Dampf über den Anden

Dampf in Ecuador: 27.07. – 08.08./10.08.2009
Dampf in
Paraguay: 09.08. – 16.08.2009

Ecuador – Das vorzeitige Ende einer Hoffnung

Nach einem Gespräch mit dem General Manager der Ecuadorianischen Eisenbahn am 2.3.2009, welches nicht durch die rosarote Brille des örtlichen Veranstalters gefiltert wurde, bleibt mir nichts anderes übrig, als die geplante Reise abzusagen!

Die Regierung hat zwar erst vor wenigen Tagen beschlossen, die Sanierung der Bahnstrecke weiterhin finanziell zu unterstützen, aber die bewilligten Gelder und die mentalen Begleitumstände machen es unmöglich, die Strecke bis Juli 2009 befahrbar zu machen. Gerade im Bereich um die Teufelsnase sind bislang noch keine Arbeiten durchgeführt worden, die schweren Lokomotiven also nicht einsetzbar. Auf die Frage hin, ob denn im Juni 2009 die Sanierung wenigstens an dieser für uns herausragend wichtigen Strecke erledigt sein werden hieß es „vielleicht“. Das kann man in Südamerika ganz sicher mit „auf keinen Fall“ übersetzen. Wir könnten also nur mit dem Triebwagen an der Teufelsnase entlang fahren – was aber fernab von dem ist, was wir geplant haben.

Weitere Gründe, die Fahrt nicht durchzuführen, kamen in dem Gespräch deutlich zutage. Die Flachlandstrecke von Duran wird auf gar keinen Fall bis Jahresmitte befahrbar sein, dieser Teil mit Nr. 11 muss also ersatzlos ausfallen.

Die Streckensanierung wurde in einer Weise durchgeführt, dass die Betriebssicherheit bei weitem nicht gewährleistet ist. Es geht hier nicht um eine der üblichen Entgleisungen, es geht um weit mehr. Man hat lediglich jede vierte oder fünfte Schwelle ausgewechselt, vom angekündigten Schotter ist auf der Strecke weit und breit keine Spur zu sehen. Ein Bild der „sanierten“ Strecke zeigt deutlich, wovon ich spreche. Auf diesem Abschnitt zwischen Latacunga und Quito verunglückte nach der „Streckensanierung“ ein mit Kindern besetzter Sonderzug, wobei ein Wagen entgleiste und sich überschlug. Ich bin gewiss nicht zimperlich, was den Zustand von Fahrzeugen und Anlagen angeht, aber gewisse Dinge gehen einfach zu weit.

"sanierte" Strecke südlich Quito

Die werbewirksame Fahrt des Präsidenten und seine in der Presse viel zitierte Ankunft im Dampfzug in Quito verlief alles andere als reibungslos. Sein Dampfzug im Dezember 2008 verendete auf der Strecke, der Präsident wurde daher mit einem Bus zu einem anderen Bahnhof gefahren, wo ein Ersatzzug ihn dann nach Quito brachte.

Die schadhafte Lok steht heute noch auf einem ungesicherten Unterwegsbahnhof (in Lasso). Man sagte nach dem Vorfall, dass die Lok in wenigen Tagen (maximal fünf) zur Werkstatt nach Quito überführt werden würde. Aus den maximal fünf Tagen sind schon viele Wochen geworden, in denen Messingteile bereits neue Liebhaber gefunden haben. Die Lok ist nicht betriebsfähig, wie auch eine weitere der zugesagten Maschinen. Deren Aufarbeitung geht genauso voran – nämlich gar nicht. Die zugesicherten schweren Loks 53 und 58 stehen in Riobamba gar nicht zur Verfügung! Ein Straßentransport der einen Maschine (Nr. 58) über 150 km müsste organisiert und auch rechtzeitig durchgeführt werden. Nur die Kostenfrage ist noch völlig ungeklärt. Und solange die Strecken südlich von Riobamba solche schweren Lokomotiven gar nicht tragen können, wird man die zweite Maschine auch nicht überführen. Die Loks, die auf den geplanten Streckenstücken gar nicht fahren können, sind also nicht einmal vor Ort. Die andere zugesagte Maschine, Nr. 53, steht in Riobamba und wartet auf Reparatur, die seit Monaten nicht in Angriff genommen wird.

Die Wagensituation ist ebenfalls ungeklärt. Man baut voll auf Massentourismus und hat etliche Wagen mit Plastikschalensitzen auf dem Dach versehen. Das geht nun für unsere Züge überhaupt nicht.

Plastikschalensitze und Nr. 58, in Quito, mithin am falschen Ort

Nach der südamerikanischen Methode würde uns diese Information natürlich erst dann zugespielt, wenn wir bereits im Lande gewesen wären. Die Tour würde ein Desaster ersten Ranges werden, die geplanten Leistungen sind definitiv nicht durchführbar. Daher bleibt mir nichts weiter übrig, als diese Fahrt abzusagen.

Die Schweiz Südamerikas, wie man sich in Paraguay gerne sieht, scheint uns aber willkommen zu heißen. Der Sonderzug in Asunción ist gebucht, die planmäßigen Einsätze in Encarnación gehen weiter. Wir werden also die Paraguay-Verlängerung als allein stehende Reise durchführen. Ein passender (Gruppen-) Flug wird in den nächsten zwei Wochen gefunden werden.

Die Meldungen über die teilweise Überflutung Encarnacións reißen nicht ab, daher wollen wir Paraguay nicht aufschieben. Es handelt sich hier schließlich um einen der letzten Staatsbahndampfbetriebe mit herrlichen, fast 100 Jahre alten Maschinen.

Eisenbahn in Ecuador: Die Teufelsnase

Nach Jahren des Niederganges der Eisenbahn mit immer mehr Streckensperrungen und immer weniger betriebsfähigen Fahrzeugen hat sich in den letzten Monaten Unglaubliches getan. Die Ecuadorianische Regierung hat viele Millionen Dollar bereitgestellt, um Strecken und Fahrzeuge wieder betriebsfähig zu machen. Streckenabschnitte, die seit Jahren durch Erdrutsche verschüttet waren, wurden wieder frei gelegt, und die seit zwei Jahrzehnten in Duran herum stehende Nr. 18 wurde wieder betriebsfähig aufgearbeitet. Zusammen mit Nr. 18 gibt es jetzt wieder vier einsatzbereite Lokomotiven und möglicherweise kann sich eine fünfte auch noch aus eigener Kraft bewegen. Einige der spektakulärsten (und man möge die inflationäre Verwendung dieses Wortes nachsehen, aber allein das beschreibt die Strecke) Abschnitte sind mit Charterdampfzügen befahrbar und daher wollen wir die Chance beim ergreifen und mit Dampf durch die Anden fahren! Denn niemand weiß, ob die Finanzkrise den Geldfluss zur Instandsetzung der Strecke abrupt beendet oder ein neuerlicher Erdrutsch die gerade erst wieder entstandenen Möglichkeiten unter sich begräbt.

Ecuador: Sibambe

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Reiseplan

Datum

Reiseplan

27.07.

Abflug von Frankfurt um 7.45 Uhr, andere Flughäfen sind möglich, bitte anfragen. 12.15 Uhr Abflug Madrid, Ankunft Guayaquil 18.30. Transfer zu unserem Hotel in Guayaquil.

28.07.

Besuch des Ausbesserungswerkes in Duran. Am Nachmittag optionale Stadtrundfahrt durch Guayaqil

29.07.

Am Morgen um 7 Uhr werden wir unseren ersten Dampfzug besteigen. Lok 11 wird uns durch die Straßen von Duran und weiter nach Yaguachi bringen. Dort drehen wir die Lok auf dem Gleisdreieck und fahren zurück. Bustransfer nach Alausi, Hotel La Quinta in Alausi

30.07.

Charterdampfzug von Alausi hinunter nach Sibambe mit Nr. 58. Dort setzt die Lok um und schiebt unseren Zug voraussichtlich weiter hinab nach Boliche und weiter bis zum seit 1999 verschütteten Tunnel bei km 124. Von dort beginnen wir die steile Bergfahrt mit vielen Fotohalten zurück nach Alausi. Hotel La Quinta in Alausi

31.07.

Die “Teufelsnase” in Sibambe gehört zu den fotogensten Eisenbahnlandschaften der Welt. Daher werden wir heute erneut nach Sibambe hinunter fahren, diesmal mit einem Güterzug. Am späten Nachmittag fahren wir das erste Mal über die berühmte Stahlgitterbrücke am nördlichen Ende von Alausi. Hotel La Quinta in Alausi

01.08.

Am Morgen beginnen wir mit Aufnahmen in den Straßen von Alausi. Nach dem erneuten Überqueren der Stahlgitterbrücke werden wir dem ersten Scheitelpunkt der Strecke entgegendampfen: Palmira liegt 3.239 Meter über dem Meeresspiegel. Von dort rollen wir nach Guamote hinunter und nehmen ab hier einen Charterbus zu unserem Hotel in Riobamba

02.08.

Vor Sonnenaufgang werden wir per Charterbus von Riobamba nach Guamote zurückkehren, um dort wieder unseren Dampfzug zu besteigen. Im ersten Morgenlicht wollen wir den zweiten Scheitelpunkt der Strecke bei Colta (3.296 müNN) angehen. Von Colta fahren wir über die Hochebene nach Riobamba. Am späten Nachmittag Besuch des aktivsten Ausbesserungswerkes der Strecke in Riobamba. Hotel in Riobamba.

03.08.

Heute fahren wir in die Gegenrichtung: mit Nr.53 geht es von Riobamba zurück zum Scheitelpunkt nach Colta. Von Colta müssen wir noch bis Columbe weiter fahren, um die Lok drehen zu können. Beide Maschinen, Nr.58 und Nr. 53 werden am Nachmittag einige Rangierarbeiten in Riobamba für uns ausführen. Hotel in Riobamba

04.08.

Mit Nr. 53 erklimmen wir heute den höchsten Punkt im Streckennetz der G&Q. In Urbina werden wir 3.609 Meter über dem Meer sein. Von der Station hat man einen schönen Blick auf den höchsten Vulkan Ecuadors, den bis auf ca. 6.300 Meter über dem Meer aufragenden, schneebedeckten Chimborazo. Von Urbina werden wir mit unserem Charterbus zum nächsten Hotel fahren, eine einfache Unterkunft in Latacunga.

05.08.

Nach mehreren Tagen im Hochgebirge werden wir heute einen Tag auf unter 2.800 Metern verbringen. Wer sich fit genug fühlt, dem sei unser heutiger Ausflug zur Caldera des vor rund 730 Jahren zum letzten Mal ausgebrochenen Quilotoa empfohlen. Die Aussichtspunkte mit atemberaubender Sicht auf die Landschaft befinden sich unter 4.000 Metern Höhe und sind damit auch gut für Flachlandbewohner geeignet. Einfaches Hotel in Latacunga

06.08.

Heute wird uns Nr. 18 über den letzten Pass auf den Weg in Ecuadors Hauptstadt bringen. Schon um 6.45 Uhr starten wir von Latacunga und fahren bis Cotopaxi. Auf dem Weg werden zum Pass eröffnen sich Aussichten auf Vulkane, die wir auch fotografisch umsetzen werden. Cotopaxi befindet sich auf einer Höhe von 3.547 Metern. Mit einem Charterbus fahren wir nach Lasso weiter. Hotel Cuello de Luna, Lasso.

07.08.

Am frühen Morgen fahren wir mit unserem Charterbus nach Tambillo (in der Nähe von Aloag), wo unsere Lok auf dem örtlichen Gleisdreieck gedreht wurde. Von hier werden wir mit einem Güterzug den Cotopaxi Pass von der anderen Seite bezwingen. Von Cotopaxi fahren wir Mittags mit unserem Charterbus zurück nach Quito, wo noch Zeit für eine kurze Dusche vor dem Rückflug bleiben sollte. Rückflug 17.40 Uhr ab Quito oder Ibarra-Verlängerung

08.08.

18.40 Uhr Ankunft Frankfurt/Main (oder zu einem anderen Flughafen auf Anfrage)

07.08.

Weiterfahrt mit Charterbus nach Ibarra, Hotel in Ibarra

08.08.

Besuch des Ausbesserungswerkes von Ibarra. Lok Nr. 14 wird unter Dampf stehen und für uns einen Charterzug nach Salinas fahren. Von dort fahren wir mit einem Triebwagen über die tunnel- und brückenreiche Strecke nach Primer Paso. Am Abend Rückkehr nach Quito und Hotel in Quito.

09.08.

Morgens Besuch des Ausbesserungswerkes Chiriyacu in Quito, anschließend kleine Stadtrundfahrt durch die Hauptstadt Quito, 17.40 Uhr Rückflug nach Europa

10.08.

18.40 Uhr Ankunft Frankfurt/Main (oder zu einem anderen Flughafen auf Anfrage)

Die Paraguay-Verlängerung ist derzeit in Bearbeitung.

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Streckenbeschreibung

durch Duran

Markttag

Ecuadors Eisenabahnsystem befand sich noch vor Kurzem im Koma. Erdrutsche, Unterspülungen, Missmanagement und politische Vorgaben, den Straßenbau zu protegieren, brachten den Eisenbahnverkehr fast völlig zum Erliegen und die Reisenden in die Busse. Der Unterhalt der Strecke war schon immer sehr kostspielig und der politische Wille zum Erhalt der Strecke schwach. Nach Jahren des Stillstands und Rückschritts dämmerte es schließlich einigen höheren Beamten, was sie da für eine Perle des Eisenbahnwesens besaßen, dass Touristen nur wegen dieser Bahnstrecke in ihr Land kamen. Spät, jedoch noch nicht zu spät, wurde eine mit vielen Millionen Dollar untermauertes Revitalisierungsprogramm ins Leben gerufen, das Stück für Stück die verschütteten und verrotteten Streckenabschnitte wieder befahrbar machen soll. Darüber hinaus hat man drei Dampflokomotiven untersucht, um einen touristischen Verkehr anbieten zu können. Ende 2008 nahm das Wunder von Ecuador erste Formen an, mit wiederaufgebauten Streckenteilen und in Form von vier voll betriebsfähigen Maschinen plus einer weiteren, die sich noch gerade so über die Strecke bewegen kann.

Bei Sibambe

Die neu entstandenen Möglichkeiten zu nutzen, lag damit sehr nahe. Denn niemand weiß, ob sich nicht schon in diesem Jahr ein neuerlicher Erdrutsch ereignet oder die staatlichen Mittel wegen der Finanzkrise zusammengestrichen werden; mithin, ob es sich nur um ein kurzzeitiges Aufflackern oder eine neue Blüte der Bahn handeln wird. Daher reisen wir gleich jetzt in die Anden, mitten in den noch andauernden Wiederaufbauarbeiten.

Die Normalspurstrecke beginnt 4 Meter über dem Meeresspiegel in der Hafenstadt Guayaquil. Nach 70 Kilometern mit nur unwesentlichen Steigungen erreicht die Bahn den Fuß der Anden. Die nun folgenden rund 100 Kilometer gehören zu den spektakulärsten Bahnstrecken der Welt. Mit Steigungen von teilweise über 50 Promille windet sich die Bahn auf mehr als 3.100 Metern über dem Meeresspiegel die Anden hinauf. Die weltberühmte „Teufelsnase“ wird mit Zick-Zacks bezwungen und würde allein eine Reise nach Ecuador rechtfertigen. Tiefe Schluchten, Stahlgitterbrücken, Ortsdurchfahren und Ausblicke auf hohe, teils schneebedeckte Vulkane eröffnen sich dem Reisenden von der Bahn aus. Die Bahn hat eine fast endlose Fülle von Motiven zu bieten!

Brückenbauarbeiten auf der Guayaqil & Quito

Siesta

Bremser

Bucay befindet sich am Fuße der Anden in etwa 300 Metern über dem Meer. Hier wurden früher die Flachlandmaschinen gegen die kräftigen Berglokomotiven gewechselt. Die Strecke zwischen Bucay und Boliche wird bei unserem Besuch noch nicht wieder hergerichtet sein. Der Terminplan sieht zwar den Juli 2009 vor, aber sich darauf zu verlassen hieße die Gegebenheiten eines südamerikanischen Landes außer Acht zu lassen. Zwischen Bucay und Sibambe, in Huigra, lag früher der Hauptsitz der Guayaquil & Quito Bahngesellschaft (G&Q). Wir beginnen mit unseren Bergfahrten in Boliche, wenige Kilometer unterhalb von Sibambe, über deren Bahnhof sich die Teufelsnase erhebt. Der spektakulärste Abschnitt der Bahn zwischen Sibambe und Alausi mit der „Teufelsnase“ bietet so viele herausragende Möglichkeiten für Foto- und Videografen, dass wir diesen Abschnitt an zwei Tagen befahren.

Nachdem die Bahn das Hochland der Anden erreicht hat, ergeben sich zahlreiche weitere Möglichkeiten, u.a. mit Vulkanen im Hintergrund (einschließlich des schneebedeckten Chimborazo). Nachdem wir uns in Palmira auf 3.239 Meter über Normal Null heraufgearbeitet haben, ist der Aufstiegt jedoch noch nicht vollbracht. Weitere Steigungen folgen. Der dritte Scheitelpunkt in Urbina liegt mit 3.609 Metern noch einmal rund 500 Meter höher. Er wird von Riobamba aus in einer Höhe in 2.764 Metern über dem Meer angegangen, womit auf den 30 km bis zum Pass noch einmal 845 Höhenmeter zu überwinden sind – und sich damit zahlreiche fotografische Möglichkeiten auftun. Auf den folgenden 43 Kilometern fällt die Strecke um mehr als 1.000 Höhenmeter, die im kommenden Steigungsabschnitt fast alle wieder bezwungen werden müssen. Der letzte Scheitelpunkt in Cotopaxi liegt 3.547 Meter über dem Meer.

Ein landbahnhof der Guayaquil & Quito

Urbina - der höchste Punkt der Bahn

Vulkane säumen den Weg

Der Abschnitt Urbina (bzw. im Juli 2009 Mocha) – Latacunga ist derzeit noch nicht passierbar, wir werden diese Strecke daher mit dem Bus zurück legen.

Wir haben Besuche der Ausbesserungswerke in Duran (Guayaquil), falls es die Zeit erlaubt in Bucay, dem aktivsten Aw in Riobamba und dem Aw Chiriyacu in Quito geplant. Darüber hinaus steht in der Verlängerung das Ausbesserungswerk von Ibarra auf dem Programm.

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Anmerkungen

Die Dampflokomotiven der Bahn werden heute ausschließlich vor Charterzügen eingesetzt. Maschinen, die überwiegend abgestellt sind, können mit technischen Problemen behaftet sein, die sich erst kurz vor oder während einer Fahrt herausstellen. In diesem Falle müssen wir uns gedulden, bis die sprichwörtliche Improvisationskunst der Eisenbahner eine Lösung ermöglicht. Für gewöhnlich sind diese in der Lage, alle Probleme schnell und vor Ort zu lösen. Das wechselhafte Gebirgswetter oder technische Schwierigkeiten können dennoch dazu führen, dass bestimmte geplante Streckenabschnitte nicht befahrbar sein werden. Sogar nachdem umfangreiche Reparaturen an der Strecke ausgeführt wurden, dürfte der Streckenzustand stellenweise bedenklich sein, weshalb Entgleisungen an der Tagesordnung sind. An manchen Stellen lassen sich die Schienennägel mit bloßen Händen aus den Schwellen nehmen! Bitte kommen Sie nicht Versuchung, auf diese Art Ihre Andenkensammlung zu vergrößern! Aus den gegebenen Gründen ist es unmöglich, eine Garantie für die Befahrbarkeit der Strecke, geplante Abfahrts- oder Ankunftszeiten, die Anzahl der Wagen oder einer bestimmten Lokomotive zu übernehmen. All das liegt außerhalb unseres Einflussbereiches. Erdrutsche können die Durchführung der Fahrt sogar gänzlich vereiteln. Man muss berücksichtigen, dass die Strecke zu den anspruchsvollsten Bahnstrecken der Welt zählt und das Wetter in diesen Höhenlagen ganz erheblichen Einfluss auf die Eisenbahn haben kann. Der Reiseplan zeigt die Details auf, die mit dem Management der Bahn besprochen wurden, was aber nicht heißt, dass alles genauso ablaufen wird. Wir werden unser Bestes versuchen, authentische Züge hinter Dampf in den Anden zu erleben, aber versprechen, das alles gelingen wird, können wir es keinesfalls.

Ecuador

Die Brücke bei Alausi

Die Lichtverhältnisse im Küstenstreifen sind tropisch. In den Bergen ändert sich das, aber hier ist auch in der Trockenzeit (= unsere Reisezeit) oft mit Wolken zu rechnen. Die besten Tageslichtzeiten für Foto- und Videografen sind natürlich der frühe Morgen und der späte Abend, aber in den Schluchten kann man dieses Licht selten nutzen, da die Sonne dann den Talboden noch nicht erreicht. Dennoch erwarten Sie bitte nicht ein ausgiebiges Frühstück um 8 Uhr morgens, dafür fahren wir nicht nach Ecuador! Wir fahren der aufregenden Eisenbahn wegen in die Anden, nicht um die besten Restaurants von Ecuador ausfindig zu machen. Das schließt zeitiges Aufstehen mit ein, um bei besten Lichtverhältnissen bereits vor Ort zu sein.

Zeit hat in Ecuador nicht den selben Stellenwert wie in den meisten Industrienationen. Verspätungen sind an der Tagesordnung, und diese können sich bei Entgleisungen oder technischen Problemen mit den Lokomotiven auf viele Stunden summieren.

Ein breites Temperaturspektrum erwartet uns. Während es in Guayaquil tropisch warm ist, kann es in den Bergen am Morgen empfindlich kühl werden. Hier die Klimadiagramme von Guayaquil und Quito:

Klimadiagramm Guayaquil

Klimadiagramm Quito

Die Menschen sind freundlich und hilfsbereit. Allerdings sollte man in den großen Städten wie Guayaquil ein waches Auge auf seine Sachen haben, Diebe befinden sich immer auf „Einkaufstour“.

Das Landesnetz liefert 220 V bei 50 Hz und ist damit mit dem europäischen Stromnetz kompatibel. Allerdings sind Stromausfälle wesentlich häufiger als in Mitteleuropa. In den größeren Städten gibt es ein Mobilfunknetz. Die meisten Drei- und Vierband Mobiltelefone können verwendet werden, aber man sollte sich vorher nach den anfallenden Roaming-Gebühren erkundigen.

Unsere Hotels haben (wo erforderlich) Klimaanlage und ein Bad/WC im Zimmer. Charterbusse entsprechen dem landesüblichen Standard.

Alausi

Panamericana in Ecuador

Bitte beachten Sie, dass die Hotels, Busse, Züge, Sicherheitsstandards, ja eigentlich alles, was uns begegnen wird, keinesfalls EU-konform sein werden. Wir werden in ein Land reisen, in dem Unfallsschutz nur rudimentär entwickelt ist. Es sei ausdrücklich auf die Gefahren hingewiesen, die durch die Benutzung und den Aufenthalt in der Nähe der Eisenbahn entstehen können. Es gibt bei Halten auf der freien Strecke keine Bahnsteige, und das Springen aus dem Zug, um eine Fotostelle zu erreichen, kann in den Anden ganz schnell ein Sprung in mehrere hundert Meter Tiefe bedeuten. Daher ist es zwingend erforderlich, dass man sehr umsichtig ist und je nach persönlicher Fitness das Aus- und Einsteigen auf freier Strecke auch einmal unterlässt. FarRail Tours wie auch der örtliche Veranstalter haften in keinem Fall für Unfälle jeglicher Art, Schäden, Verluste, Nachteile aus Verspätungen etc. Der Abschluss einer Auslands-Unfallversicherung und der ohnehin wichtigen Auslandskrankenversicherung (nur zehn Euro für ein Jahr Schutz!) wird dringend empfohlen.

Anmeldeschluss: 18. März 2009

Beobeachter

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Preis

Dampf über den Anden

ab 33 Teilnehmer

4.470 Euro

27.07. – 08.08.2009

26 bis 32 Teilnehmer

4.870 Euro

 

Einzelzimmerzuschlag

425 Euro

Ibarra-Verlängerung

ab 33 Teilnehmer

440 Euro

07.08. – 10.08.2009

22 bis 33 Teilnehmer

470 Euro

 

Einzelzimmerzuschlag

47 Euro

Paraguay-Verlängerung

ab 24 Teilnehmer

? Euro

09.08. – 16.08.2009

18 bis 23 Teilnehmer

? Euro

 

Einzelzimmerzuschlag

? Euro

Die Paraguay-Verlängerung ist derzeit in Bearbeitung.

Land only (Reise ohne Flug ab/bis Ecuador/Paraguay): bitte ziehen Sie 1.050 Euro vom Reisepreis ab.

Minimale Teilnehmerzahl:     25
Maximale Teilnehmerzahl:    42

Im Preis enthalten:

Nicht enthalten sind:

Teufelsnase von unten

Sibambe Zickzacks

Berge in Wolken

all Fotos: Jörg M. Seifert & Marcelo Meneses

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