Dampf-Eis-Quickie

China 05.01.2008 - 16.01.2008

Zhalai Nuer

Dampfgebirge in kristallklarer Winterluft, das gibt es nur noch in China im Regeldienst zu erleben. Auf unserer „kurz-und-knackig“ Tour werden wir einige Highlights Nordchinas besuchen: Zhalai Nuer mit mehr als 20 Dampflokomotiven im Einsatz, Huanan, die letzte Waldbahn Chinas mit Dampfeinsatz und nachgeschobenen Zügen und Jixi mit noch 15 eingesetzten Mikados der Reihe SY.

Zhalai Nuer bietet spektakuläre Bergfahrten aus der tiefen Grube heraus sowie dörfliche Motive auf dem Streckennetz zu den Untertageminen, Huanan ist in eine schöne Berglandschaft eingebettet und Jixi bietet sehr aktiven Industriedampf als auch Streckedampf in Hügel- und Berglandschaft.

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Reiseplan

Datum Reiseplan

05.01.

Abflug nach China

06.01.

Morgens Ankunft in Beijing, Besuch des Eisenbahnmuseums in Beijing, Flug CA1135 nach Hailaer, Abflug 17.10 Uhr, Ankunft 19.10 Uhr, Weiterfahrt mit Charterbus nach Manzhouli, Hotel in Manzhouli

07.01.

Besuch des Tagebaus Zhalai Nuer (SY), Hotel in Manzhouli

08.01.

Besuch des Tagebaus Zhalai Nuer, Nachtzug N58/60 nach Haerbin, Abfahrt Zhalai Nuer 20.15 Uhr

09.01.

12.31 Uhr Ankunft Haerbin Dong, Transfer zum Hauptbahnhof Haerbin, Weiterfahrt mit Zug N3 nach Mudanjiang, Abfahrt 14 Uhr, Ankunft Mudanjiang 18.32 Uhr, Weiterfahrt mit einem Charterbus nach Jixi, Hotel in Jixi

10.01.

Streckenaufnahmen und Besuch der Minenbahnhöfe in den Systemen von Jixi, Hotel in Jixi

11.01.

Streckenaufnahmen von verschiedenen Minenbahnsystemen um Jixi, am Abend Weiterfahrt mit unserem Charterbus nach Huanan, Hotel in Huanan

12.01.

Steckenaufnahmen auf der Waldbahn Huanan, Übernachtung in Privatquartieren in Lixin (Kategorie “Drei schwarze Löcher”), Hotel in Huanan für Komfortbedürftige

13.01.

Streckenaufnahmen auf der Waldbahn Huanan, am Abend mit unserem Charterbus nach Jixi, Hotel in Jixi

14.01.

Morgens Aufnahmen in Jixi, Nachmittags Fahrt nach Jiamusi und weiter mit Nachtzug 1452/1449, Abfahrt Mudanjiang 16.19 Uhr
15.01. 07.19 Uhr Ankunft Huludao Bei, Streckenaufnahmen auf der Kalksteinbahn von Huludao (JS), abends Weiterfahrt von Jinzouh Nan mit Expresszug D8, Abfahrt 18.52 Uhr, Ankunft Beijing 21.37 Uhr, Hotel in Beijing

16.01.

Rückflug nach Europa, Ankunft am selben Abend

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Streckenbeschreibung

Zhalai Nuer

Zu den größten Kohletagebauen der Welt zählt Zhalai Nur im äußersten Nordwesten Chinas. Die lange Anreise wird belohnt mit dem Blick über mehrere Ebenen, auf denen gleichzeitig mehrere Züge mit SY bergan streben können. Mehrfach kommt es dazu, dass man ein Motiv mit zwei Lokomotiven in voller Bergfahrt auf zwei verschiedenen Ebenen nicht fotografiert, weil in der anderen Blickrichtung gerade drei Maschinen die Erde erbeben lassen. Auch im tief im Tagebau gelegenen Umladebahnhof dampft es aus allen Rohren. Wir rechnen mit rund 20 Maschinen der 1‘D1‘-Klasse SY im Einsatz. Wir werden auch das Depot und das Ausbesserungswerk besuchen, wo Hauptuntersuchungen an den Dampflokomotiven ausgeführt werden.

Neben dem Tagebau gibt es auch ein Streckennetz, was die Untertageminen verbindet. Auch hier gibt es zahlreiche gute Motive mit Dorfdurchfahrten und Industriehintergrund.

Der Tagebau soll 2010 geschlossen werden, weil die abbauwürdigen Vorräte erschöpft sind.

Huanan

In Huanan befindet sich eine ehemalige Waldbahn, die jetzt nur noch der Abfuhr von Kohle dient. Daneben gibt es einen bescheidenen Personenverkehr mit Triebwagen (morgens hin, mittags zurück). Die Bahn ist in eine schöne Berglandschaft eingebettet, und die hier eingesetzten kleinen C2-Lokonotiven haben mit den Zügen schwer zu arbeiten. Die beladenen Kohlezüge werden auf dem knapp drei Kilometer langen Steigungsabschnitt nachgeschoben. Diese mittlerweile einmalige Betriebssituation auf Chinas Schmalspurbahnen (nein: auf allen Schmalspurbahnen der Welt gibt es nirgends mehr eine planmäßige Schiebeleistung mit Dampflokomotiven!) ermöglicht einige herausragende Fotos.

Unsere Übernachtung in Lixin ist an Einfachheit schwerlich zu unterbieten. Wir schlafen in Privathäusern des winzigen Ortes auf flachen Öfen (Kuang), auf denen mehrere Lagen (meist nicht besonders sauberer) Decken liegen. Wir werden unsere Schlaföfen mit Holzscheiten selbst heizen. Sanitäre Einrichtungen jeglicher Art sind in Lixin nahezu unbekannt. Die Übernachtung in Lixin ermöglicht uns aber, gleich am Morgen auf dem interessantesten Teilstück der Bahn zu fotografieren. In Lixin bekommen die Züge ihre Schiebelokomotive, hier werden die Lokomotiven auf einem Gleisdreieck gedreht sowie mit Wasser und Kohle versorgt. Es ist ein einmaliges Schauspiel, in einer mondklaren Nacht dem mit einer Lok an der Spitze und einer Schiebelok bespannten Zug erst zuzusehen, wie er Lixin verlässt und ihm danach noch über einen halbe Stunde zu lauschen, wie er den Berg bezwingt.

Es ist möglich dass man die Wanderung der Strecke von Touyaozi nach Lixin, wo kein fahrtauglicher Weg hin führt, durch eine Fahrt auf dem Soziussitz eines Motorrades ersetzt. Allerdings kann vor der Unfallträchtigkeit dieser Transportart gerade im Winter bei Schnee nur gewarnt werden. Chinesische Motorradfahrer sind keinesfalls versierter als Autofahrer dort selbst. Wer einmal in China war, wird verstehen, was gemeint ist. Eine Anreise mit dem Triebwagen ist ebenfalls möglich, jedoch liefert man sich damit den rassistischen Preisforderungen des Triebwagenführers aus, der gerne einmal das Zehnfache des normalen Preises fordert. Daher benutzen wir den Triebwagen nicht. Es ist aber jedem freigestellt, auf eigene Gefahr und Rechnung den Triebwagen zu nehmen. Eine Mitfahrt auf der Lokomotive ist in Huanan in aller Regel nicht möglich. Dennoch – es ist eine wunderschöne Bahn mit einem sehr interessanten Betriebsablauf. Zudem ist es die letzte Waldbahn, die – wenn auch nur mit Kohlezügen – planmäßig mit Dampf fährt. Wie lange noch, weiß niemand. Mitte Januar ist die Gefahr einer Betriebsruhe sehr gering, weil die Bevorratung für die Neujahrsfeiertage läuft.

Jixi-Hengshan

Das umfangreiche Kohlebahnsystem von Jixi gehört mit über 15 SY im Einsatz zu den Dampfhochburgen Chinas. Die Mikados bedienen verschiedene Kohleminen in der näheren Umgebung von Jixi. Einige Strecken führen durch ländliche Gebiete während überall sonst typisch nordchinesische Industriekulissen vorhanden sind, die sich als Motiv anbieten. Der Verkehr hängt stark von der Produktion in den Minen ab, womit es schwer vorauszusehen ist, was passiert. Aber es gibt einige Fixpunkte, wie der morgendliche und nachmittäglich Schichtwechsel, bei dem sich alle Lokomotiven mit ihren Mannschaften bei der Zugleitung einfinden. Danach geht es meist in alle Richtungen. In Jixi gibt es ein System, dass häufig SY in Doppeltraktion auf die (kurze, aber steile) Strecke schickt. Manchmal sind die Züge sogar zusätzlich noch von einer dritten SY nachgeschoben.

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Anmerkungen

Auf dieser Reise überbrücken wir teilweise sehr große Entfernungen mit den Zügen der Staatsbahn. Inlandsflüge sind zur benötigten Zeit nur selten vorhanden und sparen bei bestimmten Verbindungen keine Zeit. Daher haben wir von dieser in China durch im Winter häufige Flugstreichungen unsicheren Variante des Transports weitgehend Abstand genommen.

In Zhalai Nuer erwarten wir Frühtemperaturen von unter minus 30 Grad während es in Beijing durchaus auch Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt geben kann. Da es in Zhalai Nuer normalerweise nicht besonders windig ist, werden die dortigen Temperaturen oftmals nicht als zu kalt empfunden. Auf jeden Fall gehören gute Wintersachen ebenso wie sehr gute Batterien ins Reisegepäck. Speziell für Zhalai Nur und Huanan seien Lithium Batterien bzw. Lithium-Ionen Akkus empfohlen.

Lademöglichkeiten für Akkus finden sich in jedem Hotel (220 Volt, 50 Hertz), ein Adapter ist manchmal erforderlich. Mobiltelefone funktionieren in der Regel in China einwandfrei, es wird europäischer Standard verwendet.

Zhalai Nuer

Die ausgewählten Hotels bieten im hohen Norden Chinas nur eine mittlere Ausstattung. Lediglich in den großen Städten kann man einen gewissen Komfort erwarten. Warme Duschen und WC gehören aber immer zur Grundausstattung. Einzelzimmer sind gegen Aufpreis buchbar. Einzelzimmer sind in den Zügen und in den Privathäusern von Lixin nicht erhältlich.

Die Übernacht-Bahnfahrten werden, soweit entsprechende Kapazitäten vorhanden sind, in der 1. Klasse (soft sleeper - Vierbettabteile) gebucht. Da wir nicht alle Züge am Ausgangsbahnhof besteigen und das Reservierungssystem der Staatsbahn auf einem Quotensystem basiert, müssen wir teilweise auf sogenannte Hard sleeper zurückgreifen, die in etwa europäischen Liegewagen entsprechen, allerdings meist ohne Abteiltrennung zum Gang hin. Die Hotels in den kleineren Städten Chinas bieten oft nur eine mittlere Ausstattung. Lediglich in den großen Städten kann man gewissen Komfort erwarten. Einzelzimmer sind gegen Aufpreis buchbar. Einzelzimmer sind auf Zugfahrten und in den Privathäusern in Lixin nicht verfügbar.

Die Gästehäuser-Einstufung in Huanan basiert auf dem FarRail System, dass nach Hotels, die mit einem Stern Komfort bewertet sind, weiter nach unten führt. Null Sterne kann sich jeder noch vorstellen – aber dann beginnt die Kategorie der schwarzen Löcher. Ein schwarzes Loch bedeutet, dass es sanitäre Anlangen einfachster Ausführung und meist ohne fließend Wasser vorhanden sind und die Übernachtungsräume ordentlich und relativ sauber sind. Geheizt sowieso. Drei schwarze Löcher heißt, dass es keinerlei sanitäre Einrichtungen gibt. Gut, es gibt einen Bretterverschlag nahe zum Haus, aber der „Freiabort Wald“ ist diesem deutlich vorzuziehen. Auf die Frage nach einer Waschmöglichkeit wird man entweder auf eine Schüssel mit nicht ganz so sauberem Wasser verwiesen – oder aber auf den vor dem Haus liegenden Schnee. Die Wohn-/Schlafräume sind schmuddelig, genauso wie die Decken. Man nimmt sich einfach ein Handtuch mit, und legt es unter den Kopf, oder einen leichten Leinenschlafsack – und schon hat man damit kein Problem mehr. Wir schlafen wir wie die Einheimischen auf Kangs – das sind flache Öfen, die im Winter natürlich beheizt sind. Es gibt dazu dicke Decken und eine Art Kopfkissen – manchmal auch mit Sand gefüllt. Nur zur Information: ab vier schwarzen Löchern hätte man sich sein Bett mit kleinen Tierchen zu teilen – solche Unterkünfte bieten wir dann doch nicht an! In Huanan existiert aber ein sehr gutes Hotel, und wer auf die Aufnahme zweier hart arbeitenden Lokomotiven am frühen Morgen verzichten kann, kann auch am Abend zurück zum Hotel fahren. Wir haben die genannte drei schwarze Löcher Kategorie Unterkunft aber schon mehrfach genutzt, und es hat noch niemandem geschadet. Ganz im Gegenteil, alle berichten von einer einmaligen Erfahrung, über die man noch lange reden wird. Es gab schon ausdrücklichen Dank, dass man überhaupt einmal einen Einblick in das wirkliche Leben der Landbevölkerung erhalten konnte. Man bedenke, die Einheimischen schlafen 365 Tage im Jahr so, wie wir es eine Nacht tun werden. Kaum jemand erinnert sich an ein x-beliebiges zwei- oder drei Sterne-Hotel irgendwo auf der Welt, aber eine Nacht in Lixin, wenn nachts um eins das Stampfen eines bergwärts fahrenden Zuges die Stille durchbricht, wird man nicht so schnell vergessen.

Wer den ersten Zug am Morgen nicht fotografieren möchte, kann auch im Hotel in Huanan übernachten. Treibwagen- wie Motorradnutzung in Huanan ist nicht im Reisepreis enthalten und wird auch nicht empfohlen. Im Frühjahr 2007 verlangte der Triebwagenführer 300 RMB für eine Mitfahrt, mithin das Monatsgehalt eines ortsansässigen Bauern! Diese rassistischen Fahrpreise werden von uns nicht unterstützt.

Huanan

Die gecharterten Busse entsprechen dem landesüblichen Standard, der von mitteleuropäischen Vorstellungen abweicht. Es wird versucht, lange Wege zu Fuß zu vermeiden, manchmal lassen sich jedoch bestimmte Fotostandpunkte nur über Fußwege oder entlang des Gleises erreichen. Dies gilt insbesondere in Huanan, wo man vom letzten Punkt, den der Bus erreichen kann, bis Lixin, rund neun Kilometer laufen muss. Dafür hat man aber auch den ganzen Tag Zeit, so dass es mit leichtem Gepäck kaum ein Problem darstellt. Außerdem hält das Laufen warm. Zwischen zwei Zügen können Stunden vergehen, in denen man still stehend wohl festfrieren würde.

Die Reise ist speziell für Foto- und Videografen konzipiert. Es geht vorrangig um das Erzielen guter Ergebnisse in diesem Bereich, also nicht um die Erkundung der einheimischen Küche, Bars oder Nachtclubs. Die Preise beinhalten Vollpension, wobei auf Grund des Zuschnitts der Reise das Mittag häufig als abgepacktes Essen gereicht werden muss. Dafür geht es am Abend oft um so kulinarischer zu. Alkoholische Getränke sind nicht Bestandteil des Reisepreises.

Bitte beachten Sie, dass die Hotels, Busse, Züge, eigentlich alles, was uns begegnen wird, keinesfalls EU-konform sind. Deshalb reisen wir ja gerade dorthin. Wir werden in ein Land reisen, in dem Umwelt- und Unfallsschutz nahezu unbekannt sind. Es sei ausdrücklich auf die Gefahren hingewiesen, die durch die Benutzung und den Aufenthalt in der Nähe der Eisenbahnen entstehen können. Vorsichtigen Menschen sei der Abschluss einer Auslands-Unfallversicherung und der ohnehin wichtigen Auslandskrankenversicherung (nur zehn Euro für ein Jahr Schutz!) empfohlen. FarRail Tours haftet in keinem Fall für Unfälle oder andere Zwischenfälle etc

Anmeldeschluss ist der 10. September 2007

Später eingehende Buchungen werden berücksichtigt, sofern die Verfügbarkeit von Flügen und Hotels gegeben ist.

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Preis

Dampf-Eis-Quickie 05.01.2008 bis 16.01.2008 2.140 Euro
  Einzelzimmerzuschlag 195 Euro

Minimale Teilnehmerzahl: 5
Maximale Teilnehmerzahl: 22

Ohne Flug nach Beijing (“land only”): Bitte subtrahieren Sie 530 Euro vom Reisepreis.

Der Preis umfasst:

Nicht enthalten sind:

Die Preise beruhen auf einer bestimmten Buchungsklasse der Fluggesellschaft und sind abhängig von deren Verfügbarkeit. Ihre frühestmögliche Buchung sie daher empfohlen.

Huanan

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