Dampf auf Schmalspurbahnen in Rumänien & Malaxa-Triebwagen

Dampf und Triebwagen in Rumänien 01.10. – 08./14.10.2011

Malaxa Triebwagen der 1000er Reihe auf dem Weg nach Arad

Waldbahnen bestimmten bis Anfang der 1990er Jahre das Bild der Forstwirtschaft in Rumänien. Kurz nach dem politischen Gezeitenwechsel verschwand eine Strecke nach der anderen von der Landkarte. Von den letzten drei Bahnen ist eine noch intakt und in Betrieb, allerdings mit Dieselloks für die Holzzüge und Dampf für Touristenzüge mit Fremdmaterial (teilweise aus der Schweiz). Die beiden anderen Bahnen ringen seit Jahren mit ihrem kompletten Verschwinden. Die Bahn von Moldovita in Nordrumänien war schon fast vollständig abgebaut, der einst parallele Erdweg wurde abschnittsweise asphaltiert. In Covasna und Comandau, einst durch eine Standseilbahn miteinander verbunden, existieren ebenfalls noch zwei Streckenstücke. Auf zwei der drei Bahnen werden wir mit möglichst authentischen Fahrzeugmaterial die vorhandenen Strecken befahren.

Auf der wiederaufgebauten Wassertalbahn finden wir dabei schon aufgrund der Streckenlänge on über 40 km die meisten Fotomotive, aber auch die anderen Bahnen sind immer noch sehr fotogen.

Eine Besonderheit dieser Reise ist unsere Übernachtung in den Bergen. Wir werden dort das Einschlagen von Bäumen beobachten können. Die Stämme werden dann (auf unseren Wunsch) wahrscheinlich mit Pferden zur Bahn gebracht und dort – sofern möglich – per Hand über eine Seitenrampe verladen, genauso, wie es vor Jahrzehnten üblich war. Unser Augenmerk richtet sich bei dieser Bahn also nicht nur auf die Züge, sondern auch auf den Weg des Holzes vom Wald bis in die Sägemühle.

Budapest-Lok in Covasna (Siclau sus)

Da das gesamte Material in Viseu eher auf Verschleiß gefahren wird, kann der Einsatz von bestimmten Dampflokomotiven nicht garantiert werden. Die sagenhafte Improvisationsgabe der einheimischen Schlosser und Lokpersonale wird uns aber sehr wahrscheinlich nicht im Stich lassen.

Wir werden verschiedene Fahrzeuge im Einsatz erleben. Zum einen die „unkaputtbaren“ Resita Einheitsloks, dann vsl. den ex-Moldovita Innenrahmen Krauss-C-Kuppler 763 193 und eine erst kürzlich wieder aufgearbeitete in Budapest gebaute Waldbahnlok (764 243), die per Tieflader nach Comandau gebracht werden wird. Wir achten auch bei den Zugkombinationen auf Authentizität und bringen daher Drehschemelwagen nach Comandau, fahren also nicht mit Touristen-Aussichtswagen (igitt!).

Ob man noch lange solche Veranstaltungen wie die unsere in Viseu oder Covasna/Comandau durchführen kann, ist ungewiss. Manche Eisenbahner und Anwohner sind mehr dagegen als dafür. Wir wissen nicht einmal, ob wir überhaupt auf allen Bahnen fahren können. Ein Unwetter könnte alle Pläne zunichte machen. Daher ist diese Reise auch wieder ohne jegliche Garantie im Angebot. Aber das Risiko, es zu versuchen, hat sich noch jedes Mal gelohnt.

Als weitere Dampf-Schmalspurbahn haben wir die Industriebahn Brad – Criscior im Angebot, wo wir einen Schmalspurgüterzug mit einer der einheimischen Resita-Lokomotiven fahren werden. Der Zug wird genauso gebildet sein, wie im Regeldienst vor 25 Jahren. Die wenige Kilometer lange Strecke hat sich in den letzten Jahren auch kaum geändert. Es ist eine Industriebahn mit ganz eigenem Flair, völlig anders als die Waldbahnen.

Im Wald von Viseu de Sus

Darüber hinaus werden wir einen Abschnitt der ehemaligen Staatsbahn Turda – Abrud mit einem stilechten Zug befahren. Die Bahn in den Bergen bietet Motive in Hülle und Fülle.

Neben all der Dampfherrlichkeit wird oft übersehen, dass teils noch ältere Fahrzeuge bei der Staatsbahn nach wie vor im Dienst stehen. Es handelt sich dabei um bei Malaxa, Bukarest gebaute Triebwagen, die trotz einiger Modernisierungen und neuen Farbvarianten nichts von ihrem Charme der 30er Jahre eingebüßt haben. Diesen Fahrzeugen werden wir ebenfalls einen Besuch abstatten, und dabei auch Depots besichtigen, die heute noch einen Bestand an diesen interessanten Fahrzeugen aufweisen können. Einige Fahrzeuge der dem Fliegenden Hamburger nicht unähnlichen Reihe 1000, mehrfach totgesagt, erhielten erst 2009 wieder größere Fürsorge. Arad setzte 2010 nach einer monatelangen Pause wieder eine Garnitur im Karpatenvorland ein. Aber auch die kleinen Zweiachser der Reihe 900 sind überaus sehenswert. Zwar ist die neue Farbgebung der althergebrachten grünen nicht ebenbürtig, aber die Strecken mit hölzernen Telegrafenmasten und Formsignalen, kleinen Landstationen und idyllischen Postenhäuschen sind immer noch ein herausragendes Potential für Videofilmer und Fotografen.

Malaxa Triebwagen der Klasse 900 des Depots Timisoara

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Reiseplan

Datum

Reiseplan

01.10.

Bis 15.45 Uhr Treffen der Gruppe auf dem Flughafen von Cluj Napoca, welcher u. a. von MALEV (von Budapest), Lufthansa (von München) und Austrian Airlines (von Wien) angeflogen wird. Der Flug kann durch FarRail Tours auf Anfrage gebucht werden. Bustransfer nach Viseu (ca. vier Stunden Fahrzeit), Unterkunft in guter Privatpension dicht beim Depot in Viseu de Sus

02.10.

Früh am Morgen (ca. 6.30 Uhr) dampfen wir in die Berge. Heute ist Sonntag, somit stört uns niemand auf der Strecke. Wir haben einen Charterzug aus Leerwagen gebucht, den wir mit vielen Fotohalten in die Berge bringen werden. Übernachtung in einer sehr einfachen Unterkunft oberhalb von Faina.

03.10.

Am Morgen werden wir mit unserem Zug weiter hinauf in die Berge fahren, soweit uns die Schienen tragen. Nach mehreren weiteren Streckenaufnahmen werden wir zu einem Holzeinschlaggebiet gehen. Von hier aus werden wir dem Weg des Holzes folgen und den Ladevorgang mit Pferden und manueller Rampenverladung fotografisch und per Video festhalten. Am Nachmittag kehren wir voraussichtlich (je nach Möglichkeiten) mit einem beladenen Zug nach Viseu de Sus zurück.

Übernachtung in Privatpensionen nahe dem Depot

04.10.

Mit einem dampfbespannten Produktionszug fahren wir heute nach den Dieselzügen in die Berge. Dabei müssen wir auf die Planzüge und die Draisinen Rücksicht nehmen. Wir werden die ehemalige Stammlok von Moldovita oder die Orenstein & Koppel-Maschine einsetzen und den untersten Ladepunkt bedienen, um rechtzeitig wieder in Viseu zurück zu sein. Möglicherweise fahren wir auch nur bis Delta Novat. Dennoch werden wir etliche Fotohalte einlegen können. Abends Fahrt nach Viseu de Jos, Fahrt mit Nachtschnellzug A1644 nach Brasov (Kronstadt), Abfahrt 19.12 Uhr

05.10.

03.47 Uhr Ankunft in Brasov. Mit einem Charterbus fahren wir nach Covasna und von dort in Kleinbussen und Pkw die abenteuerlichen Serpentinen hinauf nach Comandau. Dort werden wir frühstücken und darauf einen Waldbahnzug besteigen, der von einer Budapest-Maschine gezogen wird. Wir fahren mit leeren Drehschemelwagen in den Wald. Dort werden wir diese stilecht von einem TAF Knicklenker mit Greifer beladen lassen. Währenddessen werden wir uns bei einem kleinen Picknick im Wald stärken. Am frühen Nachmittag geht es mit einem beladenen Holzzug wieder nach Comandau zurück. Hotel in Covasna

06.10.

Morgens werden wir auf der Talstrecke von Covasna einen dampfbespannten Zug mit Drehschemelwagen fahren. Gegen 10.30 Uhr fahren wir mit unserem Charterbus von Covasna nach Brad. Sofern es unsere Zeit erlaubt legen wir einen Zwischenstop im Eisenbahnmuseum Sibiu ein, wo mehrere interessante Dampflokomotiven aufgestellt sind. Hotel in Brad.

07.10.

Morgens fahren wir mit einer 100% authentischen Zugkomposition – einer Resita-Einheitslok und fünf Selbstentladewagen – auf der sehenswerten Industriebahn von Brad nach Criscior. Gegen 11 Uhr fahren wir dann weiter nach Campeni, wo ein weiterer Schmalspurzug auf uns wartet: unsere Budapest-Lokomotive und drei authentische Personenwagen stehen im ehemaligen Staatsbahnhof bereit, um uns in Richtung Abrud zu bringen. Die Strecke verläuft in einem schönen Tal nach Süden. Am späten Nachmittag, wenn die Schatten schon die Täler verdunkeln, fahren wir dann weiter nach Timisoara. Hotel in Timisoara.

07.10.

Die Malaxa-Triebwagen, die bereits vor dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurden gehören mittlerweile zu den ältesten Fahrzeugen Europas, die noch planmäßig im nicht-touristischen Verkehr eingesetzt werden. Wer nur an den Triebwagensauriern interessiert ist, der kann heute individuell nach Timisoara anreisen. Der Flug kann von FarRail Tours gebucht werden.

08.10.

Rückflug für die nur am Dampf-Teil der Reise Interessierten.

Heute stehen die zweiachsigen Triebwagen der Reihe 900 auf ihren Strecken im Banat auf dem Programm. Die Gegend ist sehr flach, bietet aber unwahrscheinlich viele Motive, meist noch mit Formsignalen und hölzernen Telegrafenmasten entlang der Strecke. Einige Dorfstationen sind ebenfalls überaus sehenswert. Hotel in Timisoara

09.10.

Im Banat werden noch mehrere Nebenbahnen mit den herrlichen Malaxa-Triebwagen bedient, unter anderem Orte mit den Namen Lenauheim und Liebling. Wir werden daher noch einen weiteren Tag die anachronistischen Triebwageneinsätze fotografieren und auf Video bannen. Am frühen Nachmittag haben wir einen Besuch im Depot Timisoara geplant. Hotel in Timisoara

10.10

Heute konzentrieren wir uns auf Streckenaufnahmen von den Triebwagen des Depots Arad. Arad setzt hoffentlich auch noch im Oktober 2011 die windschnittigen, dem Fliegenden Hamburger nicht unähnlichen Triebwagen der Reihe 1000 ein. Eine Verfolgung der Triebwagen mit dem Bus ist nur schwer möglich. Am Abend fahren wir mit dem Nachtschnellzug A 1822 von Arad nach Medgidia, Abfahrt 19 Uhr

11.10.

09.13 Ankunft in Medgidia. Das dortige Depot hat mehrere Triebwagen im Einsatz, darunter auch die formschönen 750er. Die Strecken sind zwar flach, bieten aber wegen der teilweise sehr alten Infrastruktur dennoch viele schöne Motive. Am Abend fahren wir mit unserem Charterbus nach Tecuci weiter. Hotel in Tecuci

12.10.

Tecuci hat einen großen Bestand an Malaxa Triebwagen der Reihen 700, 750 und auch einen 1000er. Diese werden auf den durch Dorfdurchfahrten geprägten Strecken eingesetzt. Auch ex-Reichsbahn Triebwagen der Reihe 79 sind hier vorhanden. Hotel in Tecuci

13.10.

Wegen des umfangreichen Triebwagenbestandes von Tecuci haben wir einen zweiten Tag hier eingeplant. Hotel in Tecuci

14.10.

Am Morgen fahren wir zum Flughafen von Bucuresti (Bukarest), wo unsere Reise endet.

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Streckenbeschreibung und Reisedetails

Viseu de Sus wird der Auftakt unserer Reise sein. Hier erleben wir eine voll intakte Eisenbahn (nun, ja, nach rumänischen Maßstäben jedenfalls). Wir werden zu einer Stelle im Wald gehen, wo das Holz geschlagen wird, das dann per Dampfzug zu Tal befördert wird. Es ist zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Reiseplanes nicht absehbar, wo das genau sein wird. Auf jeden Fall sollte man mit einer rund einem bis drei Kilometer langen Waldwanderung rechnen. Man kann natürlich auch in Bahnnähe warten, bis das Holz vsl. mit Pferden zur Ladestelle gezogen wird.

Cozia 1 oberhalb von Novat

Die Waldbahn Viseu de Sus ist die letzte verbliebene aktive Waldbahn Rumäniens. Auf ihr werden neben Dieselloks auch immer noch Dampflokomotiven als Reserve vorgehalten, entweder die Resita-Einheitslok oder deren Reghin-Nachbau. Daneben standen 2009 noch zwei weitere interessante Lokomotiven betriebsfähig zur Verfügung. Das war zum einen die Orenstein & Koppel Maschine 764 211, ein D-Kuppler, und die bei Krauss in München gebaute und in den letzten Jahren bis zur Schließung in Moldovita eingesetzte 763 193. Letztere ist ein C-Kuppler mit einem für rumänische Waldbahnen seltenen Innenrahmen.

Die Strecke beginnt in Viseu de Sus (Oberwischau) beim Sägewerk und führt in steter Steigung über 43 Kilometer bis hinauf zur Grenze zur Ukraine in Comanu. Daneben gab es eine nach Osten ins Novattal abzweigende Strecke, die aber nur auf einem sehr kurzen Abschnitt befahrbar ist. Beide Strecken bieten zahlreiche sehr schöne Motive. Auf der Hauptstrecke gibt es drei Tunnel kurz hintereinander.

Besonders ist nicht nur die Landschaft, sondern sind auch die Zugkombinationen. Wir versuchen, möglichst authentische Züge zusammenzustellen, so wie sie auch in den 1980er Jahren, als die Bahn noch zur staatlichen Caile Ferate Forestiere (CFF) gehörte und ausschließlich Dampflokomotiven einsetzte, fuhren. Ende 2009 gab es lediglich zwei originale, betriebsfähige Personenwagen im traditionellen blau (einer davon musste für unsere letzte Reise erst wieder aufgearbeitet werden). Bei hoher Auslastung werden oft noch ein bis zwei Aussichtswagen beigestellt, diese allerdings sind grün oder gelb. Wir haben zwar keinen direkten Einfluss auf die Zugbildung, aber wir werden zumindest am Sonntag wohl kaum enttäuscht werden und einen schönen, fast authentischen Zug sehen. Neben dem Personenwagen reihen sich hinten die zum Holztransport benötigten Drehschemelwagen. Manchmal werden auch Forstmaschinen mit dem Zug in die Wälder befördert.

Viseu de Sus

An den Unterwegsstationen, bei außerplanmäßigen Halten (derer gibt es viele, zum Beispiel um Dampf zu kochen oder einen auf Abwege geratenen Drehschemelwagen wieder einzugleisen) sowie bei Wasserhalten können wir Aufnahmen vom Treiben auf den Bahnhöfen und der Behandlung von Lok und Wagen machen. Beim Absetzen der Drehschemelwagen an den Holzverladestellen gibt es meist umfangreiche Rangierarbeiten zu beobachten.

Alles auf dieser Reise ist mehr oder weniger nicht planbar. Bitte erwarten Sie Verspätungen, Mangel an Wagen, Mangel an Kupplungseisen, Mangel an trockenem Brennholz, Entgleisungen, unzureichende oder gar keine Informationen und so weiter. Wir versuchen all das im Vorfeld abzuklären aber die Erfahrung lehrt, dass das in Rumänien nahezu unmöglich ist. Wie auf vorangegangenen Touren rechnen wir eher damit, dass nahezu alles improvisiert werden muss. Keine Sorge, wir kommen schon zu unseren Aufnahmen, aber es ist eben kein Schweizer Uhrwerk, die Waldbahn von Viseu de Sus. Dann wäre sie allerdings auch ziemlich langweilig ...

763 193 auf der Waldbahn von Viseu de Sus

Wir versuchen auch, einen beladenen Holzzug zu Tal zu bringen. Die Widerstände sind allerdings groß und nur bei gutem Willen aller Beteiligten zu überwinden und der Überzeugungskünste von unserem Organisator vor Ort, Michael Schneeberger, abhängig. Wir haben hier nur mittelbaren Einfluss und können es zwar versuchen, sind aber dem regulären Betriebsgeschehen ausgesetzt.

Covasna und Comandau besaßen je eine Waldbahn, die durch eine Standseilbahn verbunden waren. Es führten mehrere Strecken in die Wälder, von denen sich eine bis vor zehn Jahren behaupten konnte. Als aber das Sägewerk in Comandau eingestellt wurde, verlor auch die Bahn ihre Daseinsberechtigung. Heute sind nur noch ein Stück von ca. 7 km von Comandau (Komandó) auf dem Weg zum Pass Holomu (Halom) befahrbar (bis etwa Cumpana). Auf diesem Abschnitt lassen sich zahlreiche schöne Aufnahmen machen, besonders wenn es am Morgen noch recht kühl ist (die Strecke liegt über 1.000 Meter über dem Meer). Wir werden in der Nähe des Endpunktes der derzeit befahrbaren Strecke eine Verladung von Holz auf unsere Drehschemelwagen organisieren, so dass wir mit einem beladenen Zug am Nachmittag wieder in Comandau ankommen werden.

im Wald von Comandau

Über Nacht werden wir die Lok mit einem Tieflader nach Covasna (Kovaszna) bringen lassen, wo wir am nächsten Morgen auf dem verbliebenen Streckenstück von etwa drei Kilometern eine Fahrt mit Drehschemelwagen organisiert haben.

Brad – Criscior ist eine kurze Industriebahn vom Bahnhof der Staatsbahn bis zu einem Industriebetrieb, der sich heute hauptsächlich mit dem Fahrzeugbau und der Aufarbeitung von Eisenbahnmaterial befasst. Die Strecke führt vom Bahnhof über eine Flussbrücke und dann in ein besiedeltes Gebiet, wobei abschnittsweise eine fürchterlich hässliche Rohrleitung parallel läuft. Das ist genauso, wie vor 25 Jahren, und die Szenerie ist teilweise so unansehnlich, dass es schon wieder gut ist. Natürlich können wir besonders im ersten Abschnitt der Bahn auch einige schöne Landschaftsaufnahmen machen. Wir haben einen Güterzug aus ca. fünf Wagen gebildet, so, wie er vor etlichen Jahren die Kohle zu Fabrik transportierte.

Schmalspurbahn Brad - Criscior

Die herrlichen Malaxa Triebwagen haben sich trotz neuer Fahrzeugzugänge und Reduzierung des Angebots an Personenzügen bis ins Jahr 2010 gehalten, und alles deutet darauf hin, dass sie auch 2011 noch ihre Runden drehen werden. Sie sind im ganzen Land in jeweils geringen Stückzahlen noch im Einsatz. Die neue Farbgebung silber/weinrot bzw. gelb/lindgrün ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber die Farbe ist mittlerweile auch schon so alt, dass sie deutliche Betriebsspuren hat. Die größten Depots, die diese Triebwagen noch einsetzen, sind Arad, Timisoara und Medgidia. Sie decken ein recht großes Einsatzgebiet ab und bedienen dabei vor allen Flachlandstrecken. Arad kommt aber auch in die Vorberge der Karpaten. Wir werden kurz vor unserer Reise die aktuellen Fahrpläne bekommen und können uns danach ausrichten. Für die Depots haben wir eine Fotogenehmigung beantragt.

ein 700er Malaxa-Triebwagen des Depots Suceava Nord

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Anmerkungen

Rumänien ist ein neues Mitglied der Europäischen Union. Dennoch werden wir gerade in den kleinen Dörfern entlang der Strecke das traditionelle Rumänien und seine Gastfreundlichkeit erleben. Angst vor Kriminalität ist unbegründet. Unsere Unterkunft in Viseu ist familiär und hat selbstverständlich eine warme Dusche und ausreichend Essen zu bieten. Man findet in Viseu immer noch deutsch sprechende Leute, wenn auch die meisten Zipser mittlerweile ausgewandert sind. Die Hotels sind Mittelklassehotels, wobei aber manchmal Abstriche hinsichtlich der Qualität hingenommen werden müssen.

Die Nacht in den Bergen findet in einfachen, aber sauberen Unterkünften statt. Wir werden in vier größeren Räumen schlafen. Es ist nicht sicher, ob bei unserem Besuch die Waschgelegenheiten und Toiletten im Übernachtungsgebäude funktionieren werden. Es gibt aber Außentoiletten und eine funktionierende Wasserleitung im Hof. Ob man dort Akkus laden kann, ist nicht sicher, man sollte einen ausreichenden Vorrat an vollen Stromquellen mitführen.

900er Malaxa vom Depot Timisoara bei Carpinis

Der Einsatz von bestimmten Fahrzeugen kann nicht garantiert werden und wird auch ausdrücklich nicht versprochen. Wir bespannen die Züge mit Dampflokomotiven, sofern diese verfügbar sind. Man fährt die gesamten Anlagen und Fahrzeuge (mit Ausnahme der Fahrzeuge des Vereins Hilfe für die Wassertalbahn) auf Verschleiß, womit nicht vorhersehbar ist, was alles funktioniert, und was nicht. Die Resita respektive Reghin-Maschinen sind allerdings nahezu „unkaputtbar“, Probleme lassen sich meist kurzfristig von der Werkstatt beheben. Bei unseren Einzelstücken, der Budapest-Lok und der Krauss-Lok, ist das Risiko allerdings gegeben, dass bei einem technischen Versagen einer dieser Maschinen kein Ersatz zur Verfügung steht. Da die Transportkosten der Lokomotiven deutlich zu Buche schlagen, ist auch kaum eine Rückzahlung von Geldern oder eine andere Kompensation zu erwarten. Das Risiko muss man bei dieser Fahrt in Kauf nehmen. Auf dieser Reise haben wir ohnehin einige Dinge geplant, die in keiner Weise garantiert werden können. Weder die Lokomotiven, die Anzahl der Wagen, Schafherden o.ä. können irgendwie garantiert werden. Daher ist es eine spezielle Reise, an der man teilnehmen kann, um zu sehen, was passiert.

Die Stromversorgung zum Aufladen von Akkus ist in Viseu de Sus und unseren Hotels sicher. Mobilfunkempfang gibt es in den Wäldern allerdings (glücklicherweise) nicht. Es bestehen keine nennenswerten Gesundheitsprobleme. Das Quellwasser aus zahlreichen Quellen entlang der Waldbahnstrecke kann man bedenkenlos trinken, selbst die Bäche oberhalb der ersten Ortschaft führen sauberes, trinkbares Wasser. Das einzig wirkliche Gesundheitsrisiko ist der bedenkenlose Umgang mit der Eisenbahn. Das Auf- oder Abspringen vom fahrenden Zug/Triebwagen ist in Viseu nicht gestattet. Das Ein- und Aussteigen sowie die Mitfahrt in den Zügen bzw. im Triebwagen geschieht auf eigene Gefahr. Umsicht ist geboten!

Waldbahn Viseu de Sus

Für die Reise benötigen EU-Bürger einen gültigen Reisepass oder Personalausweis, ein Visum ist für Bürger der EU nicht nötig.

Sie benötigen relativ wenig Geld in Landeswährung. Im Zug in Viseu werden wir versuchen, immer etwas heißen Kaffee und kühles Bier mitzuführen (was aber insbesondere am zweiten Tag nicht der Fall sein wird).Wer vom Getränkeangebot im Zug Gebrauch machen möchte, zahle bitte zu Beginn der Reise 8 Euro für die gesamten drei Tage in Viseu.

Die Reise ist speziell für Foto- und Videografen konzipiert. Es geht vorrangig um das Erzielen guter Ergebnisse in diesem Bereich, also nicht um die Erkundung der einheimischen Küche, Bars oder Nachtclubs.

Bitte beachten Sie, dass die Hotels, Busse und insbesondere die Züge auf der Waldbahn keinesfalls EU-konform sein müssen. Deshalb reisen wir ja gerade dorthin. Wir werden in ein Land reisen, in dem Umwelt- und Unfallsschutz noch unterentwickelt sind. Es sei ausdrücklich auf die Gefahren hingewiesen, die durch die Benutzung und den Aufenthalt in der Nähe der Eisenbahnen und anderen Verkehrsmitteln entstehen können. Der Abschluss einer Auslands-Unfallversicherung und der ohnehin wichtigen Auslandskrankenversicherung (nur zehn Euro für ein Jahr Schutz!) wird empfohlen. FarRail Tours haftet in keinem Fall für Unfälle, Nachteile aus Verspätungen etc.

Viseu de Sus: hinter Valea Babei

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Preis

Rumänien
Schmalspurdampf in Rumänien 15 bis 30 Teilnehmer 1.670 Euro
01.10.2011 – 08.10.2011 12 bis 14 Teilnehmer 1.840 Euro
  Einzelzimmerzuschlag 105 Euro
Anmeldeschluss: 01.06.2011
Malaxa Triebwagen in Rumänien 9 bis 30 Teilnehmer 870 Euro
09.10.2011 – 14.10.2011 Einzelzimmerzuschlag 140 Euro
Anmeldeschluss: 01.06.2011

Der Preis beinhaltet:

Im Preis nicht enthalten sind:

Triebwagentreffen in Jimbolia, Grenzstation zu Serbien

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