Die Reichsbahn kehrt zurück! Dampf im Harz

Deutschland 31.03. – 06.04.2009

Wir planen eine Fotoreise mit stilechten Meterspurzügen im Harz, auf die viele schon lange gewartet haben. Die geplanten Zugkombinationen waren seit 1993 nicht mehr auf der Bahn zu sehen, auch nicht bei einem der gewöhnlichen Sonderfahrten auf der Bahn. Nunmehr kann man das, was wir geplant haben, nicht mehr auf die lange Bank schieben: es gibt nur noch sechs betriebsfähige Rollwagen auf der Harzquerbahn, und die zweiachsigen, offenen Regelspurgüterwagen sind bei der DB vom Aussterben bedroht. Zudem steigen die Kosten für eine solche Fahrt ins Unermessliche. Sie sind jetzt schon extrem, aber es wird nie mehr besser.

Der Harz ist das nördlichste deutsche Gebirge und bei Eisenbahnfreunden bekannt für seine meterspurige Bahn, die den höchsten Harzgipfel bezwingt. Diese Bahn hätte natürlich niemals ihre Berühmtheit erlangt, würde sie nicht auch heute noch viele Züge mit Dampf bespannen. Allerdings sind die meisten Züge für uns recht unfotogen, teils werbebeschriftete, rot- beige Tonnendach-Blechwagen mit Metallrahmen-Klappfenstern hinter Maschinen, die mit ihren gewienerten Wasserkästen wie Modellbahnlokomotiven frisch aus der Verpackung aussehen. Mit diesen Kompositionen verdient die Bahn zwar ihr Geld (jährlich über eine Millionen Fahrgäste), aber für unsere Zwecke sind solche Züge denkbar ungeeignet. Hier werden wir eingreifen und Zugkompositionen wie Beschriftungen weitgehend auf den Stand der 1970er Jahre zurück versetzen. Wir fahren keine bunten, sondern grüne Personenzüge, wir werden stilechte Güterzüge mit Dampf bespannen und versuchen, alle Fahrzeuge auf „Deutsche Reichsbahn“ umzubeschriften.

Wir werden das gesamte Streckennetz inklusive der Neubaustrecke nach Quedlinburg mit Dampf bereisen, die meisten Kilometer mit Foto-Charterzügen. Wundern Sie sich nicht, wenn an der Brockenstrecke Soldaten mit Kalaschnikows in unseren Zug einsteigen. Das war so üblich, als die Versorgungszüge zum Brücken gefahren sind. Und wenn uns unterwegs ein Trabant, begegnet, dann sind Sie ganz sicher im richtigen Film ...

Der Brüller schlechthin wird der mit zwei Maschinen bespannte Güterzug aus Rollwagen und aufgebockten Regelspurgüterwagen (zweiachsige E-Wagen). In diesen Zug investieren wir über 8.000 Euro, damit er dem legendären 67792 nahe kommt. Der Güterzug 67792 war seinerzeit der letzte planmäßig doppelt bespannte Dampfzug der Deutschen Reichsbahn.

Die Fahrt wird Anfang April durchgeführt, damit wir zwar lange Tage aber noch den Winterfahrplan nutzen können. Auch sind die Chancen auf Dampf Anfang April noch recht gut. Wegen der geringeren Zugdichte im Winterfahrplan können wir eine ausreichende Zahl von Fotohalten ermöglichen. Auf dem Brocken kann durchaus noch eine Menge Schnee liegen.

Um das Reichsbahnflair in aller Konsequenz darzustellen, finden hier ausschließlich Fotos Verwendung, die auf dem ostdeutschen ORWO-Grobkorn Filmen aufgenommen worden sind. Sie dürfen aber gerne moderneres Aufnahmematerial verwenden, einschließlich digitaler Kameras ...

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Reiseplan

Datum

Reiseplan

31.03.

Anreise nach Wernigerode, Hotel in Wernigerode

01.04.

Wir beleben den Güterverkehr auf der Harzquerbahn wieder! Am frühen Morgen kurzer Besuch im Betriebswerk Wernigerode, wo unsere Lokomotive gerade für den Zug auf den Brocken vorbereitet wird. Sondergüterzug mit drei Normalspurgüterwagen auf Rollwagen plus Packwagen von Wernigerode zum Brocken mit 99.72, Zugkomposition ähnlich wie die Versorgungszüge zu den Grenztruppen der DDR auf dem Brocken Ende der 1970er Jahre, wir fahren im Packwagen mit, Rückfahrt Tender voran nach Drei Annen Hohne, von dort Weiterfahrt nach Nordhausen, Hotel in Nordhausen

02.04.

07.00 Uhr Fahrt mit fünf aufgebockten Normalspurwagen von Nordhausen nach Benneckenstein. Rückfahrt nach Nordhausen Nord, am späten Nachmittag Depotbesichtigung mit Nachtaufnahmen, für uns werden drei Lokomotiven der Reihe 99.72 anwesend sein! Hotel in Nordhausen

03.04.

Der Ende der 80er Jahre legendäre, weil sehr oft mit zwei Maschinen der Reihe 99.72 bespannte Kohlezug 67792 Nordhausen – Braunkohlekraftwerk Silberhütte wird heute auf seiner alten Stammstrecke bis Güntersberge verkehren. Dieser Zug war der letzte Triumph der Dampftraktion der Deutschen Reichsbahn im Regelbetrieb. Rückfahrt Tender voran bis Stiege. In Stiege Weiterfahrt mit dem planmäßigen Dampfpersonenzug nach Gernrode mit umsteigefreien Abstechern nach Hasselfelde (Zug 8965), und Harzgerode (Zug 8964), Ankunft Gernrode 20.43 Uhr, Hotel in Gernrode

04.04.

Morgens Depotbesichtigung Gernrode, am späten Vormittag Fahrt mit einem der C-Kuppler der Bahn (99 6101, 6102 oder 6001) mit einem stilechten Reichsbahn-Schmalspurgüterzug nach Harzgerode und (Tender voran) zurück nach Alexisbad, dort Dampf-Doppelausfahrt mit Planzug nach Hasselfelde um 15.42 Uhr, Hotel in Gernrode

05.04.

Mit einer schwarzen Mallet der Baureihe 99.59 fahren wir einen Personenzug mit zwei grünen Personenwagen und einem grünen Packwagen mit Holzaufbauten (einschließlich der Mallet alles mit Deutsche Reichsbahn beschriftet) von Gernrode nach Hasselfelde und zurück. Hotel in Gernrode

06.04.

Fahrt im Planzug 8960 nach Quedlinburg, Abfahrt 09.59 Uhr, Ankunft 10.15 Uhr, optionale Stadtbesichtigung, Rückreise

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Streckenbeschreibung

Über die Bahnen im Harz gibt es meterweise Literatur, so dass wir hier nicht vom einzigen Tunnel der Bahn, den starken Steigungen und den landschaftlichen Schönheiten des Harz-Gebirges reden wollen. Vielmehr von den fotografischen Möglichkeiten.

Die Zeit ist auch im Harz nicht stehen geblieben. Die einst so fotogene Ortsdurchfahrt durch Wernigerode fotografisch totsaniert und zu einer für Touristen aufgehübschten und Straßenfahrzeuge optimierten Stadt geworden. Fotomotive wird man schon aufgrund der modernen Straßenfahrzeuge hier kaum noch finden.

Gleichfalls sind die meisten Bahnübergänge nicht mehr als Fotomotive zu empfehlen. Die Bahnhöfe sind natürlich auch saniert und fallen mit Schöller-Fähnchen oder anderen westlichen Zutaten (allein der Blick auf die Bahnsteigpflasterung vergällt Fotografen, die keine Urlaubsknipsbilder mit Schwiegermutter oder Enkel vor der Lok mit nach Hause nehmen möchten, das Fotografieren) weitgehend als Fotomotiv aus. Wir werden uns daher hauptsächlich auf Landschaften konzentrieren, in die unsere Züge auch wirklich passen.

Wir werden alle drei Einsatzstellen der Bahn besuchen. Nordhausen hat normalerweise nur am Abend und nachts eine einzige Dampflokomotive im Depot. Da für unseren Güterzug jedoch zwei Maschinen bereit stehen, ergibt sich die einmalige Gelegenheit, hier drei Maschinen unter Dampf abzulichten.

Wir werden den DDR Bürger wieder auferstehen lassen und in einigen „Exemplaren“ in unserem Personenzug drapieren. Die Grenzsoldaten werden uns den Weg zum Brocken sichern. Damit keiner der Teilnehmer auf Fluchtgedanken kommt, werden wir für eine adäquate Waffenausstattung sorgen.

Einige der Lokomotiven werden auf unseren ausdrücklichen Wunsch hin weder geputzt noch im Lokschuppen abgestellt. Wir versuchen der Mallet eine ordentliche Patina zu verpassen, damit sie echt aussieht. Darüber hinaus versuchen wir, den ganzen Messingzauber von der Lok entfernen zu lassen und ordinäre, schwarze Handräder aufzutreiben. Die silbernen Wasserprüfhähne am Wasserkasten werden wir provisorisch schwarz überstreichen. Reichsbahnschilder an den Lokomotiven sollen die jetzige Eigentümerbezeichnung ersetzen. Die grünen Personenwagen werden mittels Klebefolien mit „DR“ für deutsche Reichsbahn beschriftet.

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Anmerkungen

Wir werden bei einer Reise in Deutschland nicht umhin kommen, uns den für gewöhnlich strengen Regeln des Betriebsablaufes zu unterwerfen. Im Wald ist das Verlassen bestimmter Wege nicht immer zulässig. Das Freischneiden von Fotostellen im Nationalpark und ganz besonders in Naturschutzgebieten scheidet meist aus. Im Brockengebiet reagiert man hier sehr empfindlich. Die HSB behält sich aus unvorhersehbaren Gründen eintretende Änderungen vor, die auch Verspätungen und Zugausfälle verursachen können. Die Bahn liegt im Gebirge, ein umgestürzter Baum kann ein Tagesprogramm durchaus abrupt beenden. Alle unsere Lokomotiven sind mindestens 50 Jahre alt. Technische Probleme sind durch den guten Unterhaltungszustand zwar selten, können aber nicht ausgeschlossen werden. Die reibungslose Durchführung der Fahrt kann seitens der HSB nicht garantiert werden.

Die Reise wird geführt ab Berlin Hauptbahnhof (Geplante Zugverbindung: IC2352 16.40 – Halle/Saale 17.57, weiter mit RE 3616 18.05 – Wernigerode an 19.25 Uhr, Preise ab 29 Euro). Diesen kann man von den Berliner Flughäfen wie natürlich auch per Bahn gut erreichen. Notwendige Flüge und Zugfahrkarten werden je nach Wunsch zur Reise zugebucht. Sie können natürlich auch ab Wernigerode dazustoßen.

Die Rückreise ist mit HEX 33309 ab Quedlinburg 10.33 Uhr vorgesehen, Umsteigen in Magdeburg von 11.45 auf 12.06 in den RE 38109, Ankunft Berlin Hbf um 13.45 Uhr. Preise ab 31,90 Euro.

Eine Teilnahme nur an bestimmten Tagen ist ebenfalls möglich, muss aber vorher unbedingt avisiert werden. Wer sich nur den 3.4.2009 herauspicken möchte, ist allein bei den Kosten für den Zug mit stolzen 385 Euro dabei! Das sind die Kosten für dieses Spektakel. Diese Reise eignet sich nicht für Autoverfolger. Die Loks werden Zierrat tragen, der nur für Fotohalte der zahlenden Teilnehmer entfernt wird.

Wir übernachten in Mittelklassehotels. Die Hotels in Wernigerode und Nordhausen sind dabei zu Fuß zu erreichen (direkt beim Bahnhof), in Gernrode hingegen haben wir einen Bus gechartert, der uns zum Hotel bringen wird (es wären sonst 15 min Fußweg).

Erwarten Sie bitte ein großes Temperatur- und Wetterspektrum. Von Sonnenschein bei 20 Grad plus bis Schneeschauer und acht Grad Minus kann wirklich alles eintreten.

Der Reisepreis enthält Halbpension, das heißt Frühstück und Abendessen. Getränke gehen extra. Tagsüber kann man sich recht günstig in den in vielen Bahnhöfen vorhandenen Imbissständen bzw. Restaurants versorgen (z. B. Brocken: Erbseneintopf mit Bockwurst 5 Euro, Spagetti Bolognese 5,70 Euro, Schnitzel mit Kartoffelsalat 6,70 Euro). An einigen Tagen haben wir aber auch einen Restaurantbesuch geplant.

Es sei ausdrücklich auf die Gefahren hingewiesen, die durch die Benutzung und den Aufenthalt in der Nähe der Eisenbahnen entstehen können. Der Abschluss einer Unfallversicherung wird empfohlen. Die HSB oder FarRail Tours haften in keinem Fall für Unfälle jeglicher Art, Schäden, Verluste, Nachteile die z. B. aus Verspätungen entstehen können etc.

Anmeldeschluss: 11.02.2009

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Preis

Die Reichsbahn kehrt zurück! Dampf im Harz ab 20 Teilnehmern 1.660 Euro
31.03. – 06.04.2009 16 bis 19 Teilnehmer 1.940 Euro
  Einzelzimmerzuschlag 90 Euro

Minimale Teilnehmerzahl: 16
Maximale Teilnehmerzahl: 32

Der Preis beinhaltet:

Nicht enthalten sind:

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