Patagonien-Express: La Trochita

Dampf in Argentinien 18. – 30.10.2014

Pinguine & Torres del Paine 29.10. – 08.11.2014

La Trochita

Nachdem unser Ausflug nach Patagonien im März 2012 trotz widrigster Umstände und zermürbender, langwieriger Planung so erfolgreich verlaufen ist, wollen wir uns nun im patagonischen Frühling, wenn die Berge noch schneebedeckt sind, wieder in die unendlichen Weiten des Andenvorlandes aufmachen, um eine der spektakulärsten Dampfschmalspurbahnen zu erleben.

La Trochita – das Spürchen – nennen die Einheimischen ihre rund 400 km lange Schmalspurbahn im Süden Argentiniens. Neben der Breitspurbahn nach San Carlos de Bariloche nimmt sich die Bahn wirklich klein aus – aber es ist die längste unter den kleinen Bahnen, die heute noch in ihrer gesamten Länge mit Dampf befahren werden könnte – wenn man denn das Gleis wieder herrichtete.

La Trochita

Landschaftlich ist die Bahnstrecke zwischen den endlosen Weiten Patagoniens und dem Anden-Hochgebirge eingebettet. Zusammen mit schnell wechselnden Wettersituationen zwischen Weltuntergangsstimmung, Hagelschauer und glasklarem Himmel ergeben sich eine unbeschreibliche Fülle von Eindrücken und fotografischen Gelegenheiten, wie sie auf keiner vergleichbaren Eisenbahn in der Welt zu finden sind. Es gibt eigentlich gar keine vergleichbare Eisenbahn. Die Bahn ist definitiv einmalig, und das gilt nicht nur für die Streckenführung oder die Züge. Auch die Umstände, hier authentische Sonderzüge zu organisieren, sind wohl selten bis einmalig in der Welt. Unsere Ansprüche sind hoch. Aber nach unserer Reise im März 2012 wissen die Leute vor Ort, auf was sie sich mit unserer Art von Fahrt einlassen. Die Lokomotiven werden wiederum von touristischem Zierrat (andere Geschmäcker würden wohl eher Unrat titeln) befreit. Das schließt bei den Tendern eine Umbeschriftung mit ein, um aus „The Old Patagonien Express“ oder „La Trochita“ wieder „Ferrocarriles Argentinos“ entstehen zu lassen.

Neben den Bahnaktivitäten, die sehr puristisch auf das Erzielen der bestmöglichen Fotoausbeute gerichtet sind, werden wir auch die Nationalparks in der Nähe besuchen und zwischen Nord- und Südabschnitt eine Ruhepause einlegen.

La Trochita

Obwohl die Bahn wohl nicht auf ihrer vollen Länge befahrbar sein wird, werden wir auf den frei gegebenen Abschnitten zahlreiche Motive finden, die die weite Reise auf jeden Fall lohnen. Aus eigener Anschauung vermuten wir, dass sich der touristische Verkehr auf der Bahn nicht rechnet und auch in Zukunft ein deutliches Zuschussgeschäft bleiben wird. Daher bleibt das große Fragezeichen wie schon im alten Reiseplan bestehen: gibt es eine Zukunft für die Bahn bzw. kann man eine solche Veranstaltung wie die hier geplante je wiederholen? Wir hatten beim letzten Male schon erhebliche Zweifel, und obwohl es nun eine Neuauflage (keine Wiederholung des alten Programms) geben wird, bestehen diese Zweifel weiterhin und haben sich nach einem Streik 2013 mitten in der touristischen Hauptsaison sogar noch verstärkt.

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Reiseplan

Datum

Reiseplan

18.10.

Individueller Flug nach Argentinien, Flüge können von FarRail Tours gebucht werden

19.10.

Individueller Inlandsflug nach Esquel. Charterbus vom Flughafen nach Esquel. Hotel Tehuelche in Esquel

20.10.

Wir steigen gleich in die Vollen: Charterzug von Esquel nach El Maitén (ca. 06.30 – 20.00 Uhr), verschiedene Motels/Hostels in El Maitén, verstreut über den ganzen Ort

21.10.

Am späten Vormittag Besuch des Ausbesserungswerkes von El Maitén, wo unsere Lok gerade angeheizt wird, Nachmittags (ca. 15.30 – 20.45 Uhr) Chartergüterzug El Maitén nach Norden, etwa ein Drittel der Strecke nach Norquinco, verschiedene Motels/Hostels in El Maitén

22.10.

Wir fahren die gesamte Strecke wieder zurück: Charterzug von El Maitén nach Esquel (ca. 06.30 – 20.00 Uhr), Hotel Tehuelche in Esquel

23.10.

Zwischen den anstrengenden Tagen legen wir heute für die Eisenbahner und für uns einen Ruhetag ein. Vormittags Abstecher zum kleinen Depot in Esquel, wo zwei Lokomotiven beheimatet sind. Nachmittags Besuch des Nationalparks Los Alerces bei Esquel, am späten Nachmittag Weiterfahrt nach El Maitén, Übernachtung in verschiedenen Motels/Hostels, die über den ganzen Ort verstreut sind.

24.10.

Ganztägig Charterzug von El Maitén bis zum Scheitelpunkt zwischen Fitalancao und Cerro Mesa (ca. 7.00 – 19.45 Uhr), Rückfahrt nach El Maitén mit Charterbussen, verschiedene Motels/Hostels in El Maitén

25.10.

05.30 Uhr Charterbus nach Río Chico, Charterzug von Cerro Mesa in Richtung Aguada Troncoso – so weit, wie der Gleiszustand es erlaubt. Am späten Vormittag kehren wir nach Cerro Mesa zurück, lange Mittagspause. Ca. 16.00 Uhr Charterzug von Cerro Mesa bis in den Einschnitt hinter dem Tunnel und zurück, Rückkehr in Cerro Mesa ca. 19.45 Uhr, Charterbus nach Ingeniero Jacobacci, Ankunft dort ca. 23.00 Uhr, verschiedene Unterkünfte in Ing. Jacobacci

26.10.

10.00 Uhr Brunch in Ing. Jacobacci, Besuch des Bahnbetriebswerkes und Nachmittags Aufnahmen im Depot- und Bahnhofsbereich, Nachmittags Komparsen, die unseren Personenzug „nach Ankunft“ verlassen. Drehen der Lokomotive auf der Drehscheibe, Komparsen besteigen den Zug, Scheinausfahrten bis ins Dreischienengleis, verschiedene Unterkünfte in Ing. Jacobacci

27.10.

Charterzug von Ing. Jacobacci nach Ojos de Agua, Abfahrt ca. 07.15 Uhr, eventuell Weiterfahrt in Richtung Futa Ruin bis zum Scheitelpunkt (abhängig vom Streckenzustand) und Rückkehr nach Ojos de Agua, Drehen der Lok auf dem Gleisdreieck und Nachmittags Rückfahrt nach Ing. Jacobacci, Ankunft ca. 20.30 Uhr, verschiedene Unterkünfte in Ing. Jacobacci

28.10.

Am Vormittag fahren wir mit unserem Charterbus von Ing Jacobacci nach San Carlos de Bariloche, nachmittags Besuch des Nationalparks Nahuel Huapi, Hotel Edelweiss in San Carlos de Bariloche

29.10.

Transfer zum Flughafen und Rückflug oder Teilnahme am Verlängerungsprogramm

30.10.

Ankunft in Europa

29.10.

Verlängerung Höhepunkte Patagoniens: Ganztägige kombinierte Boots-Busfahrt von Bariloce nach Puerto Varas in Chile, Hotel in Puerto Varas.

30.10.

Unweit von Pt. Varas liegt Puerto Montt. Hier gibt es zwei Denkmallokomotiven, die man sich anschauen kann, wenn man mit Bus oder Taxi dorthin fährt. Nachmittags Fahrt mit Taxis von Puerto Varas zum Flughafen, der etwa in der Mitte zwischen Puerto Varas und Puerto Montt liegt. Flug nach Punta Arenas. Hier übernehmen wir unsere Mietwagen. Hotel in Punta Arenas

31.10.

Ab heute haben wir Mietwagen und können uns daher individueller bewegen. Wir fahren in die herrliche Bergwelt der Anden zur Hostería Las Torres. Auf dem Weg dorthin schauen wir bei der Pinguinkolonie Seno Otway vorbei, wo über 10.000 Magellan-Pinguine brüten. Für Besucher ist nur ein kleiner Teil der Kolonie freigegeben, dafür kann man oft bis auf wenige Meter an die Pinguine heran. Abends Ankunft in der Hostería Las Torres

01.11.

Von unserer Unterkunft ergeben sich zahlreiche Wandermöglichkeiten in die fantastischen Umgebung. Die berühmten Türme (Torres) kann man von hier aus erwandern. Der Wanderweg endet nach vier Stunden fast am Fuße des Torres Gletschers. Hostería Las Torres.

02.11.

In der phänomenalen Landschaft um den Lago (See) Nordenskjörd gibt es mehrere Wanderwege, die sich lohnen, zu erkunden. Wer will, kann die Landschaft auch entlang der wenigen Straßen mit dem Mietwagen erkunden. Hostería Las Torres.

03.11.

Am Morgen fahren wir zum See Lago Grey weiter, wo wir in der Hostería Lago Grey einchecken werden. Neben zahlreichen Wandermöglichkeiten um den Lago Grey und den Lago Pehoe gibt es unweit der Hostería auch eine Bootsanlegestelle. Von hier aus kann man eine dreistündige Fahrt zum Gletscher Grey buchen. Es gibt auch die Möglichkeit, an einer Gletscherwanderung teilzunehmen, die man allerdings nur mit örtlichem Führer bei entsprechenden Wetterbedingungen antreten kann. Bootsausflug und Gletscherwanderung sind wetterabhängig und müssen vor Ort gebucht und bezahlt werden. Hostería Lago Grey

04.11.

Es gibt so viele herausragende Besichtigungspunkte, dass wir einen weiteren Tag hier verweilen wollen. Man kann mit dem Mietwagen auch zu den beiden Wasserfällen Salto Grande und Salto Chico fahren. Übernachtung in der Hostería Lago Grey

05.11.

Heute fahren wir nach Puerto Natales. Dabei kommen wir an den wunderschön gelegenen Seen Lago del Toro und Lago Porteño vorbei. In Puerto Natales steht wiederum eine Denkmallok. Wer möchte, kann auch einen Abstecher nach Argentinien unternehmen und in Río Turbio die dort abgestellten großen 1'E1' 750 mm-Dampflokomotiven und den Sentinel Dampf-Lkw besichtigen. Hotel in Puerto Natales

06.11.

Am Morgen fahren wir nach Punta Arenas zum Flughafen, wo wir unsere Mietwagen abgeben. Flug nach Santiago de Chile Hotel in Santiago de Chile.

07.11.

Ca. vierstündige Stadtbesichtigungstour durch Santiago. Freier Nachmittag in der Metropole Chiles. Am späten Nachmittag Transfer zum Flughafen und Rückflug

08.11.

Abends Ankunft in Europa

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Streckenbeschreibung

La Trochita

Ganz kurz: die Bahn ist phänomenal und lässt sich wegen ihrer Einzigartigkeit auch schwerlich mit einer ähnlichen Bahn vergleichen. Es gibt einfach keine ähnlich grandiose, 402 km lange Schmalspurbahn.

Im März 2012 waren auf dem südlichen Abschnitt die Baldwin-Lokomotiven 4 betriebsfähig, in El Maiten die Henschel-Lok 101 und in Ing. Jacobacci die Henschel-Lok 104. Es waren zwei weitere Maschinen in Untersuchung, so dass bis Oktober 2014 noch etwas Bewegung in den Betriebsbestand der Bahn kommen wird.

La Trochita

Die Bahn ist ein Produkt eines Programms zur wirtschaftlichen Entwicklung Patagoniens. Man wollte schon vor dem ersten Weltkrieg eine menschenleere und strukturschwache Region an die entwickelte Welt anschließen und den Bewohnern der wenigen kleinen Orte entlang der Strecke Zugang zu den Märkten Argentiniens ermöglichen. Die Lokomotiven wurden 1922 bestellt, 25 bei Baldwin und 56 bei Henschel in Kassel. Von letzteren waren 50 1’D1’-Lokomotiven wie die Baldwins, vier Cn2t Rangierloks und zwei Kranlokomotiven. Die Bauzeit der Bahn erstreckte sich von 1925 bis 1945. Wirtschaftlich war die 750 mm-Bahn wohl nie zu betreiben. Aber sie führt durch eine grandiose und über weite Strecken nahezu unberührte Landschaft, mit phantastischen Aussichten auf bis zu 2.500 Meter hohe Andengipfel, weite Täler und endlose Weidegründe. Die Bahn besteht aus dem nördlichen Abschnitt von Ingeniero Jacobacci nach El Maitén, fast vollständig in der Provinz Río Negros gelegen, und dem südlichen Abschnitt von El Maitén nach Esquel in der Provinz Chubut. El Maitén liegt etwas südlich der Streckenmitte und beherbergt das Ausbesserungswerk der Bahn. Der spärliche Güterverkehr wurde in den 1970er Jahren mehr und mehr auf die Erdstraße (heute Asphalt) nach Esquel verlagert, der Personenverkehr hingegen sah zunehmend Touristen anstatt Bewohner der Region, auch nachdem die Zahl der Züge auf nur noch ein wöchentliches Zugpaar reduziert worden war. Vor Mitte der 1990er Jahre trennte sich die Staatsbahn Ferrocarriles Argentinos von der Bahn und übergab sie in die Regie der beiden Provinzen Río Negros und Chubut, die den planmäßigen Verkehr einstellten. Die Provinzregierungen hatten zwar das touristische Potential der Bahn erkannt, aber kein echtes Konzept, wenig Ideen und über viele Jahre zu wenig Geld, um aus dem Eisenbahn-Erbe „etwas zu machen“. Der nördliche Streckenabschnitt von El Maitén nach Ing. Jacobacci war so schlecht unterhalten, dass der Zugverkehr zwischenzeitlich ganz eingestellt werden musste. Nach einem Unwetter im März 2012 war die Bahn an mehreren Stellen unterbrochen, und Ende 2012 nur noch von Esquel nach Nahuel Pan und von Ing. Thomae nach Cerro Mesa zu befahren. Die Zerstörungen im Nordabschnitt sind so groß, dass die Bahn auch Ende 2013 nicht durchgehend befahrbar sein wird. Die Problemstellen zwischen Esquel und El Maitén hingegen sollen dann beseitigt sein.

La Trochita

Die Strecke verläuft von Ing. Jacobacci zuerst nach Südwesten und dreht in El Maitén nach Süden. Westlich von Río Chico befindet sich der einzige Tunnel der Strecke, ein sehenswerter Felseinschnitt und eine große, 105 Meter lange Stahlgitterbrücke. Die übrige Strecke bietet fantastische Fernsichten auf die Anden, Wiesen und Weideland, typisch patagonische Landschaften, verlassene Bahnhöfe und Wasserstationen, kleine und mittlere Stahlbrücken, viele Steigungen und schöne S-Kurven. Das FarRail Logo ist übrigens nach einer Vorlage von ebendieser Strecke entstanden!

Das Wetter in Patagonien verhindert zwar manchmal einige an sich wünschenswerte Aufnahmen, aber andererseits können sich auch dramatische Lichtstimmungen ergeben, wenn schwere Wolken über die Andengipfel jagen und zwischendurch in einem sonnigen Augenblick den Zug in der tief stehenden Sonne vor schwarzem Hintergrund aufblitzen lassen. Es ist oft windig in dieser Region, weshalb Wetterwechsel unwahrscheinlich schnell erfolgen können. Man sollte nie einen Tag vor dem Sonnenuntergang „abhaken“, es können die unglaublichsten Bilder kurz nach Sonnenaufgang oder vor Sonnenuntergang entstehen.

La Trochita

Wenn man schon einmal so viel Geld und Zeit in die Flüge investiert hat lohnt es sich, auch die Höhepunkte Patagoniens „mitzunehmen“. Sie werden angenehme, teils spektakulär gelegene Hotels erleben, die eine gute Küche und leckeren Trapiche kredenzen können. Um zu den fantastischen Landschaften der patagonischen Anden zu gelangen, muss man manchmal nur aus dem Hotelfenster schauen, andererseits kann aber auch eine vierstündige Wanderung erforderlich sein, um den Bergen wirklich nahe zu kommen. Die Strapazen werden allerdings bei gutem Wetter mit phänomenaler Aussicht und Eindrücken belohnt.

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Anmerkungen

Während man auf dem südlichen Abschnitt von Esquel bis Nahuel Pan einen relativ regelmäßigen Touristenverkehr etablieren konnte (Esquel ist eine Stadt mit Tourismus), sah der nördliche Abschnitt bestenfalls sporadische Charterzüge. Die Vermarktung war auf beiden Abschnitten denkbar schlecht. An der Organisation der Reise im März 2012 haben sich mehrere örtliche Reisebüros über mehr mehrere Jahre hinweg ergebnislos verschlissen. Umso größer war die Freude, dass man tatsächlich Güterwagen und Loks wie gewünscht für uns hergerichtet und auf Ferrocarriles Argentinos umbeschriftet hatte (genau genommen habe ich in Esquel Farbsprühdosen gekauft und mit Hilfe einer Matrize den Schriftzug höchst persönlich auf die Güterwagen gespritzt). Auf einige unliebsame Überraschungen sollte man trotzdem gefasst sein. Da wir hier komplett von Dritten abhängig sind und die Reise nach dem kaufmännischen Grundsatz von Treu und Glauben organisiert wurde, können wir in keiner Hinsicht irgendwelche Garantien abgeben, dass die bestellten Lokomotiven, Züge, eingesetzt, Sonderleistungen erbracht, das Befahren bestimmter Streckenabschnitte etc. möglich ist. Regressforderungen stoßen beim argentinischen Veranstalter mit größter Wahrscheinlichkeit auf taube Ohren. Kompensationen irgendwelcher Art sind ausgeschlossen. Mit diesem Risiko muss man bei einer Teilnahme an der Reise leben, und Ihre Teilnahme setzt Ihr Einverständnis dazu voraus. Bei der letzten Reise schrieb ich dazu: „Aus der Erfahrung mit vielen anderen Reisen in Länder mit organisatorischen Schwierigkeiten im Vorfeld wie Brasilien, Paraguay, Kuba oder auch die Philippinen und Nordkorea lässt sich jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit ableiten, dass wir auch in Argentinien ein Programm mit spektakulären Fotomöglichkeiten und Erlebnissen geboten bekommen.“ Genauso kam es 2012, trotzdem uns ein Unwetter zwei Tage vor dem Beginn der Charterzugfahrten alle Planungen durcheinander brachte.

La Trochita

Warum die Reise so teuer ist, wurde in der Ausschreibung der 2012er Reise erläutert. Daran hat sich nichts geändert. Das Einzige, was sich in absehbarer Zeit ändern könnte, ist die Stillegung eines Teils der Bahn. Denn wenn man in der Provinz Río Negros feststellen wird, dass trotz Investitionen in Strecken und in die Aufarbeitung von Lokomotiven kaum Touristen kommen, könnte dieser Abschnitt komplett von der Landkarte verschwinden. Der Bestand der sehr langen Strecke ist eher unsicher. Seitdem die Breitspurverbindung nach Ing. Jacobacci unterbrochen war, kamen kaum noch Touristen in den Ort. Die Breitspurstrecke ist jetzt wieder betriebsfähig. Die Wiederherstellung des schwer beschädigten nördlichen Abschnittes der Schmalspurbahn steht allerdings kaum zu erwarten, obwohl es durchaus politische Willensäußerungen in diese Richtung gibt. Es sind nicht nur die Unwetterschäden, auch die jahrzehntelang unterbliebene Unterhaltung und Instandsetzung der Strecke hat Spuren hinterlassen, die ohne nennenswerte Investitionen kaum zu beseitigen sein werden.

Wir werden auf dieser Fahrt wiederum authentische Züge fototauglich in Szene setzen. Wir reden dabei nicht von den paar Bildern mal hier und da, sondern von Aufnahmen, die das ganze Flair dieser einmaligen Bahnstrecke einfangen. Unterschiedliche Zugkompositionen, darunter einem reinen Güterzug (wir arbeiten daran, mehr Wagen in El Maitén zu bekommen – auch mit funktionstüchtiger Bremse), werden vor phänomenaler Andenkulisse zu erleben sein, die Tender der Lokomotiven sollen wieder den alten Ferrocarriles Argentinos-Schriftzug der Staatsbahn tragen, und wir versuchen auch, die touristischen Zutaten an den Lokomotiven wie Messingbänder um den Dampfdom zu entfernen oder zu schwärzen.

La Trochita

Diese Reise ist wiederum eine reine FarRail Tours Veranstaltung, wir sind nicht in Zusammenarbeit mit irgendjemanden unterwegs, sondern versuchen FarRail Tours-Standards gegen alle Widerstände auch in Südamerika anzulegen. Daher werden wir die Reise am Tageslicht und den fotografischen Möglichkeiten ausrichten und nicht nach festen Essenszeiten oder vier- bis fünf-Sterne Etablissements. Wir werden zwischendurch einige sehr kurze Nächte nach anstrengenden, langen Fototagen haben. Daher haben wir auch etwas Zeit zur Erholung eingeplant. Das ist auch unbedingt erforderlich, damit die Eisenbahner sich erholen können und unseren Wünschen gegenüber am nächsten Tag wieder offen sind.

Unsere Hotels in Esquel und San Carlos de Bariloche haben guten Mittelklassestandard. In El Maitén übernachten wir in verschiedenen kleinen Hotels, Gästehäusern und Privatunterkünften, die alle einen recht unterschiedlichen Standard aufweisen, aber völlig in Ordnung sind. In Ing. Jacobacci hingegen ist der Hotelstandard einiger der Unterkünfte bestenfalls mit einem halben Stern zu bewerten. Eine warme Dusche ist aber vorhanden.

La Trochita

Von El Maitén nach Ing. Jacobacci und von dort nach San Carlos de Bariloche fahren wir auf Staubstraßen. Hohe Geschwindigkeiten sind hier nicht zu erzielen, jedenfalls wenn man mit einem funktionierenden Bus am Ziel ankommen möchte. Daher haben wir hier recht lange Reisezeiten eingeplant.

Die Mobilfunkabdeckung in dieser menschenleeren Gegend ist nicht besonders dicht. In unseren Übernachtungsorten haben wir jedoch immer Mobilfunkempfang.

Argentinien und Chile sind sichere, aber keine preiswerten Reiseländer. Dennoch sollte man Unfall- oder Umweltschutz nicht an mitteleuropäischen Maßstäben messen. Jeder ist für sich selbst verantwortlich, die Gefahren einer solchen Reise und insbesondere in der Nähe oder auf der Eisenbahn oder anderer Verkehrsmittel sind nicht versichert, die Hotels brauchen keinen deutschen Sicherheitsscheck zu bestehen und Trinkwasserqualität wird nicht so überwacht, wie man das von zu Hause gewohnt sein mag. Wir empfehlen eine Auslandskrankenversicherung (für deutsche Staatsbürger nur neun Euro pro Jahr, wenn man diese über den Link zur Würzburger Versicherung bei der Buchung abschließt) und ggf. eine Auslandsunfallversicherung. Besser ist auf jeden Fall, die Augen und Ohren offen zu halten. FarRail Tours oder der örtliche Veranstalter haften in keinem Fall für Unfälle, Nachteile aus Verspätungen etc.

La Trochita

Reisende aus den meisten europäischen Staaten benötigen für die Einreise lediglich einen Reisepass.

Wer auf der Verlängerung einen der Mietwagen fahren möchte, benötigt einen internationalen Führerschein.

Die Reise ist so angelegt, dass man bei Zeitknappheit auch einen Tag früher abreisen kann. Die Kostenersparnis dafür ist allerdings marginal, da wird die Charterbusse und örtlichen Reiseleiter auch an diesen Tagen voll bezahlen müssen und zusätzliche Kosten für den Flughafentransfer entstehen. Es geht wirklich nur um die Zeitersparnis.

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Preis

Argentinien
Patagonien-Express 45 bis 55 Teilnehmer 3.870 Euro
18.10.2014 – 30.10.2014 37 bis 44 Teilnehmer 4.140 Euro
  Einzelzimmerzuschlag 560 Euro
Anmeldeschluss: 01.06.2014
Pinguine und Torres del Paine 8 bis 20 Teilnehmer 2.810 Euro
29.10.2014 – 08.11.2014 Einzelzimmerzuschlag 510 Euro
Anmeldeschluss: 01.06.2014

Der Preis beinhaltet:

  • Charterbusse in Argentinien und Chile (Verlängerungstour)
  • Verlängerung: kombinierte Boots-/Busfahrt von Argentinien nach Chile
  • Alle Hotels/Motels/Hostels/Gästehäuser
  • Haupttour: Frühstück und Abendessen ohne Getränke (Halbpension)
  • Verlängerung: Frühstück
  • Verlängerung: Stadtrundfahrt Santiago de Chile
  • Deutschsprachige und argentinische Reiseleitung
  • Sonderzüge wie beschrieben (vorbehaltlich Verfügbarkeit)
  • Verlängerung: Mietwagen inklusive Kraftstoff

Im Preis nicht enthalten sind:

  • Flüge
  • Mittag, Getränke, Verlängerung: zusätzlich Abendessen
  • Ausgaben des persönlichen Bedarfs wie Telefon, Minibar, Waschservice etc.
  • Trinkgelder für Zugpersonal (rechnen Sie bitte mit ca. 90 Euro)

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Der Preis für den interkontinentalen und die Inlandsflüge mit Air France/Aerolineas Argentinas liegt derzeit bei ca. 1.200 bis 1.800 Euro. Iberia und Lufthansa haben ähnliche Angebote. Bei Erreichen der Mindestteilnehmerzahl werden wir die dann günstigsten und passenden Flüge heraussuchen. Wir können die Flüge zu diesen Preisen erst buchen, wenn die Minimalteilnehmerzahl erreicht ist. Tickets, die man kostengünstig oder kostenlos stornieren kann, sind deutlich teurer. Wir empfehlen nicht nur wegen der hohen Stornogebühren vieler Fluggesellschaften dringend den Abschluss einer Reisekostenrücktrittsversicherung.

Die Zahlungsmodalitäten für diese Reise unterscheiden sich von den in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen genannten. Die erforderliche Anzahlung ist nicht bei Buchung fällig, sondern erst nach Erreichen der Mindestteilnehmerzahl und der Versendung von Rechnungen. Die Anzahlung für diese Reise beträgt 450 Euro (anstatt 250 Euro) und ist nach Zahlung nicht mehr rückerstattbar. Da die Preise über ein Jahr im Voraus veröffentlicht wurden, kann sich bei ungünstiger Entwicklung an den Devisenmärkten oder dem Kollaps der Kunstwährung Euro der Reisepreis um über 5% ändern.

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