Formsignalfestival in Birma: Dampf nach dem Monsun

Dampf in Myanmar (Birma): 29.10. – 07.11.2017

Dampf in Myanmar/Birma

Ende Juni 2017 alarmierte mich die Mitteilung, dass die Formsignale und Signalbrücken von Bago nun doch schon Mitte Juni 2018 fallen sollen. Da die Januar 2018-Reise nach Myanmar ausgebucht ist, gibt es jetzt vor der Modernisierung der noch herrlich-kolonialen Signale von Bago eine weitere Reise im Oktober/November 2017. Zu dieser Zeit dürften sich die letzten Ausläufer des Monsuns gerade verzogen haben, womit die Luft noch sauber ist und die Vegetation sehr grün. Wer in Deutschland lebt, kann den zusätzlichen bundesweiten Feiertag (Reformation vor 500 Jahren) ausnutzen.

Alle Informationen aus dem Reiseplan für Januar 2018 gelten auch für diese Reise. Die Reise im Oktober/November ist etwas kürze als die im Januar – und deswegen auch kostengünstiger.

Dampf in Myanmar/Birma

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Reiseplan

Datum

Reiseplan

29.10.

Flug nach Yangon, der Flug kann von FarRail Tours gebucht werden

30.10.

Ankunft in Yangon bis 15 Uhr, Transfer mit einem Charterbus nach Bago, Hotel in Bago

31.10.

Morgens besuchen wir das Depot Bago, wo wir eine YD und eine YC antreffen werden. Unsere YC wird gerade angeheizt. Mittags fährt der YC-bespannte Personenzug Tender voran nach Payagyi. Nachmittags fahren wir von dort Schornstein voran zurück nach Bago, wo wir am Abend eintreffen werden. Hotel in Bago

01.11.

Wir „verdampfen“ den Personenzug 85, der früh morgens Bago verlässt und am Nachmittag Mottama erreicht. Bis Mokpalin wird er mit Diesel fahren, ab dort spannen wir auf Dampf um. Abfahrt in Mokpalin ist planmäßig um 7.20 Uhr. Gegen 5 Uhr verlassen wir Bago mit unserem Charterbus und verfolgen den Zug dann bis die Sonne untergegangen ist. Hotel in Moulmine

02.11.

Morgen besuchen wir das Depot Mottama, wo unsere Dampflok versorgt wird. Gegen 9 Uhr wird sie dann voraussichtlich mit Diesel bis nach Thaton geschleppt. Ab hier übernimmt sie den Personenzug 86 in Richtung Bago. Der Zug wird nie und nimmer bei Tageslicht dort ankommen, wir hoffen, dass das Licht bis Mokepalin reicht. Hier spannen wir unsere Lokomotive ab und der 86 fährt mit Diesel weiter. Wir fahren mit unserem Charterbus weiter zu einem Hotel in Bago.

03.11.

„Formsignal-Festival“: Noch existieren die Signalbrücken der originalen britischen Bauart. Wir werden mit einem Personenzug und vsl. einer YC verschiedene Aus- und Einfahrten mit den Signalen und den Fachwerkstellwerken umsetzen, bevor die Modernisierungswelle diese ersetzen wird. Mittags drehen wir die Lok auf der Drehscheibe von Bago und werden dann die Südausfahrt sowie die Nordeinfahrt fotografieren. Abends Nachtaufnahmen im Depot Bago. Hotel in Bago

04.11.

Mit einem authentischen, leeren Steinzug fahren wir heute von Bago nach Mokepalin (Mokpalin). Die Ankunft in Mokepalin wird wohl nicht mehr bei Tageslicht sein, da die Züge früher wie heute sehr langsam auf dieser eingleisigen Strecke unterwegs sind. Hotel in der Nähe von Kyaikhto

05.11.

Mit unsrem Steinzug fahren wir zurück nach Bago, was wir wohl kaum bei Tageslicht erreichen werden. Aber auf dem Weg liegen zahlreiche schöne Fotostellen. Hotel in Bago

06.11.

Am Vormittag fahren wir zum Flughafen nach Yangon. Der Rückflug kann ab 13 Uhr gebucht werden.

07.11.

Ankunft in Europa

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Streckenbeschreibung

Bago (früher Pegu) war eines der letzten Dampfdepots Birmas. Man bediente zwei Strecken, eine davon nach Mottama, südwestlich von Bago. Anfangs verläuft sie durch das Flachland wo sich bereits zahlreiche gute Fotomöglichkeiten bieten. Nach der großen Flussbrücke über den Sittaung (Fotografieren verboten, aber nicht völlig ausgeschlossen) tauchen entlang der Strecke Berge auf, die sich als Fotohintergrund anbieten. In Mokpalin gibt es ein verschlafenes, kaum genutztes Depot mit einer für uns wieder funktionsfähig hergerichteten Drehscheibe und der für uns neu gebauten Zufahrt. Man kann hier Lokomotiven versorgen und kleinere Reparaturen ausführen. Weiter südlich kommt die Strecke immer dichter an die Berge heran, und zwischen Thaton und Zingyaik ist die Strecke sehr fotogen. Es gibt keine heftigen Steigungen, aber besonders am Nachmittag, wenn das Licht „von der richtigen Seite“ kommt, lassen sich viele schöne Aufnahmen machen. Mottama hatte ein kleines Depot, was aber im Zuge des Brückenbaus überflüssig geworden ist, aber immer noch einen Eisenbahnkran und eine gepanzerte Draisine beherbergt. Das Gleisdreieck wurde extra für unsere Zwecke neu gebaut, und hier werden wir unsere Lokomotive drehen lassen.

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Wir haben für unsere Züge Wagen wieder aufarbeiten bzw. umlackieren lassen. Unsere Züge werden also authentisch aussehen.

Die zweite Strecke, die bis zum Schluss auch Dampfzüge sah, war die Hauptstrecke Yangon – Bago – Pyuntaza und weiter nach Norden. Mit einigen Zügen liefen die Maschinen aus Bago sogar bis Taungoo durch. Der südliche Abschnitt der Hauptstrecke bietet wenig fotografisches Potential, aber es gibt ein absolutes Highlight: die Pagode von Payagyi in der Sichtachse der Bahn. Dazu kommen die fantastischen Signalbrücken, deren Tage bereits gezählt sind. Die Versuche mit einem neuen elektrischen Signalsystem sind beim letzten Monsun abgesoffen, aber das ist nur ein temporärer Rückschlag, der uns die Gelegenheit gibt, das traditionelle britische Signalsystem noch zu erleben. Wegen der bevorstehenden Modernisierung werden wir einige Zeit im Bahnhof von Bago verbringen und Dampfzüge mit Formsignalen ablichten.

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Die betriebsfähigen Lokomotiven haben einen reduzierten Kesseldruck, daher können sie nicht mehr die Zuglasten früherer Jahre bewältigen. Die letzten Untersuchungen waren Billig-HUs; auch mit dem mechanischen Teil der Lokomotiven steht es nicht zum Besten. Die Intention für die Untersuchung war, dass man drei bis fünf Personenwagen über flache und relativ kurze Strecken befördern wollte. Es steht daher zu befürchten, dass die Lokomotiven bei den langen Strecken technische Probleme haben könnten. Die Lokmannschaften kennen sich nicht mehr so, wie früher mit diesem Lokomotiven aus. Daher sollte man Verspätungen (völlig normal auf birmesischen Gleisen) und Probleme erwarten. Es kann nicht garantiert werden, dass irgendetwas so wie geplant und bezahlt läuft.

Wir haben drei Lokomotiven zur Verfügung, zwei YD-Mikados und eine YC-Pazifik. Wir planen, alle drei Lokomotiven einzusetzen und verhandeln weiterhin über die Hauptuntersuchung einer vierten Dampflokomotive, ebenfalls einer Pazifik. Ob diese Verhandlungen von Erfolg gekrönt sein werden, und wenn ja, wann, lässt sich nicht sagen.

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Anmerkungen

Ein gecharterter Reisebus wird unseren Sonderzügen folgen. Manchmal werden wir an Bord unseres Zuges gehen, um zu den besten Fotopunkten zu gelangen. In den Verhandlungen mit der Staatsbahn hat es sich herausgestellt, dass die Staatsbahn mittlerweile ein Problem damit hat, dass wir in den Güterzügen mitfahren, obwohl das bis 2007 nie eines war. Um die Genehmigung zur Durchführung dieser Reise zu erhalten, habe ich nicht gegen diese Bedenken argumentiert. Vor Ort sieht das alles sowieso wieder ganz anders aus. Auch wenn wir nicht an Bord des Zuges gehen können: die Charterzüge halten für uns auf den Bahnhöfen jeweils, so dass wir sie bequem mit dem Charterbus verfolgen können. Im

Januar 2017 hat es schlussendlich so geklappt, wie wir es wollten. Alles muss man in der Hauptverwaltung nun auch nicht wissen…

Den Zug 85 werden wir mit unseren Charterbussen verfolgen, hier ist keine Mitfahrt vorgesehen. Es wird also ganz so zugehen, wie der geneigte Eisenbahnfreund zu Planzeiten zu seinen Aufnahmen kam.

Die veröffentlichten Fahrzeiten der Myanma Railways gehen nicht sehr weit über den Status einer Absichtserklärung hinaus. Stundenlange Verspätungen sind eher die Regel denn die Ausnahme. Dennoch haben unsere Charterzüge in der Vergangenheit fast immer eine Abfahrt auf die Minute genau hingelegt.

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Nicht nur die Lokomotiven, auch das Streckennetz und die Signaleinrichtungen sind vielfach in einem Zustand der es nicht erlaubt, auch nur irgendetwas zu versprechen. Es kann daher nicht nur aus lokomotivtechnischer Sicht möglich sein, dass bestimmte Teile des Reiseplanes nicht oder nicht wie geplant und gewünscht durchgeführt werden und kompensationslos, also ohne die Möglichkeit, Geld zurückzuzahlen oder eine adäquate Ausgleichsmöglichkeit anzubieten, ausfallen können. Gezahltes Geld zurückzuerhalten, ist bei den Myanma Railways nicht vorgesehen, wir mussten das sogar unterschreiben. Allerdings erwarten wir nach der Erfahrung auf den zurückliegenden Reisen nicht, dass es zu größeren Schwierigkeiten kommen wird. Alle Vertragsparteien haben jeweils alles ihnen Mögliche versucht, um das geplante Programm durchzuführen. Es gab daher noch keine Ausfälle.

Der Reiseverlauf kann jederzeit aus verschiedenen Gründen geändert werden. Wir versuchen immer, das Beste aus der uns zur Verfügung stehenden Zeit herauszuholen, weswegen es kurzfristige Änderungen im Programmablauf, bei den geplanten Zügen, den Lokomotiven, den Hotels etc. geben kann.

Charterbusse (meist mit Klimaanlage), Flugzeuge, Züge, Unterkünfte etc. entsprechen dem Standard unseres Gastlandes und können von mitteleuropäischen Vorstellungen deutlich abweichen. Wir versuchen, lange Wege zu Fuß zu vermeiden, manchmal aber sind diese die einzige Möglichkeit, zu einem Aussichtspunkt oder einem Fotomotiv zu gelangen. Die Reise ist besonders für Fotografen und Videofilmer zugeschnitten, die Erzielung guter fotografischer Ergebnisse hat Vorrang vor einem ausgiebigen Frühstück im Hotel. Das Frühstück kann abgepackt sein, das Mittag wenn nötig entfallen oder durch einige Papayas, Bananen oder Orangen ersetzt werden. Die Essenszeiten richten sich nach unseren Zügen. Ausgezeichnete Mahlzeiten mit lokalem Gemüse, Reis und Curry sind in der Regel in den kleinen Stationen entlang der Bahn zu finden. Getränke sind nicht im Reisepreis enthalten.

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Unsere gewählten Hotels sind nach lokalen Maßstäben sehr gut, bei notwendigen Programmänderungen können sie aber durchaus den Standard einer rumänischen Jugendherberge der 1980er Jahre unterbieten. Nachdem Sie die Qualität der Straßen erlebt haben, werden Sie verstehen, warum wir weite Strecken zum Erreichen des nächsten Luxushotels vermeiden.

Bitte beachten Sie, dass die Hotels, Busse, Züge, eigentlich alles, was uns begegnen wird, keinesfalls EU-konform sind. Deshalb reisen wir ja gerade dorthin. Wir werden in ein Land reisen, in dem Umwelt- und Unfallschutz nahezu unbekannt sind. Es sei ausdrücklich auf die Gefahren hingewiesen, die durch die Benutzung und den Aufenthalt in der Nähe der Eisenbahnen oder im Straßenverkehr entstehen können. Benutzen Sie immer Ihren gesunden Menschenverstand, wenn Sie Straßen und Bahngleise überqueren. Wenn Sie sich nicht auf dunklen Straßen in der Nacht orientieren können, nehmen Sie eine ausreichend starke Taschenlampe mit. Der Abschluss einer Auslands-Unfallversicherung und der ohnehin wichtigen Auslandskrankenversicherung wird empfohlen. Weder die Myanma Railways noch FarRail Tours haften in irgendeinem Fall für Unfälle jeglicher Art, Schäden, Verluste oder Unannehmlichkeiten, Mehrkosten etc., die z. B. aus notwendigen Umbuchungen oder Verspätungen einzelner Verkehrsträger entstehen können.

Es wird empfohlen, einige US-Dollar mitzunehmen. Mit 250 $ ist man meist ausreichend gut aufgestellt, alle eventuellen Kosten für Getränke und Souvenirs abdecken zu können.

Akkus aufladen in den Hotels stellt kein Problem dar. Manchmal gibt es Stromausfälle. Die Generatoren der Hotels sind dann oft nicht in der Lage, die gleiche Spannung wie das Landesnetz zu liefern. Daher kann das Aufladen der Batterien eine längere Zeit als üblich in Anspruch nehmen. Auf den früheren Reisen musste aber noch niemand auf ein Bild wegen eines Batterieproblems verzichten.

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Preis

Myanmar (Birma)
Formsignalfestival in Bago 30 bis 42 Teilnehmer 2.920 Euro
29.10.2017 – 06.11.2017 20 bis 29 Teilnehmer 3.160 Euro
  Einzelzimmerzuschlag 360 Euro
Anmeldeschluss: 29.08.2017

Im Preis enthalten

Nicht eingeschlossen sind

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