maolin   –>

Maolin

km 76

Yonglin

 

 

 

 

Milin

km 77

 

 

Jinsha

km 70

 

 

 

Shengli (Sieg)

km 86

 

 

Qianjin

km 77

 

 

 

Streckenende

km 87

 

 

Hauptstrecken, stillgelegt

Abzweigstrecke, stillgelegt

Hauptstrecke, noch befahrbar

Feldbestellung bei Huanan

Die Strecke nach Qixing wurde 1990 eingestellt, die Strecke nach Shengli folgte 1994. Die Verlängerung der jetzt noch bestehenden Strecke nach Hongguang wurde 1992 abgebaut, sah aber bereits 1991 den letzten nennenswerten Holzverkehr. Der Holztransport wurde eingestellt, nachdem man die erschlossenen Wälder ohne Wiederaufforstungsmaßnahmen über mehrere Jahrzehnte abgeholzt hatte.

Der Personenverkehr mit einem richtigen Personenzug wurde 1993 eingestellt. Danach gab es nur noch Triebwagenverkehr auf der Strecke nach Hongguang, der aber durch einen technischen Defekt des privat betriebenen Triebwagens auch noch weit vor der Einstellung des Verkehrs beendet wurde.

Die unten angefügte Streckenkarte stammt aus einem Waldbahnbuch, welches in der Universität von Haerbin von Zhao Yang kopiert wurde. Die Angaben in diesen Karten sind nicht immer ganz korrekt bzw. enthalten mehrere Stichstrecken nicht. Soweit bekannt, wurde, die Karte ergänzt und berichtigt.

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Waldbahn Suileng

Landkarte Suileng

Die Waldbahn Suileng, nördlich von Haerbin und Suihua, wurde bereits vor der Revolution unter japanischer Herrschaft errichtet.

Die Reduzierung der Strecken begann mit dem Ende des Holzeinschlages (wegen unterlassener Wiederaufforstung waren die Holzvorräte erschöpft) ab dem Jahr 1997 in Dongguliu. Die einstige Hauptstrecke nach Baer (km 124) fand zwischenzeitlich ihr Ende kurz hinter Bayi, bis nach Einstellung der Linie nach Dongguliu die Strecke bis Zhongleng bei km 98 zurückgebaut wurde. Im Jahr 2000 wurde das Zweignetz südlich von Xibeihe nach Dongfeng und Wusi stillgelegt. Bis 2001 hatte man neben der Linie nach Dongguliu die Strecken von Bear bis Zhongleng, Wuyi bis Shitoushan, das Netz von Wuchang und mehrere kleine Stichstrecken wie z. B. den über einen Kilometer langen Holzladeanschluss westlich Shitoushan (km 10 hinter Liukesong) aufgegeben. Bis 2006 fanden keine weiteren Streckenrückbauten mehr statt, die Situation danach ist uns nicht bekannt. Die Zweigstrecken zu den Verladepunkten um Wuchang, Dongguliu, Wuyi, Dongfeng und Wusi sind jedoch mittlerweile alle abgetragen. Holz wird nun in Zhongleng, Yuejin und Beixihe geladen. Kalkstein wird 4,1 km nördlich von Yuejin geladen, während Sand von der 2,5 km langen Zweigstrecke südlich von Zhangjiawan abtransportiert wird.

Waldbahn Suileng

Die Bahn führt anfangs durch sumpfiges, flaches Gelände und erreicht bei Xibeihe (km 79) hügeliges, teilweise bewaldetes Terrain. Es gibt keine starken Steigungen, die Vorspann- oder Schiebedienste erfordern würden.

Transportiert werden Holz von Mitte November bis Mitte April sowie Kalkstein ganzjährig. In der Holzsaison werden täglich etwa vier bis fünf Zugpaare gefahren. Ein kompletter Umlauf dauert ca. zehn bis zwölf Stunden. Es gab 2005 etwa zwei Kalksteinzugpaare pro Woche mit je 25 Wagen. Die Holzzüge hatten zu Dampfzeiten eine Läge von 25 bis 30 Wagen, seitdem die Dieseltraktion Einzug hielt von um die 30 Wagen. Als weiteres Transportgut fällt Sand in unregelmäßigen Abständen an. Diese Züge sind meist relativ kurz. Bei entsprechenden Aufträgen werden auch andere Güter wie Düngemittel und Kohle gefahren. In den Sommermonaten fährt man Touristen mit dem speziell dafür hergerichteten Triebwagen Nr. 5 und einem mit Videotechnik ausgerüsteten (roten) Personenwagen mit seltsam modernen Klappfenstern zum Ruomin Fluss. Dafür hat man ein 1,1 km langes Gleis, das ca. bei km 71 von der Hauptstrecke abzweigt, errichtet.

Mit der ersten Reduzierung der Strecken 1997 und des Transportaufkommens übernahmen ab 1998 Diesellokomotiven den Gesamtbetrieb. Nur C2 Nr. 021 wurde als "Souvenir" aufgehoben und kann trotz ihres bedenklichen technischen Zustandes noch kurze Sonderzüge fahren. Im Depot befand sich 2005 noch eine weitere C2, deren Nummer 202 sein soll. Sie war in schrottreifem Zustand hinterstellt. Sonderzüge bestehen aus einer Diesellok, einem roten Personenwagen (den, den man für einheimische Touristen hergerichtet hat), der Dampflok und einem frei wählbaren Wagenpark. Diesellok und Personenwagen werden für Fotostopps abgehangen. Bei der Wahl der Fotostops sollte man berücksichtigen, dass die Dampflok keinerlei Möglichkeiten zum Wasserfassen vorfindet und mit dem Vorrat im Tender auskommen muss. Hat man den Wasservorrat erst einmal erschöpft, kann man jede weitere Scheinanfahrt vergessen.

Waldbahn Suileng

C2 021 hat seit 1997 keine Untersuchung oder generelle Reparatur mehr erfahren. Es grenzt an ein Wunder, das sich diese Maschine überhaupt noch aus eigener Kraft bewegt. Die zu ziehende Wagenlast ist natürlich nicht mehr überragend. Kessel wie Zylinder sind an einigen Stellen undicht, womit man bei Sonderfahrten im tiefen Winter fürchten muss, dass sich die Maschine in ihren eigenen Dampf einhüllt. Die linke Kreuzkopfgleitplatte war bei unserem Besuch 2005 gebrochen und nur mit einem Stahldraht fixiert. Die Injektoren der Lok arbeiteten eher widerwillig und entließen einen guten Teil des kostbaren Wasservorrates auf das Gleisbett. Dass die Lok die lange, strapaziöse Fahrt durchhalten würde, konnte Anfangs niemand glauben. Aber sie hat es geschafft. Sie war am Ende des zweitägigen Ausfluges im Jahre 2005 sogar in der Lage, allein zurück zum Depot zu fahren.

Die Nummern der Dampflokomotiven (alles C2) waren:

Die Nummern der vorhandenen Dieselloks sind:

SN 98801 wird als Ersatzteilspender genutzt.

Diesel in Suileng

Die Dieselloks haben nur einen richtigen Führerstand. Durch die Aufgabe mehrere Gleisdreiecke müssen sie nun jeweils den letzten Teil der Strecke rückwärts fahren. Gleisdreiecke sind noch in Sihaidian, Zhangjiawan und Liukesong in Betrieb. Diese werden auch von den Triebwagen benutzt.

Es gibt fünf Triebwagen mit den Nummern SN 05 bis SN 09 sowie zwei Rotenkraftwagen mit Kranaufbau mit den Nummern SN 10 und SN 11.

Mit den Triebwagen gab es 2005 einen regelmäßigen Personenverkehr. Dem Triebwagen wurde dabei meist ein Personenwagen beigestellt. Letztere sind alle rot gestrichen und taugen daher nicht mehr für einen Sonderzug.

Die Strecke wird im Frühjahr 2014 abgebaut werden. Der Gleiszustand ist demzufolge nicht mehr der Beste, Entgleisungen sind möglich.

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Waldbahn Xinglongzhen

Karte Xinglongzhen

Dies ist eine weitere Waldbahn, die trotz zahlreicher Gerüchte über ihre Schließung immer noch am Leben ist. Über mehrere Jahre konnte man hier Charterzüge mit einer C2 bespannen, aber der Zustand der Lokomotive war so schlecht, dass man kühleren Temperaturen nur einen Dampfwolke auf sich zukommen sah, nicht jedoch die Lokomotive. Als der Zustand  wirklich zu schlecht geworden war, stellte man die Maschine ab. 2012 hat man diese Lok jedoch einer Untersuchung zugeführt, und seit wenigen Wochen kann man ´mit der frisch überholten Lokomotive wieder Sonderfahrten durchführen.

Xinglongzhen 2012

Die Bahn von Xinglongzhen wird heute mit Diesellokomotiven betrieben. Wir können keinen Holzzug fahren, weil wir vor der Saison dort auftauchen werden. Im Winter könnte man solche Holzzüge fahren, aber bislang hat man der Dampflok nur sehr kurze Züge zugemutet, also fünf Wagen anstatt der üblichen 20 und mehr beladenen Holzwagen. Aber wie die meisten anderen Waldbahnen hat auch Xinglongzhen schon immer einige andere Güterzüge , zum Beispiel für Streckenunterhaltungsmaßnahmen, Sand- und Kohletransporte etc. gefahren. Einen solchen werden wir für unsere Fahrt chartern.

Xinglongzhen ist eine noch immer sehr lange Waldbahn. Die Landschaft ist typisch für chinesische Waldbahnen, man sollte also keine Tunnel oder Viadukte erwarten. Die Landschaft ist ähnlich wie unter Suileng beschrieben.

Triebwagen auf der Waldbahn von Xinglongzhen

Die Strecke wird im Frühjahr 2014 eingestellt. Der Gleiszustand ist jetzt schon bedenklich und wird durch unterlassene Instandsetzung sicher nicht besser werden. Nur unter größten Mühen konnten wir die Eisenbahner dazu überreden, die Dampflok im Schlepptau einer Diesellok über Nacht in die Region zu überführen, wo noch Wälder vorhanden sind. Aber man befürchtet auch bei niedriger Geschwindigkeit Entgleisungen. Es kann also nicht garantiert werden, dass wir die Maschine schon am Morgen zu dem Ort bringen können, an dem wir sie haben wollen.

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Kohlebahn Rongshan

Der Ausgangspunkt der 762 mm Strecke von Rongshan befindet sich knapp 20 km östlich von Guangyuan.

Die Strecke wurde in den späten 1950ern gebaut. Zu Beginn fuhr man mit Lokomotiven der Klasse RJ (Rongjian). Diese kamen von einem Hersteller in Chengdu. Es handelte sich um kleine Tenderlokomotiven. Später kamen Lokomotiven der Reihe C2 auf die Bahn, die in Dalian gebaut wurden.

Rongshan

Mitte der 1980er Jahre wurde die Bahn mit neuen Lokomotiven ausgestattet. Vier C2 wurden fabrikneu von der Forstmaschinenfabrik Haerbin angeliefert und sind heute noch vorhanden. Alle anderen Lokomotiven wurden verschrottet, der Werkstattleiter konnte sich an fünf Lokomotiven erinnern, die vor Ort zerlegt wurden. Bei den Maschinen von Rongshan handelt es sich höchstwahrscheinlich um die einzigen C2 der Sichuan Provinz von diesem Hersteller in Haerbin. 1999 waren vier von ihnen betriebsfähig: Nummer 210, 211, 218 und 219. Diese vier sind heute noch vor Ort. Zwei Maschinen sind wechselnd im Rangier- und Streckendienst im Einsatz.

Der tiefste Punkt der Schmalspurbahn ist Rongshan. Von hier aus gab es eine Strecke nach Nord-Osten zur „Mine Nr. 5“ in Gaokeng. Diese Strecke war nur gut drei Kilometer lang. Die Produktion ebbte schon in den 1990er Jahren so stark ab, dass 1999 nur noch ein Zugpaar täglich dorthin gefahren wurde. Als im Jahre 2008 das Erdbeben Schäden an der Strecke verursachte, gab man sie auf.

Rongshan

Die andere Strecke der Bahn ist heute noch in Betrieb – hauptsächlich, weil weder die Mine in Shanziba noch Yujiabian am Ende der Strecke einen zumutbaren Straßenanschluss besitzen, jedenfalls jetzt noch nicht. Der derzeit einzige Straßenzugang liegt auf der anderen Seite des Flusses, das Dorf und die Mine sind über eine Hängebrücke über das Tal mit der löchrigen und schmalen Straße verbunden.

Die gut sieben Kilometer lange Strecke windet sich durch ein landschaftlich schönes, zum Ende hin enger werdendes Flusstal. Dabei überwindet sie einen Höhenunterschied von etwas über 50 Metern. Der Endpunkt ist „Mine 1“ in Yujiabian. Das Gefängnis, ein kleiner Komplex aus Betonhäusern mit einer hohen Mauer herum, mit der produktivsten Mine an der Strecke liegt bei Streckenkilometer 5 in Shanziba. Davor befindet sich eine schöne Brücke, gleich dahinter ein nicht so schöner Betontunnel. Der Kohlebahnhof befindet sich innerhalb des nicht mehr genutzten Gefängniskomplexes.

"Gefängnisbahn" Rongshan

In ihren besten Tage hatte diese kurze Bahn mehr als zehn Lokomotiven. Man fuhr rund um die Uhr. Heutzutage stehen nur noch zwei Maschinen unter Dampf. Diese können den Verkehr mühelos in einer Schicht bewältigen. Wir erwarten zwei bis drei Zugpaare täglich. Die Lokomotiven verlassen Rongshan Tender voran und kehren Schornstein voran zurück. Nicht unbedingt das, was sich Fotografen wünschen, aber so war es eben immer. Die Personenwagen laufen üblicherweise am Zugschluss. Wenn mehr als 25 Kohlewagen mitgenommen werden, wird der Zug auf seiner Fahrt von Rongshan nach Yujiabian von einer zweiten C2 nachgeschoben.

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Anmerkungen

Die Reise ist für ambitionierte Fotografen und Videografen geplant. Wir werden Essenszeiten den Fotoaktivitäten anpassen und nicht umgekehrt. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, kann eine Mahlzeit sogar ganz ausfallen und wird durch Snacks ersetzt.

Die Hotels in den kleineren Orten Chinas bieten oft nur eine mäßige Ausstattung. Lediglich in den großen Städten kann man gewissen Komfort erwarten. Einzelzimmer sind gegen Aufpreis buchbar. Einzelzimmer sind in den Waldarbeiterunterkünften nicht vorhanden.

Waldbahn Huanan

Die Gästehäuser-Einstufung auf den Waldbahnen basiert auf dem FarRail System, dass nach Hotels, die mit einem Stern Komfort bewertet sind, weiter nach unten führt. Null Sterne kann sich jeder noch vorstellen – aber dann beginnt die Kategorie der schwarzen Löcher. Ein schwarzes Loch bedeutet, dass es sanitäre Anlangen einfachster Ausführung und meist ohne fließend Wasser vorhanden sind und die Übernachtungsräume ordentlich und relativ sauber sind. Geheizt sowieso. Bei zwei schwarzen Löchern fehlen sanitäre Einrichtungen im Haus, es gibt bestenfalls einen Bretterverschlag am Waldrand oder am Fluss. Bei drei Löchern sollte man bei hygienischen Bedingungen extrem tolerant sein, Spinnweben unter der Decke, dreckige Betten etc. sind hier zu erwarten. Auf die Frage nach einer Waschmöglichkeit wird man entweder auf eine Schüssel mit nicht ganz so sauberem Wasser verwiesen oder aber auf den Fluss. Die Wohn-/Schlafräume sind schmuddelig, genauso wie die Bettdecken. Ab vier schwarzen Löchern hat man es dann mit sechs- und mehrbeinigen Mitbewohnern und anderen Unannehmlichkeiten wie feuchten oder fehlenden Matratzen oder andersartigen Schlafunterlagen zu tun.

Im Falle von Suileng und Xinglongzhen schlafen wir wie die Einheimischen auf Kuangs – das sind flache Öfen, die in kalten Nächten natürlich beheizt sind oder in einfachen Stahlbetten wie mancher Sie noch aus seiner Armeezeit kennen dürfte. Es gibt dazu dicke Decken und eine Art Kopfkissen, dieses gerne auch mit Sand befüllt. Man nimmt sich einfach ein Handtuch mit, und legt es unter den Kopf, oder einen leichten Leinenschlafsack und schon hat man damit kein Problem mehr. Wir haben die geplanten Unterkünfte der Loch-Kategorie aber schon (gut) geschlafen, und es hat noch niemandem geschadet. Ganz im Gegenteil, alle berichten von einer einmaligen Erfahrung, über die man noch lange reden wird. Es gab schon ausdrücklichen Dank, dass man überhaupt einmal einen Einblick in das wirkliche Leben der Landbevölkerung erhalten konnte. Man bedenke, die Einheimischen schlafen 365 Tage im Jahr so, wie wir es eine Nacht tun werden. Kaum jemand erinnert sich an ein x-beliebiges zwei- oder drei Sterne-Hotel irgendwo auf der Welt, aber eine Nacht in den Wäldern Heilongjiangs wird man nicht so schnell vergessen.

Waldbahn Huanan

Wir erwarten Temperaturen knapp über Null Grad am Morgen und bis zu 20 Grad am Nachmittag. Weiter südlich in Beijing kann es durchaus auch über 25 Grad warm werden.

Das elektrische System in China ist mit dem europäischen kompatibel (220 V, 50 Hz). Manchmal benötigt man einen Adapter für die Steckdosen. Der Mobilfunkstandard entspricht dem mitteleuropäischen, das Handy von zu Hause funktioniert also auch in China.

Die Reise ist speziell für Foto- und Videografen konzipiert. Es geht vorrangig um das Erzielen guter Ergebnisse in diesem Bereich, also nicht um die Erkundung der einheimischen Küche, Karaoke-Bars oder Nachtclubs. Die Preise beinhalten Vollpension, wobei auf Grund des Zuschnitts der Reise das Mittag häufig als abgepacktes Essen gereicht werden muss. Dafür geht es am Abend oft um so kulinarischer zu. Das (in China nicht empfehlenswerte) Frühstück wird je nach Situation geplant. Es wird meist nicht im Hotel eingenommen, da zu den Zeiten, wenn Hotels Frühstück servieren, die besten Lichtverhältnisse herrschen. Getränke sind nicht Bestandteil des Reisepreises.

Bitte beachten Sie, dass die Hotels, Busse, Züge, eigentlich alles, was uns begegnen wird, keinesfalls EU-konform sind. Deshalb reisen wir ja gerade dorthin. Wir werden in ein Land reisen, in dem Umwelt- und Unfallsschutz nahezu unbekannt sind. Es sei ausdrücklich auf die Gefahren hingewiesen, die durch die Benutzung und den Aufenthalt in der Nähe der Eisenbahnen entstehen können. Der Abschluss einer Auslands-Unfallversicherung und der ohnehin wichtigen Auslandskrankenversicherung (nur zehn Euro für ein Jahr Schutz!) wird empfohlen. FarRail Tours haftet in keinem Fall für Unfälle jeglicher Art, Schäden, Verluste oder Unannehmlichkeiten, Mehrkosten etc., die z. B. aus Verspätungen einzelner Verkehrsträger entstehen oder Umbuchungen können.

Eselsparkplatz in Huanan

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Preis

China
Goldener Schmalspurherbst in China 15 bis 25 Teilnehmer 2.995 Euro
26.09.2013 – 06.10.2013 12 bis 14 Teilnehmer 3.470 Euro
  Einzelzimmerzuschlag 170 Euro
Anmeldeschluss: 20.07.2013
Kohlebahn Rongshan 12 bis 20 Teilnehmer 1.840 Euro
21.09.2013 – 27.09.2013 5 bis 9 Teilnehmer 2.020 Euro
  Einzelzimmerzuschlag 215 Euro
Anmeldeschluss: 03.07.2013

Der Preis beinhaltet: Nicht enthalten sind:

Xinglongzhen

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